"Es braucht dir nicht leid zu tun." meinte Alex und fügte noch hinzu: "Aber sind wir uns jetzt wenigstens einig das ein Termin bei Mirko nicht schlecht wäre? Hm?" Langsam nickte ich und Alex hielt mir seine Hand hin, die ich ergriff, und zog mich hoch. "Dann lass uns mal fahren." meinte Cem und ich ging wiederwillig mit nach draußen und stieg in sein Auto. Nach wenigen Minuten standen wir vor Mirkos Praxis und Cem fragte: "Sagst du es ihm oder soll ich schnell mitreinkommen?" "Ich versuch es." Cem nickte und lies mich aussteigen. Ich betrat die Praxis, wo Mirko mich schon erwartete. "Hey, alles klar?" "Hm, ja." murrte ich und Mirko meinte: "Überzeugend klingt das ja nicht. Komm erstmal rein." Wir gingen in das Therapiezimmer und ich setzte mich auf die Couch. Mirko saß mir gegenüber. Total in Gedanken schweifte ich ab und starrte auf einen Punkt. Mirko lies mich kurz und notierte sich etwas, dann schnippste er mit seinen Fingern und holte mich zurück in die Realität. "Was ist los?" fragte er und beobachtete meine Reaktion. Ich zögerte. Meine Hände zitterten und ich schwitzte. Nervös wippte ich mit meinem Bein und meinte: "Ich...ähm...nichts. Alles super." Mirko sah mich noch genauso an wie davor und sagte garnichts. Ich stotterte herum: "Es..es war wirklich nichts. Mir geht es gut. Wirklich. Alles okay." Ich wich seinen Blicken aus und Mirko sagte: "Hör zu, ich will dir wirklich helfen. Aber dazu musst du mir ein bisschen erzählen was los ist. Schau mich bitte an." Langsam ging mein Blick zu ihm. Ernst fragte er: "Was ist mit deiner Hand passiert?" Ich sah wieder weg. Mirko wartete geduldig, bis ich leise antwortete: "Hab gegen die Wand geschlagen." "Okay. Warum denn? Was war der Auslöser? Hat dich was getriggert?" "Mh hm. Ich war am Friedhof." "Und dann?" "Bin ich wieder nach Hause." "Das meinte ich nicht. Ich hab das Gefühl dass noch mehr ist. Hab ich recht?" Ich sah auf den Boden. Wieder schnippste Mirko und ich sah auf. Dann sagte ich es einfach: "Ich hab mir ein Messer an die Brust gehalten." Mirko nickte und wartete darauf, dass ich fortfuhr, was ich dann auch tat: "Ich war noch so am Ende, wegen dem Friedhof und weil ich gegen die Wand geschlagen hatte, und dann meinte Alex dass ich heute eh zu dir muss. Nix gegen dich aber ich komme einfach nicht gerne hier her. Das gab mir den Rest." "Verstehe. Und jetzt? Willst du sich gerade immernoch umbringen?" Wahrheitsgemäß schüttelte ich den Kopf. Mirko und ich redeten noch ein wenig, dann war meine Zeit um und Cem holte mich ab. Er redete noch kurz mit Mirko, dann fuhren wir wieder heim. Zuhause angekommen wollte ich sofort in mein Zimmer, aber Cem meinte: "Sid? Was willst du denn morgen für einen Geburtstagskuchen? Wir müssen noch einkaufen. Du hilfst mir doch, oder?" "Ich geh in mein Zimmer, ich hab keinen Bock." "Ich kann dich nicht guten Gewissens alleine oben lassen. Wir gehen jetzt einkaufen, dann kommst du wieder auf andere Gedanken, los!" Da ich keine andere Wahl hatte, weil ich keine Lust auf Stress hatte, ging ich mit. Wir kauften ziemlich viel und Cem hatte recht, ich wurde wieder fröhlicher und ging, nachdem wir wieder Zuhause waren, trainieren. Ich übte ein paar Flips und Will kam auch dazu. Ich gab ihm ein paar Tipps und wir verstanden uns wieder sehr gut. Danach skateten wir noch ein wenig und quatschten etwas. Irgendwann fragte er mich: "Was war vorher los? Ich hab Alex und Cem reden hören, Cem war ziemlich fertig." "Das ist egal." "Nein." "Halt die Schnauze. Es hat dich nicht zu interessieren." fauchte ich, aber Will hielt dagegen: "Er hat mir das Leben gerettet. Wenn du ihm nicht gut tust, dann muss ich was machen, das bin ich ihm schuldig. Was immer du auch gemacht hast, du bist nicht gut für Cem und die anderen. Du machst denen nur Probleme. Wegen dir geht es ihnen nicht gut!" Wills Rede traf mich hart. Wortlos ging ich ins Haus. Ich war wie in einer Blase gefangen und meine Gedanken spielten verrückt. 'Ich bin nicht gut für sie. Ich mache alles falsch. Sie sind ohne mich besser dran.' Komplett in Trance ging ich in mein Zimmer und holte mir ohne zu zögern eine Klinge aus einem Versteck. Ich setzte mich hin, zog meinen Ärmel hoch und begann, mir neue Verletzungen zuzufügen. Ich musste nichtmal weinen. Ich hasste mich in dem Moment sehr und spielte mit dem Gedanken, weiter zu gehen als mich nur zu ritzen und dem ganzen wirklich ein Ende zu setzen, da ich keine Last für die anderen sein wollte. Mittlerweile war ich beim 5. Schnitt angelangt, als die Tür aufging und Robin hereinkam. Er reagierte sofort: "Sid, nicht. Hey. Mach das nicht, lass das." Er kam auf mich zu. Ich ritzte einfach weiter und seine Anwesenheit störte mich wenig. Erst als er meine Hand nahm und mir die Klinge sanft entnahm, reagierte ich auf ihn und schrie ihn an: "Gib sie zurück! Gib sie zurück! Bitte!" Mein wütendes Geschrei ging in Verzweiflung über und ich begann zu weinen und flehte Robin an: "Bitte gib sie mir zurück. Bitte Robin. Bitte. Ich brauch sie. Du kannst sie mir nicht einfach wegnehmen. Robin bitte." Robin legte die Klinge außer Reichweite und nahm mich dann in den Arm. "Schhh, ganz ruhig. Sch sch sch. Ist schon gut Sid." tröstete er mich sanft und wog mich hin und her. "Was ist denn los, hm?"
Grüße gehen raus an ne Freundin die sich von meinen Buch triggern lässt. Tut mir leid.
Leute an alle!: Wenn euch dieses Buch triggert, bitte lest es dann nicht! Bitte bitte bitte! Das ist nicht mein Ziel! Wenn es echt nicht gut gehen sollte, schreibt mir immer gerne eine Nachricht! LG
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Nichts wie vorher
FanficDer 15-jährige Sidney, genannt Sid, ist ein echter Musterschüler. Nur gute Noten, immer höflich, freundlich und auch Zuhause ist das nicht anders. Doch als seine Familie bei einem Unfall ums Leben kommt, ändert sich alles schlagartig. Er fällt psych...