Zuhause verkroch ich mich in mein Zimmer und dachte über die Panikattacke nach. Angespannt saß ich auf meinem Bett und wippte stark mit meinem rechten Fuß. Ich merkte am rande, dass Cem hereinkam und sich wortlos auf meinen Schreibtischstuhl setzte und mich ansah. Irgendwann meinte er: "Sid? Entspann dich." Er stand auf und legte seine Hand auf mein rechtes Knie. Ich hörte auf zu wippen. "Sehr schön. Mirko hat mich angerufen und gemeint dass ich dich nach der heutigen Sitzung vielleicht besser ein wenig im Auge behalte. Gehen wir mit Will in die Stadt essen? Burger?" fragte er mich und ich nickte. "Sehr schön. Eine Frage nich, Will hat ja übermorgen Geburtstag. Willst du ihm auch den Helm zahlen? Wir haben schon einen gekauft, du müsstest mjr nur das Gekd dafür geben und dann ist das ein Geschenk von dir für ihn." "Ja, okay." "Cool, dann komm, gehen wir." Ich stand auf und ging Cem hinterher, der meinte: "Frägst du bitte Will ob er mitkommt?" Ich nickte wiederwillig. Also klopfte ich an Wills Zimmertür und trat ein, als er: "Ja?" rief. "Kommst du mit Burger essen?" fragte ich und er nickte: "Klaro, geil!" Zusammen gingen wir runter, wo Cem bereits wartete und uns zufrieden anlächelte. Dann gingen wir in die Stadt zum Hans im Glück. Wir aßen alle einen großen Burger mit einer großen Portion Pommes und damach gönnten wir uns einen fetten Kuchen als Nachspeise. Es war sehr lecker und ich war sehr glücklich, da ich mich auch mit Will gut verstand. Beim Nachhauseweg fragte uns Cem: "Ich hab morgen frei. Wollen wir was machen?" "Klar, was denn?" fragte Will und Cem schlug vor: "Wir können ins Einkaufszentrum fahren." Will und ich fanden die Idee gut, dann waren wir Zuhause amgelangt. Wir sahen uns gemeinsam mit Robin und Phil einen Thriller an, dann gingen wir alle ins Bett.
Am nächsten Morgen stand ich schon eher auf, damit ich noch trainieren konnte, bevor wir ins Einkaufszentrum fuhren. Nach dem Training duschte ich und aß dann zusammen mit den anderen was. Wir quatschten eine Weile, dann meinte Cem: "So Jungs, machen wir uns fertig und fahren dann?" Will und ich nickten, standen auf und gingen in unsere Zimmer. Ich zog mir eine kurze schwarze Jeans mit Löchern an, dazu ein einfaches weißes T-Shirt. Dann stylte ich meine Haare und ging runter, wo ich mir meine weißen Yeezys anzog. Als wir alle fertig waren, fuhren wir los. Im Einkaufszentrum angekommen sahen wir uns erst ein bisschen um, dann kauften wir uns neue T-Shirts und Pullis beim Blue-Tomatoe. Ich kaufte mir dort auch neue Skateschuhe. Danach gingen wir zu Jack&Jones, wo wir uns neue Hosen kauften. Dann holten wir uns beim Mac was zu essen.
Wir waren gerade auf dem Weg zum MediaMarkt, als plötzlich ein Schuss ertönte und eine Stimme rief: "Ich habe eine Waffe!" Die Leute kreischten und rannten in verschiedene Richtungen weg. Cem zog Will und mich in einen Laden und wir lugten raus. Wir sahen einen Jungen meines Alters, mit Pistole in der Hand, der einen anderen Jungen gepackt hielt und ihm die Waffe an den Kopf hielt. Cem telefonierte bereits mit seinen Kollegen und ich betrachtete den Jungen. Ich kannte ihn. Langsam ging ich aus dem Laden auf ihn zu. Cem rief: "Was machst du? Beib hier!" Ich ignorierte ihn und rief dem Jungen zu: "Hey!" Der Junge zielte mit zitternder Hand auf mich und schrie: "Bleib stehen!" Ich hob die Hände und meinte: "Ganz ruhig. Ich bleib hier. Ich kenn dich. Du bist Tim, oder? Aus der 10 b." Erst sah er mich nur an, dann nickte er leicht. Mein Blick wanderte auf seinen Arm. Er hatte sich geritzt. Ich verstand, dass er sich in einer psychischen Ausnahmesituation befand. "Was ist denn los?" fragte ich und er brüllte: "Man lass mich! Wo bleiben die Bullen verdammt?" Das war komisch. "Warum willst du dass die Polizei kommt?" Er reagierte nicht darauf und ich ging einen kleinen Schritt vor. "Bleib stehen!" rief er sofort. Ich hob die Hände und sagte: "Lass den Junben gehen. Er hat dir nichts getan. Lass ihn gehen." Er schüttelte den Kopf und ich ging weiter in Zeitlupe auf ihn zu. "Ich will dir helfen, okay?" meinte ich und sah, dass bereits das SEK eingetroffen war und sich positionierte. Sie zielten auf Tim, der das sah, aber ihn nicht störte. Ganz im Gegenteil, er schrie: "Erschießt mich! Los! Sonst bring ich ihn um!" Ich verstand und meinte: "Ehy, du musst das nicht tun! Egal was passiert ist, das wird wieder! Bring dich nicht um!" Ich wusste dass er mir nichts tat und ging immer weiter auf ihn zu. "Lass den Jungen los." sagte ich und tatsächlich ließ er ihn aus. Der Junge rannte weg und wurde sofort von Polizisten in Sicherheit gebracht. Tim zitterte total und ich meine: "Ich wollte mich schon oft umbringen, okay? Ich weiß wie du dich fühlst. Ich weiß es. Aber der Polizist, der vielleicht irgendwann auf dich schießen muss, kann der was dafür? Der muss dann sein ganzes Leben damit leben. Das ist nicht fair von dir. Findest du nicht?" Mittlerweile stand er zwei Meter von mir entfernt und ich bewegte mich immernoch langsam auf ihn zu. "Was ist passiert?" fragte ich leise und sah, wie ihm Tränen in die Augen schossen. Nun war ich bei ihm angelangt. Ich griff nach der Pistole und konnte sie ihm leicht abnehmen. Ich sicherte sie und kickte sie zu den Polizisten. Dann nahm ich Tim fest in den Arm. Polizisten rannten auf uns zu und zogen Tim von mir weg. Sie brachten ihn zu Boden und fixierten ihn mit Handschellen. Dann brachten sie ihn in einen Rettungswagen. Cem kam zu mir und schimpfte: "Sag mal! Was ist los mit dir? Das war so eine dumme Aktion! Total bescheuert!"
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Nichts wie vorher
FanfictionDer 15-jährige Sidney, genannt Sid, ist ein echter Musterschüler. Nur gute Noten, immer höflich, freundlich und auch Zuhause ist das nicht anders. Doch als seine Familie bei einem Unfall ums Leben kommt, ändert sich alles schlagartig. Er fällt psych...