Als ich am nächsten Morgen aufwachte, dachte ich erst, dass alles ein Traum war, doch ich realisierte dass es echt war, da ich bei Herr Becker war. Ich stand auf und fand Herr Becker in der Küche. "Darf ich raus?" fragte ich. "Wohin denn?" "Sagen Sie doch einfach ja." "Erstmal bin ich nicht mehr Sie für dich, ich bin Leo, und ich will wissen wo du hin gehst. Nach dem ganzen gestern hab ich kein gutes Gefühl bei der Sache." "Ich mach nichts, ich muss einfach raus und nen freien Kopf bekommen." Leo nickte und ich ging raus. Ich ging zu einem Getränkemarkt und sah mich nach Alkohol und Zigarretten um. Ich hab noch nie Alkohol getrunken oder geraucht. Ich war ja auch zu jung dafür um das Zeug zu kaufen. Ich beschloss, es zu klauen. Mein Leben war eh hin, es hatte eh alles keinen Sinn mehr. Also schob ich mir Zigarretten und Vodka ein. Zu meinem Glück bemerkte es keiner und ich ging zum Rhein, wo ich gerne mit meinen Freunden war. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich kein Feuerzeug hatte. Na ja, egal, nur saufen geht auch. Ich schraubte den Vodka auf und nahm einen Schluck. Gut hat er nicht geschmeckt, aber ich lies ihn mir einfach runterlaufen. Ich merkte wie mir schnell schwindelig wurde. Dann stand ich auf, warf die Flasche weg, die am Boden zerschellte und irrte in der Gegend herum, bis mich wer ansprach: "Geht es dir gut?" "Mh hm." antwortete ich und stolperte fast. "Das glaub ich aber nicht so. Schau mich mal an." "Lass mich, was willst du von mir ehy!" "Na komm, schau mich doch kurz an." Ich sah ihn an und er meinte: "Gefällt mir nicht, ich ruf mal nen RTW. Setz dich hin, sonst kippst du noch um." "Näh, ich geh jetzt nochmal was holen. Ciao." "Ne ne ne, wie alt bist du überhaupt?" Ich fing an zu lachen und der Mann meinte: "Ja, okay, verstanden. Setz dich jetzt hin." Er nahm mich am Oberarm und stellte mir ein Bein. So saß ich keine drei Sekunden später am Boden. Der Mann kniete sich vor mich, nachdem er telefoniert hatte, und sagte: "Also ich bin Markus Bauer, ich bin Arzt. Ich denke, dass du zuviel gesoffen hast und du schaust mir fast nach ner Alkoholvergiftung aus. Hast du nen Ausweis dabei?" "Du bist n fucking Arzt?" "Ja, hast du n Problem damit?" "Eigendlich schon, aber grad nicht." Mir wurde schlecht und ich übergab ich gerade noch so auf den Boden, da Markus mich umdrehte. "Ja ja, kotz die Scheiße aus." sagte Markus und klopfte mir auf den Rücken. Dann trafen der RTW und NEF zeitgleich ein. Er kamen mehrere Personen auf mich zu. "Hallo Sid, kannst du mich hören? Markus, was liegt vor?" Das war eindeutig die Stimme von Alex. Ich sah ihn gescheid an und erkannte ihn. Dann rutschte ich weg und schrie ihn an: "Du hast ihn getötet! Du hast..." "Ganz ruhig Sid." unterbrach er mich und Markus erklärte ihm: "Er ist mir aufgefallen weil er extrem herumschwangt ist. Der ist komplett dicht. Er musste sich auch schon übergeben. Ich hab keinen Zugang zu ihm gefunden." "Okay, ich hätte mir das eigendlich denken können. Gestern ist seine Familie bei nem Autounfall gestorben und sein Bruder war Hirntot, ich hab die Maschinen abschalten müssen." "Oh..." sagte Markus und Alex sagte zu mir: "Stehen wir mal auf, komm." Er zog mich hoch und schleifte mich mehr oder weniger in den RTW, wo er mich sofort festgurtete. "Was macht ihr? Ich komme nicht mit!" rief ich und Alex meinte: "Das wirst du schon gleich sehen dass du mitkommst. Wir müssen dich mitnehmen, es gibt keine andere Möglichkeit. Und wir legen dir ne Infusion und schauen ein bisschen auf dich, damit dir nichts passiert, keine große Sache." "Neeee..." demonstrierte ich und Alex lächelte sanft: "Dooooch. Vielleicht wird es lustig." "Mit dem Mörder meines Bruders? Nein." Alex sagte dazu nichts. Ich wollte mich von den Gurten befreien, doch erstens war ich zu besoffen und zweitens nahm Alex meine Hände und sagte: "Komm schon, lass das doch bitte. In deinem Inneren weißt du dass wir keine andere Option hatten. Oder?" Ich dachte nach und nickte irgendwann. Alex lächelte und packte den Zugang aus. Ich wollte hoch und stieß gegen die Gurte. Ich sagte: "Oh nein. Komm mir mit dem Teil nicht zu nahe. Ich hab schon genug mitgemacht." "Ganz ruhig. Was meinst du denn?" Ich habe nie über früher geredet, aber der Alkohol ließ mich reden: "Ich war schwer krank früher, ich wäre fast gestorben, und die Ärzte haben so viele Versuche mit mir gemacht. Ich vertrau euch nicht. Ihr tut mir weh." Alex legte den Zugang beiseite und meinte: "Okay... Ich kann dich verstehen. Aber manchmal muss man als Arzt einem für einen kurzen Moment weh tun damit man einem helfen kann. Wir versuchen dass immer zu vermeiden, aber manchmal geht das eben nicht. Und wenn du so schwer krank warst dass du fast gestorben wärst, haben es die Ärzte doch geschafft, dir zu helfen. Sonst wärst du jetzt nicht hier." Seine Worte waren einleuchtend und ich meinte: "Ok, aber ich hab trozdem Angst vor so Zeug usw." Alex nickte und sagte verständnisvoll: "Klar, das kann man nicht einfach abschalten. Aber wir bekommen das hin, okay? Du vertraust mir ja schon ein bisschen, sonst würdest du nicht mit mir reden. Ich helfe dir. Aber jetzt musst du mir noch ein bisschen mehr vertrauen und mich dir einen Zugang legen lassen. Den brauchst du und dann kann ich dir Medikamente geben damit du schneller wieder fit wirst und dein Kreislauf nicht abhaut. Okay?"
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Nichts wie vorher
FanfictionDer 15-jährige Sidney, genannt Sid, ist ein echter Musterschüler. Nur gute Noten, immer höflich, freundlich und auch Zuhause ist das nicht anders. Doch als seine Familie bei einem Unfall ums Leben kommt, ändert sich alles schlagartig. Er fällt psych...