Nichts wie vorher

H*rensohn

Auf dem Dach war es echt schön. Wir konnten einen Großteil von Köln überblicken und ungestört rauchen. Irgendwann fragte ich Will: "Soll ich meine Boombox hochholen?" Er nickte und so ließ ich mich vom Dach. Dort hang ich jetzt und schwang vor und zurück, dann sprang ich durch mein Fenster in mein Zimmer. Es war schon sketschy, aber ging. Ich holte die Boombox und mein Handy, steckte es in meine Hosentasche und schwang mich wieder aufs Dach. Dort machte ich "Schau mich an" von Fero47 an und Will meinte: "Ich dachte du magst kein Deutschrap?" "Doch, warum?" "Als ich es das letzte mal gehört hab bist du in mein Zimmer und wir haben geschlägert." "Ja, das war aber eigentlich nur wegen dir. Ich mag Deutschrap." "Ah ja." grinste Will und ich grinste zurück. Nach einer Weile ging plötzlich Cem in den Garten und sah sich verwirrt um, als er die Musik hörte. Schnell machte ich sie aus und wir waren ganz leise. "Sid? Will?" rief er und wir mussten uns das Lachen verdrücken. "Sid! Will! Wo seid ihr?" Er drehte sich dabei im Kreis und es war einfach zum totlachen. Laut fingen wir an zu lachen und schockiert blickte Cem nach oben. Er rief: "Was macht ihr da? Das ist gefährlich! Kommt sofort wieder runter!" Langsam begaben wir uns auf den Weg nach unten und Cem empfing uns in meinem Zimmer, als wir zum Fenster hineinprangen. "Jungs das muss echt nicht sein! Das ist richtig gefährlich!" Will meinte: "Es war nicht meine Idee." "Halt sofort den Mund!" drohte ich und Cem meinte: "Ist mir total egal wessen Idee es war. Es gibt Kuchen. Sid, will Erin vorbeikommen und mitessen?" "Ich frag sie." meinte ich und rief sie an. Wenige Minuten später stand sie vor der Tür und ich gab ihr einen Kuss. Dann gingen wir ins Esszimmer wo schon alle waren. Robin hatte wohl nach seiner Schicht Kuchen für uns alle gekauft und dabei etwas übertrieben, denn es waren für jeden ungefähr drei Stücke da. Ich stellte ihr Will vor, dann setzten wir uns und begannen zu essen. Wir redeten über alles mögliche und nach dem Kuchen essen gingen Erin und ich in mein Zimmer. "Schauen wir einen Film?" fragte ich sie und sie nickte. Wir suchten uns einen aus und kuschelten uns ins Bett. Nach dem Film musste sie wieder nach Hause. Ich begleitete sie und ging danach noch auf den Friedhof. Er erzählte meiner Familie ein paar Sachen und machte mich schlecht gelaunt auf den Heimweg. Dort war Will der erste, der mir über den Weg rannte. Er meinte: "Hast echt ne hübsche Freundin. Hast du sie schon geknallt? Ich würds auch gerne machen." "Sag mal spinnst du?" ging ich auf und sah ihn wütend an. "Ja was denn? Oder habt ihr ne Kindergartenbeziehung?" "Halts Maul oder ich schlag dir die Fresse ein!" rief ich und ging einen Schritt näher. "Chill doch, ist doch nix schlimmes dabei sie mal so richtig durchzu..." Ich schnitt ihm das Wort ab indem ich meine Faust in seinen Bauch rammte. Ich bekam einen Kinnhaken zurück und so ging es hin und her, bis Cem herunterkam und uns auseinander zerrte. "Entspannt euch Jungs!" meinte er laut. Will fuhr runter, doch ich war noch in rage. Cem hielt mich fest und versuchte mich zu beruhigen: "Sid, ganz locker. Was ist denn los?" "Was los ist? Dieses Arschloch redet über meine Freundin!" rief ich. "Jetzt beruhig dich doch. Was hat er denn so schlimmes gesagt? Ich bin mir sicher er hat es micht böse gemeint." "Du bist genauso ein Hurensohn wie er!" schrie ich ihn an und befreite mich aus seinem Griff, ging aber nicht auf Will los, sondern stürmte aus dem Haus. Ich lief zu Erin. Hank machte die Tür auf und ließ mich rein. "Was ist passiert Sid?" fragte er. "Egal. Ist Erin da?" wollte ich den Tränen nahe wissen, doch er schüttelte den Kopf: "Sie kommt in zwei Stunden wieder. Aber rede doch mit mir, hm? Komm, wir setzten uns auf die Couch." Ich kam seiner Aufforderung nach und wir setzten uns. Er holte mir was zu trinken und fragte dann: "Was ist denn los?" "Wir haben einen neuen bei uns im Haus. Will. Er ist Cems Sorgenkind und wir schlägern uns jeden Tag. Er hat dumme Sachen über Erin gesagt und dann haben wir und wieder geschlagen. Mir wird das Zuhause grad alles zuviel. Darf ich hier bleiben?" erzählte ich grob und Hank nickte, sagte aber: "Ich rufe aber Cem an und gebe ihm Bescheid. Du kannst in Erins Zimmer." Ich bedankte mich und ging in Erins Zimmer, wo ich mir den Fernseh einschaltete. Nach einiger Zeit kam Erin mit Hank ins Zimmer. Ich umarmte Erin, während Hank sagte: "Ich hab mit Cem geredet. Du kannst von mir aus so lange bleiben wie du willst, aber Cem kommt morgen vorbei um mit dir zu reden." Ich nickte. Hank ging und Erin fragte mich was los war. Ich erklärte ihr alles und redete mit ihr darüber. Dann sahen wir zu zweit einen Film und gingen danach ins Bett.