Wir gingen also zum Fußballplatz und bildeten Teams. Ich mit Alex und Robin gegen Cem, Phil und Will. Wir spielten Fliege (bei uns sagt man dass so, da gibt es keinen festen Torwart) und ich schaffte es, am Anfang gleich ein Tor zu schießen. Irgendwann lagen wir 4-3 vorne. Ich war kurz davor, das 5. Tor zu schießen, als Will auf mich zupreschte und mich voll umwuchtete. Sofort sprang ich auf und ging auf ihn zu. Ich schubste ihn nach hinten und schimpfte: "Du kleiner Pisser! Das hast du mit Absicht gemacht!" Er schubste mich zurück und warf mir Beleidigungen an den Kopf, dich bevor ich zuschlagen konnte, waren Cem und Robin bei uns und trennten uns. Dann ging das Spiel weiter. Endstand war 6-6. Es hatte echt Spaß gemacht und wir gingen danach in die Stadt ein Eis essen. Will unterhielt sich mit den anderen, während ich abwesend in meinem Eisbecher herumstocherte und nachdachte. "Alles klar? Hallo? Sid! Hey!" Cem tippte mich an und ich schreckte hoch. "Alles okay?" fragte Cem leise und ich nickte, dann meinte er: "Wir haben gerade diskutiert ob wir noch was anderes machen wollen." "Ich geh Skaten und Parkour machen glaub ich." Alex sah auf: "Das solltest du nicht tun. Denk mal an deinen Ellenbogen. Ich glaub der ist noch nicht fit genug dafür." "Doch, ist er." wiedersprach ich und Cem meinte: "Alex hat sicherlich recht. Er weiß wovon er spricht. In n paar Tagen kannst du wieder normal Sport machen." Alex fügte hinzu: "Das Fußballspielen war eh schon gefährlich genug." Wortlos stand ich auf und entfernte mich von der Eisdiele. Sekunden später hörte ich schnelle Schritte hinter mir. "Warte Sid." Es war Cem. Er nahm mich an der Schulter und brachte mich zum stehen. "Es tut mir echt leid, okay? Aber deine Gesundheit ist wichtiger als Skaten oder Parkour. Und wenn du dir deinen Ellenbogen wieder auskugelst kannst du dass noch länger nicht machen, ist doch dann viel blöder." "Ach lass mich doch." brummte ich und wollte weitergehen, doch Cem hinderte mich daran: "Mir gefällt es nicht wie du gerade drauf bist. Ich lasse dich nicht gehen." Ich ignorierte dass und schob ihn zur Seite, dich er nahm mich am Handgelenk und meinte: "Sid, bitte." "Lass mich aus du Arschloch!" "Nein! Ich will dich später nicht total betrunken auf der Straße finden, oder verletzt oder ähnliches. Was hast du denn vor, wenn ich dich gehen lasse?" Ich schwieg. Ich wollte eigentlich zum Skatepark und bisschen mit den Jungs kiffen. "Da kann nichts gutes dabei herauskommen wenn ich dich gehen lasse. Wir gehen jetzt zu den anderen zurück und fahren dann Heim. Los." Wiederwillig ging ich mit Cem mit und wir fuhren mit den anderen nach Hause. Ich war total wütend auf alles und jeden und einfach richtig schlecht gelaunt. Warum? Wills Anwesenheit. Ich verschanzte mich in meinem Zimmer und war am Handy, bis ich draußen auf der Straße Skateboardgeräusche hörte. Ich sah zum Fenster und sah Will Tricks üben. Mit meinem Skateboard. Mein Heiligtum. Mein letztes Geschenk von meinen Eltern. Ich rastete aus. Ich stürmte nach unten und aus dem Haus. Ich raste auf Will zu und schrie: "Was soll dass?" So schnell es ging rannte ich zu Will und warf ihn wrestlingmäßig zu Boden. Ich hörte wie die ganze Luft durch den harten Aufprall am Boden aus seinen Lungen gepresst wurde. Ich saß auf ihm und haute ihm eine nach der anderen runter. Dabei schrie ich ihn an: "Fass! Nie! Wieder! Mein! Skateboard! An! Hast du das verstanden? Nie wieder! Sonst bring ich dich um! Was fällt dir eigentlich ein!" Ich packte ihn nach ein paar Schlägen an den Haaren und drohte ihm: "Ich schwöre wenn du mir noch einmal in die Quere kommst, mach ich dich kaputt du mieses Drecksschwein. Wills Augen waren voller Angst und er starrte mich zitternd an. Er blutete an mehreren Stellen im Gesicht und hatte deutliche Hämatome. "Es t...tut mir leid. Es tut mir echt leid." presste er hervor und ich schrie ihn an: "Ach ja? Fang bloß nicht an zu heulen!" Ich hatte immernoch seine Haare, die ich jetzt aber ausließ. Dann stand ich auf und trat ihm noch absichtlich auf die Hand. Er schrie auf. "Halt dein Maul!" rief ich. Kurze Zeit später kamen Cem und Robin aus dem Haus gesprintet. Ich begann einfach zu rennen. Robin verfolgte mich, doch ich entkam ihm ein paar Straßen weiter. Ich ging durch die Straßen und steuerte auf einen Edeka zu. Dort klaute ich mir Zigaretten, ein Feuerzeug und Alkohol. Dann ging ich in der Park und rauchte erstmal ein paar. Ich beruhigte mich wieder etwas und fing an zu tinkten. Ich legte mich auf den Bauch auf eine Bank und ließ die Arme links und rechts runterhängen. Ich hatte die Flasche in der linken Hand und trank immer wieder einen Schluck. Ich merkte den Alk deutlich. Erst war mir schwindlig, doch dann ging das weg. Als ich die Flasche fast leer hatte, kamen plötzlich zwei Männer auf mich zu und knieten sich vor mich hin. "Hey, du. Kennst du uns noch? Wir sind Lenny und Austin." Es waren die zwei, die mich nach meinem Suizidversuch in die JP gebracht hatten. Ich hob meinen Kopf und wollte wieder einen Schluck trinken, doch Austin nahm mir die Flasche weg. "Sidney, richtig? Ich denke nicht dass du weitertrinken solltest." meinte Austin und ich rappelte mich langsam auf. Ich fiel fast von der Bank, doch Lenny hielt mich und meinte: "Ordentlich gesoffen, hm?" Ich schlug seine Hand weg und fragte lallend: "Was macht ihr hier? Lasst mich, ich komm klar!" "Wir haben gerade eigentlich Pause, aber so können wir dich micht hier lassen. Es sieht nicht so aus als würdest du klar kommen." meinte Austin. Ich wollte flüchten. Wackelig stand ich auf und stolperte los. Die Jungs sahen mir dabei zu und gingen mir hinterher. "Bleib stehen Sid. Das ist zu gefährlich." meinte Lenny. Und tatsächlich flog ich gegen die nächste Band. Ich stöhnte auf und wollte wieder hoch, doch schaffte es nicht und flog wieder um.
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Nichts wie vorher
FanfictionDer 15-jährige Sidney, genannt Sid, ist ein echter Musterschüler. Nur gute Noten, immer höflich, freundlich und auch Zuhause ist das nicht anders. Doch als seine Familie bei einem Unfall ums Leben kommt, ändert sich alles schlagartig. Er fällt psych...