Während der Fahrt erklärte Cem mir: "Ich wohne übrigends in einer WG mit Robin, den kennst du ja, und zwei Ärzten, Alex und Phil, ich glaube die kennst du auch." Ich nickte langsam und stellte mich darauf ein, gleich zwei Ärzte zu sehen. Ich fing schon wieder an zu zittern und mein Herz pochte schnell. Dann hielten wir vor einem großen Haus. Cem stieg aus, was ich ihm gleich tat, und wir gingen zur Haustür. Cem schloss auf und brachte mich ins Wohnzimmer, wo auch Robin war. Er begrüßte mich mit einem Handschlag. Dann zeigte Cem mir das ganze Haus. Er zeigte mir auch einen großen, leeren Raum. Er meinte: "So, das wird dein Zimmer. Wir müssen es in den nächsten Tagen halt noch einrichten. Das kannst du machen wie du willst. Du kannst dich ja an den Computer setzten und Schränke und was du alles haben willst einkaufen. Versuche bitte nur nicht insgesamt über 5.000€ zu kommen, okay?" Ich nickte und Cem brachte mich zu dem Computer, dann lies er mich alleine. Ich kaufte zwei Schränke, ein Bett, einen Schreibtisch, eine Couch und noch mehr. Dann holte mich Cem irgendwann: "Hey, kommst du? Es gibt gleich essen, weil Phil und Alex gleich von der Arbeit kommen." Ich nickte und ging mit ihm ins Esszimmer. Robin hatte Pizza gemacht, die echt gut aussah. Ich setzte mich an den Tisch, und dann kamen auch schon Alex und Phil herein. Sie sahen mich überrascht an und Alex meinte: "Hey Sid, na, alles klar?" Ich antwortete nicht, sondern versuchte einigermaßen ruhig zu bleiben. Alex und Phil sprachen mich nicht mehr an, sondern redeten mit den anderen. Ich aß ein paar Bissen und wollte mich dann verdrücken, doch Cem meinte: "Stooooop. Du musst mehr essen. Sonst kippst du wieder um." Ich schüttelte den Kopf und Cem seufzte: "Bitte, nur ein kleines Stück." Ich ignorierte ihn und setzte mich im Wohnzimmer auf die Couch. Dort lag auch eine Zeitung vor knapp zwei Wochen. Da ich nichts zu tun hatte, blätterte ich drin herum und fand eine Todesanzeige meiner Familie. Der Schmerz überkam mich und ich begann zu weinen. In der Anzeige stand auch, wo sie begraben waren. So beschloss ich kurzerhand, zu ihrem Grab zu gehen. Ich schlich mich aus dem Haus und rannte dann los zum Friedhof. Sie waren bei den Familiengräbern und ich fand es schnell. Ich setzte mich davor und weinte hemmungslos. "Es tut mir so leid. Es war meine Schuld. Ich war so sauer und hab mich nicht mal verabschiedet bevor ich aus dem Haus bin. Ich habe mich immer verabschiedet. Es ist meine Schuld. Es tut mir so leid." Das wiederholte ich ewig, immer und immer wieder. Nach ca. einer Stunde hörte ich eine Person hinter mir. Das störte mich aber wenig. Ich blendete alles aus, nur das Grab und ich waren da. Ich redete weiter: "Es tut mir so leid. Ich habe es nicht verdient zu leben. Ich vermisse euch so. Ich komm zu euch. Ich verspreche es, bald bin ich bei euch." Ich stand auf und wollte losgehen, doch eine Hand umschloss meinen Arm und zog mich in eine Umarmung. "Schhhh, alles gut." meinte Cem und drückte mich fest an ihn. Ich befreite mich nach kurzer Zeit und wollte wegrennen, um meinen Plan auszuführen, doch Cem hielt mich fest: "Nein. Bleib ganz ruhig Sid. Ich hab gehört was du gesagt hast und ich kann dich nicht einfach gehen lassen. Wir gehen wieder nach Hause, das ist am besten. Komm mit." Er zog mich zu seinem Auto, setzte mich rein und fuhr zurück zu seinem Haus. Dort brachte er mich ins Wohnzimmer und legte mich auf die Couch. Dann redete er mich Alex in der Küche. Währenddessen ging ich ins Badezimmer und durchsuchte die Schränke nach Medikamenten. Ich fand allerdings nichts und so schlich ich mich in Phils und Alexs Büro, wo ich fündig wurde. Eine Packung Schlaftabletten. Ich verstckte sie in meinem Zimmer und legte mich dann schnell wieder auf die Couch und schloss die Augen. Keine Sekunde später kamen Cem und Alex wieder aus der Küche und musterten mich. Ich spürte wie die zwei sich näherten und sich zwei Finger um mein Handgelenk legten. Ich schlug die Augen auf und riss meinen Arm aus Alexs Hand. Dieser hob sofort die Hände: "Alles gut, ganz ruhig." Ich setzte mich und meinte: "Ich geh jetzt einkaufen." Cem zog eine Augenbraue hoch und meinte: "Was brauchst du denn? Ich hols dir." Ich schüttelte den Kopf: "Ich kaufs selber. Ich muss meinen Kopf n bisschen frei bekommen." Cem und Alex sahen sich an und dann meinte Cem: "Kann ich dir vertrauen, dass du keinen Mist anstellst?" Ich nickte und Cem nickte dann auch: "Ja, dann kannst du gehen. Sei in ner Stunde wieder da." "Geht klar." Ich verließ das Haus mit meinem Rucksack und begab mich zum Edeka der nur ein paar Straßen weiter war. Dort klaute ich eine 0.35l Flasche Jägermeister und eine 1l Flasche Vodka. Außerdem noch drei Packungen Zigaretten von Camel und einen Zippo. Etwas vom Edeka entfernt trank ich den Jägermeister und rauchte drei Zigaretten. Dann machte ich mich auf den Heimweg. Ich schlich mich hinten ins Haus und versteckte den Vodka, dann lief ich wieder raus und klingelte an der Haustüre. Alex öffnete die Türe: "Na, schon wieder da?" Ich nickte, rülpste und ging ins Haus. "Stopp mal Freund!" meinte Alex und ich ignorierte ihn.
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Nichts wie vorher
FanfictionDer 15-jährige Sidney, genannt Sid, ist ein echter Musterschüler. Nur gute Noten, immer höflich, freundlich und auch Zuhause ist das nicht anders. Doch als seine Familie bei einem Unfall ums Leben kommt, ändert sich alles schlagartig. Er fällt psych...