Ich brauchte lange nach Hause. Ich stolperte immer wieder oder flog in den Straßengraben. Mein Gleichgewicht war so gut wie nicht vorhanden und mein Gehirn auch nicht. Irgendwie fand ich den Weg zurück nach Hause und holte den Schlüssel aus meiner Hosentasche. Ich versuchte ihn ins Schloss zu bekommen, was mir aber nicht gelingen wollte. Plötzlich ging die Tür auf und Robin stand da. Ich grinste ihn an: "Heiii, was geht Bruder hihihihi!" Im nächsten Moment flog ich gegen den Türrahmen, worauf ich nur lachen musste. "Ähm, okay. Hey. Komm erstmal rein." meinte Robin. Ich ging ins Haus, wo ich sofort stolperte und hinfiel. Robin nahm mich am Arm und führte mich auf die Couch. "Robiiiiin, wollen wir hier weiterfeiern? Ich brauche Alkohooooool!" grölte ich lachend und ließ mich auf die Couch fallen. "Ich denke nicht Sid. Die Party ist zu ende. Du solltest schlafen gehen." meinte er, doch ich war anderer Meinung: "Neee, bin null müde. Ich gehe noch auf ne andere Party." "Weißt du wie spät es ist?" "Soooo, ähm, 1?" "Nein, es ist 5. So spät läuft keine Party mehr." "Boha Fuuuuuck. Dann mach ich alleine Party." Robin nickte und ich begann laut zu singen: "Aber scheiß drauf, Malle ist nur einmal im Jahr! Ole oleeeee..." "Pscht! Sei still Sid! Die anderen schlafen doch." Ich hörte auf zu singen und stand wackelig auf. Robin beobachtete mich. Ich ging in die Küche, riss den Kühlschrank auf und holte ein Bier raus. Ich setzte mich auf einen Stuhl, von dem ich fast runterflog weil ich so schief drauf saß, und versuchte das Bier aufzumachen. Robin kam auf mich zu, nahm mir das Bier und stellte es zurück in den Kühlschrank. "Schluss für heute, kein Bier." sagte er und ich begann zu protestieren: "Neeeee, ach Robiiiiiiin, bitteeeee! Nur noch eiiiiins!" "Du bist total besoffen Sid. Ich lass dich nicht noch mehr trinken." "Bitteeeeeee! Alle anderen würden das bestimmt erlauben. Nur du niiiicht. Würg." Ich musste würgen. Sofort packte Robin mich und schleifte mich auf die Toilette. Er öffnete den Deckel und setzte mich davor. Ich musste mich übergeben. Ich legte einen Arm auf den Klorand und legte meinen Kopf auf meinen Arm. Dann musste ich mich wieder übergeben. "Was geht hier denn ab?" Alex stand plötzlich in der Tür und sah mir beim kotzen zu. Robin stand hilflos neben mir und erklärte: "Er ist gerade eben von einer Party heimgekommen. Eigentlich wollte er weiter feiern, aber ging wohl nicht mehr." Alex grinste und kam dann auf mich zu. Er kniete sich neben mich, griff nach meinem Handgelenk und maß meinen Puls. "Bisschen übertrieben, hm?" meinte er. Mir war total schwindlig und ich schloss die Augen. "Lass die Augen offen. Wirds langsam besser?" fragte Alex und als Antwort übergab ich mich wieder. Irgendwann kam nichts mehr und Alex zog mich vom Klo herunter und wischte mir den Mund ab. "Ich will nicht dass du später in dein Bett kotzt, klar? Du schläfst in der Badewanne." meinte Robin und Alex nickte zustimmend. Robin hielt mich fest und Alex zog mich bis auf die Unterhose aus. Dann hoben sie mich in die Badewanne und Robin holte mir mein Kissen und meine Decke. Alex platzlierte mich in stabiler Seitenlage und ging dann. Kurze Zeit später kam er mit einem Infusionsständer und einer Tasche zurück. Den Infusionsständer stellte er neben die Badewanne und öffnete dann die Tasche. Ich war schon so gut wie weg und bekam nicht viel davon mit, wie er mir einen Zugang legte und eine Infusion anschloss. Dann gingen Alex und Robin. Sie ließen das Licht im Badezimmer an und die Tür offen stehen. Dann gingen die zwei selbst wieder ins Bett. Ich schlief sofort tief und fest.
Ich wurde wach, als wer an meinem Arm herummachte. Ich öffnete die Augen und sah Phil an, der mir gerade den Zugang entfernte. Ich fuhr hoch und Phil zuckte zusammen. "Geh w...weg!" rief ich und Phil sagte: "Alles gut. Hab dir nur den Zugang raus und wollte nach dir sehen. Alles gut." Er stand auf und ging ein paar Schritte weg. Ich kletterte aus der Badewanne und ging in mein Zimmer, wo ich mich anzog. Dann ging ich runter, wo mich Cem mit verschränkten Armen und etwas wütendem Blick empfing. "Hast du mir was zu sagen?" fragte er streng. Als Antwort zuckte ich mit den Schultern und ging an ihm vorbei, doch er packte mich am T Shirt und zog mich zurück. Er begann laut zu schimpfen: "Ich bin so blöd und lasse dich auf diese fucking Party! Ich habe mich auf dich verlassen! Es war ausgemacht dass du um 2 späterstens wieder da bist! Weißt du wie viel Sorgen ich mir gemacht habe? Ich dachte du liegst irgendwo besoffen herum und erstickst an deiner eigenen Kotze! Ich wusste nicht auf welcher Party du warst, und an dein Handy bist du auch nicht gegangen! Ich hatte Angst um dich! Und dann kommst du um 5 in der Früh heim, stockdicht! Schau dich mal an wie du aussiehst! Dir hätte am Heimweg sonst was passieren können, und dass du n paar mal hingefallen bist, seh ich sehr deutlich! Sag mir was ich machen soll!" Robin kam auf uns zu und sagte: "Cem, ich rede mit ihm." Er klopfte ihm auf die Schulter und Cem ging kopfschüttelnd.
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Nichts wie vorher
FanfictionDer 15-jährige Sidney, genannt Sid, ist ein echter Musterschüler. Nur gute Noten, immer höflich, freundlich und auch Zuhause ist das nicht anders. Doch als seine Familie bei einem Unfall ums Leben kommt, ändert sich alles schlagartig. Er fällt psych...