Aufgegriffen

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Es stieß mich wer sanft an der Schulter an und sagte leise: "Hey, aufwachen. Hey." Langsam öffnete ich meine Augen und sah dem Polizisten vor mir in die Augen. Sofort versuchte ich mich aufzurappeln, doch der Polizist hielt mich und meinte: "Nicht. Bleib sitzen. Ich will nicht dass du zusammenklappst, ja? Nach dem schlafen aufspringen ist nicht so gut." Irritiert sah ich ihn an und fragte dann: "Was wollen sie?" "Erstmal, ich bin Stephan Sindera. Ich schätze du bist Sidney Jones, richtig? Es läuft seit ner guten Stunde eine Großfahndung nach dir. Du bist doch Sidney, richtig?" "Ich, nein. Ich bin Tommy. Ich kenne keinen Sidney." log ich geschickt, doch der Polizist holte sein Handy raus und hielt es neben mein Gesicht. Dann meinte er: "Du bist zu 100% Sidney. Komm, steh mal auf. Willst du was zu trinken?" Ich schüttelte den Kopf und rappelte mich auf. Stephan holte seine Funke raus und ich nutzte den Moment, griff nach meinem Rucksack und rannte los. Allerdings hatte ich nicht mit Stephans Kollegen gerechnet, der sich so stark im Hintergrund hielt, dass ich ihn nicht bemerkt hatte. Er fing mich ab und hielt mich fest. "Nicht so schnell junger Mann." meinte er und Stephan kam zu uns. "Was soll dass denn? Wir wollen dir nichts böses." meinte Stephan. "Verpisst euch und lasst mich in Ruhe!" schnautzte ich. "Hey, wir gehen respektvoll mit dir um, oder? Dann hab auch ein bisschen Respekt vor uns, alles klar?" sagte Stephan und ich beschimpfte sie nur weiter. Nachdem Stephan mit der Leitstelle gesprochen hatte, meinte er: "Wir bringen dich jetzt erstmal zu Cem und Robin. Die kennst du ja bereits. Die weiteren Schritte werden die dann entscheiden. Komm." "Nein! Ich bleibe hier!" diskutierte ich. Stephan ließ sich nicht auf die Diskusion ein, sonder nahm mich fest am Oberarm und zog mich hinter sich her. Er setzte mich in das Polizeiauto und dann fuhren wir auch schon los. Während der Fahrt versuchte ich weitetzudiskutieren, aber die beiden Polizisten ignorierten dass gekonnt. Also beschimpfte ich sie die ganze Zeit, was sie ebenfalls ignorierten.
Als wir an der Polizeiwache ankamen, holte Stephan mich aus dem Auto und der andere ging schonmal vor in die Wache. "So, komm mal mit." meinte Stephan und schob mich Richtung Eingang. Ich wagte einen Fluchtversuch, doch Stephan packte mich sofort am Oberarm und zog mich weiter. Er brachte mich in das Büro von Cem und Robin, die mich bereits erwarteten. "Du bist du ja wieder." meinte Cem erleichtert. "Was hast du dir dabei gedacht?" fragte er ernst und ich sagte: "Tu doch nicht so! Ich hab doch gesagt dass ich da nicht bleibe!" "Das heißt wenn wir dich wieder da hin bringen haust du wieder ab oder was?" "Jap, ganz genau." Ich grinste provozierend und Cem meinte nur: "Okay, aber wir haben dir ja schon gesagt was der nächste Schritt ist." "Ne ne, ich bin lieber Obdachlos und penn auf der Straße." "Du weißt dass das nicht geht. Du bist minderjährig. Uns bleib nichts anderes übrig als dass wir dich ins HFSEJ bringen." "Nen scheiß, da hau ich auch ab!" "Kannst du nicht, das wirst du sehen. Robin, meldest du ihn dort an?" Robin nickte und ging mit dem Telefon aus dem Büro. "Wenn ihr dass tut, dann gehe ich in den Hungerstreik." drohte ich und Cem nickte: "Mach dass." Dann kam Robin wieder und meinte: "Alles geklärt, wir können los." Cem stand auf, aber ich rührte mich nicht vom Fleck. Cem nahm mich am Arm und zog mich mit. Ich wehrte mich und so drückte er mich an die Wand und legte mir Handschellen an. Ich schrie herum, worauf Cem sagte: "Sei jetzt still. Du bist selbst Schuld!" "Fuck you Alter! Ich bin nicht Schuld! Lasst mich einfach auf der Straße pennen!" schrie ich und Cem meinte ruhig. "Das hatten wir doch gerade schon. Du kannst nicht auf die Straße. Und da willst du auch nicht hin. Und jetzt beruhige dich. Ich kann verstehen dass du jetzt wütend auf mich bist, aber ich kann auch nichts machen, um deine Lage jetzt zu verbessern." Ich sah ein, das Cem eigendlich nur seinen Job erledigte, und war ruhig. Wir gingen aus der Polizeiwache raus und Robin meinte: "Cem, schaffst du das alleine? Ich hätte noch so viel zu tun..." "Klar, oder Sid?" Ich nickte und Robin lächelte: "Na dann. Dann fahrt ihr mal alleine. Ciao." Robin ging und Cem meinte freundlich lächelnd zu mir: "So, wir haben jetzt zwei Möglichkeiten: Erstens, du bist brav, ich mach dir die Handschellen ab, oder zweitens, du bist nicht brav und die Handschellen bleiben dran. Na?" "Ich bin brav." sagte ich sofort und Cem machte mir die Handschellen ab. Dann sagte er zu mir: "So Kollege, steig vorne ein, okay?" Verwundert sah ich ihn an, setzte mich dann aber auf den Beifahrersitz. Cem stieg auch in das Auto und meinte, nachdem er sich angeschnallt hatte: "Hast du Hunger? Wollen wir zum Mac?"

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