Der 15-jährige Sidney, genannt Sid, ist ein echter Musterschüler. Nur gute Noten, immer höflich, freundlich und auch Zuhause ist das nicht anders. Doch als seine Familie bei einem Unfall ums Leben kommt, ändert sich alles schlagartig. Er fällt psych...
Irgendwann fing ich an zu weinen. Ich wollte Alex loswerden und fing stärker zu zappeln an. Ich entriss ihm einen Arm und traf ihn mit dem Ellenbogen im Gesicht. Er ließ mich aus und ich sprang auf. Ich sprintete die Treppe runter, aus dem Haus und einfach nur weg. Ich rannte zu einer Brücke. Weit darunter verliefen Eisenbahnschienen. Ich kletterte über das Geländer und sah nach unten. Ich dachte über die letzten Wochen nach und fing wieder an zu weinen. Ich war völlig aufgelöst und neben der Spur. Keine Ahnung wie lange es dauerte, bis ein RTW, ein NEF und zwei Polizeiautos hinter mir standen. Einer der Polizisten baute Kontakt zu mir auf: "Hey du! Wie heißt du? Ich bin Ben Decker von der Polizei." Ich sah ihn kurz an, ignorierte ihn dann aber. "Darf ich mal näher kommen?" fragte er und ich schrie ihn an: "Nein! Wenn irgendwer zu mir kommt, springe ich!" "Okay, okay. Ganz ruhig." Nun mischte sich Markus, der im NEF war, ein: "Sid, komm schon. Mach keinen scheiß!" Ich blockte alles ab und als wir nach zwei Stunden immernoch auf der Brücke standen und nichts voran ging, zogen sich alle etwas zurück und redeten miteinander. Etwa 10 Minuten später kam ein Auto, aus dem zwei Männer in Polizeiuniform sprangen. Sie redeten mit den anderen und kamen auf mich zu. Der eine begann zu reden. "Sidney? Hey. Ich bin Lenny Evans und das hier ist Austin McKenzie, mein Kollege." "Was wollt ihr?" "Wir wollen dir helfen." "Nein danke!" Sie kamen Schritt für Schritt näher und ich rief: "Wenn ihr näher kommt, springe ich!" Austin sagte: "Wirst du nicht." "Ich sags euch, ich springe!" "Wirst du nicht." "Bleibt wo ihr seit!" Meine Stimme überschlug sich und ich hatte Panik. Warum? Keine Ahnung. Die zwei kamen langsam immer näher und machten keine Anstalten, stehen zu bleiben. Als sie fast bei mir waren, flehte ich: "Bleibt bitte stehen. Ich springe, ich springe, ich..." Austin nahm mich am Handgelenk und sagte: "Wirst du nicht. Sonst hättest du es schon vor zwei Stunden getan." Ich versuchte mich loszureißen, doch Lenny und Austin hoben mich über das Brückengeländer auf die sichere Seite. Ich versuchte mich zu befreien, doch es war zwecklos. "Ganz ruhig. Wir helfen dir jetzt." sagte Lenny und strahlte dabei eine gewisse ruhe aus, die es für den Moment zuließ, dass die zwei mich festhielten. Doch dann kam Markus und ich wollte nur noch weg. Ich wehrte mich panisch mit allen Mitteln, doch die anderen Polizisten kamen auch noch dazu und halfen, mich festzuhalten. Markus redete nicht unnötig mit mir, sondern machte seinen Job so schnell es ging, indem er meine Arme verband und mich dann wieder in Ruhe ließ. Ich zitterte heftig und Lenny sagte: "Okay. Ganz ruhig. Ist schon vorbei." Panisch sah ich zwischen Austin und Lenny hin und her und Austin sagte irgendwann: "Wir sind von der Polizei, aber wir arbeiten in der JP. Du brauchst hilfe, deswegen sind wir hier und nehmen dich für eine Zeit mit, okay?" Ich versteinerte für einen Moment, indem ich realisierte, dass mir eine Zwangseinweisung bevorstand. Dann begann ich zu schreien: "Nein! Nein! Bitte nicht! Nein! Bitte! Ich will das nicht! Bitte!" "Ganz ruhig Sidney. Schau mich an. Schau mich an. Ganz ruhig. Dort kann dir geholfen werden. Das ist nichts schlimmes." sagte Lenny. "Ich will keine Hilfe! Nein! Bitte nicht!" "Hey hey hey... Beruhige dich mal. So kann es nicht weitergehen. Markus und Co. haben uns geholt, weil sie dir nicht mehr helfen können. Du brauchst intensivere Hilfe." "Nein! Lasst mich los! Ich will das nicht! Bitteeeee!" Austin meinte: "Weißt du was? Beruhige dich jetzt mal, dann können wir über alles reden. Okay?" Ich nickte verzweifelt und versuchte mich zu beruhigen. Ich durfte mich etwas weiter vom Brückengeländer hinsetzen. Austin und Lenny redeten mit Markus und waren abgelenkt. Also nutzte ich die Chance und sprang aus. Ich rannte auf das Brückengeländer zu und machte mich auf den tötlichen Absprung bereit. In dem Moment, als ich mit Anlauf über das Geländer hechten wollte, wurde ich jedoch heftig zu Boden gerissen und es fiel jemand auf mich. "Das wars. Du stirbst heute nicht, Sidney. Gib auf." sprach Austin. Meine Arme wurden auf den Rücken gedreht und es wurden mir Handschellen angelegt. "Die sind zu deinem Schutz." erklärte Austin. Ich zitterte und hyperventilierte. Austin zog mich hoch und setzte mich in sein Auto, dann holte er Markus, der mir die Hyperventikationsmaske aufs Gesicht hielt und meinte: "Langsam atmen Sid. Ganz ruhig. Es wird alles wieder gut. Bitte lass dir helfen." Als ich meine Atmung wieder im Griff hatte, kam Austin zu mir und stellte sich vor die offene Tür des Autos. "Gehts wieder?" fragte er und ich nickte. "Das war grad ne knappe Sache, weißt du?" Er ließ seinen Blick nicht von mir abschweifen und beobachtete mich genau. Schluchtzend sagte ich: "Es tut mir leid. Ich wollte das nicht. Ich verspreche ich mach es nie wieder. Aber bitte lasst mich wieder nach Hause. Bitte!" "Wie stellst du dir das denn vor Sid? Ich würde dich gerne nach Hause lassen, aber das geht nicht, weil ich glaube dass ich dich dann heute zum letzten mal lebend gesehen gesehen habe. Wie kann ich mir sicher sein, dass du dich nicht gleich wieder umbringen willst, wenn ich dich gehen lasse. Ich kann das nicht tun, verstehst du?" "Es tut mir so leid! Ich mache das nie wieder! Bitte bitte!" "Du musst dich dafür nicht entschuldigen, okay? Die Entscheidung für den Suizid triffst nicht du, das macht das Problem was du zurzeit hast. Du kannst das nicht kontrollieren. Und deswegen versuchen wir dir jetzt zu helfen." "Nein! Bitte! Bitte!" rief ich verzweifelt und weinend, doch Austin schlug die Autotür zu und ging zu den anderen, die miteinander redeten.
Lenny:
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Austin:
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