Ich randalierte im Auto, bis ich auf eine Idee kam. Ich probierte die Autotür zu öffnen, doch sie war hinten verriegelt. Ich kletterte im Auto nach vorne auf den Fahrersitz und öffnete die Tür mit meinem Mund. Dann stieg ich aus dem Wagen und rannte los. Ich wurde jedoch nach ein paar Metern entdeckt und ich hörte schnelle Schritte hinter mir. Verzweifelt versuchte ich, schneller zu rennen und meinem Verfolger zu entwischen, doch die Handschellen behinderten dies stark. Nach ein paar wenigen Metern packte mich wer am Arm und bremste mich aus. Es war Austin. Ich versuchte, mich ihm zu entreißen, doch ich hatte keine Chance. "Ach Sid. Gib doch bitte auf. Spar dir deine Kraft. Das bringt alles nichts. Es tut mir alles sehr leid und ich kann dich echt verstehen. Mir macht es auch keinen Spaß, gegen deinen Willen zu handeln. Glaub mir, ich würde dich viel lieber nach Hause gehen lassen, aber das wäre die falsche Entscheidung." "Bitte! Bitte lass mich gehen! Ich will da nicht hin!" flehte ich und ließ mich auf den Boden fallen. Ich sah Austin total verheult mit tränenden Augen an. Austin verzog sein Gesicht und sah an mir vorbei, dann sagte er: "Bitte schau mich nicht so an. Das macht es alles nur schwerer. Komm, steh auf." Ich ließ weinend den Kopf hängen und machte keine Anstalten, aufzustehen. Austin ließ mich am Boden sitzen und stellte sich geduldig neben mich. Nach einer Weile meinte er: "Wie lange willst du da noch sitzen?" Ich zeigte keine Reaktion. Austin nahm mich unter den Armen und zerrte mich hoch. Er schleppte mich zum Auto, presste mich mehr oder weniger hinein da ich mich wehrte, und schnallte mich fest. Er schloss das Auto komplett ab und ging wieder zu den anderen. Ich sah keinen Ausweg mehr. Also begann ich, meinen Kopf brutal an die Autoscheibe zu schlagen, an der schon nach dem zweiten Schlag Blut herunter lief. Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen und Lenny stand da. Er rief Markus, der noch mit den anderen am quatschen war, und schnallte mich ab. Er holte mich aus dem Auto und setzte mich auf den Boden. Ich war benommen und bekam nicht sehr viel mit. Markus kam zu mir und sagte: "Oh man Sid. War das echt nötig? Schau mich mal an. Hörst du mich? Ehy!" Ich reagierte nicht. Er nahm mein Kinn, hob es an und sah sich die Platzwunde an der Stirn an. Er tastete sie ab, was mir weh tat. Ich brummte und drehte meinen Kopf weg. "Ja ne, bleib mal hier." sagte Markus lächelnd und drehte meinen Kopf wieder zu sich. "Du bist garnicht ganz da, hm? Na komm!" stellte er fest und schlug mir ein paar mal auf die Wange, bis ich ganz zu mir kam. Markus schien zufriefen und verband meinen Kopf. Dann gab er grünes Licht. Austin und Lenny packten mich ins Auto und Austin blieb bei mir hinten, um weitere Vorfälle vermeiden zu können. Lenny fuhr den Wagen. Ich heulte die ganze Fahrt, während Austin erfolglos versuchte, mich zu beruhigen. Irgendwann fuhren wir durch ein großes Tor, das sich hinter uns schloss und es erinnterte mich stark an ein Gefängnis. (An diesem Punkt: Es werden sehr unrealistische Sachen sein, aber ich war noch nie in einer Psychiatrie oder bei einem Psychologen, deswegen hab ich keinen Plan von dem ganzen Zeug.) Wir hielten auf einem Hof und Lenny machte erst Austin die Tür hinten auf, dann mir. Lenny schnallte mich ab und ließ mich aussteigen. Ich versuchte abzuhauen und rempelte Lenny stark an. Ich versuchte loszurennen, doch Austin hatte sich genau so platziert, dass ich ihm in die Arme rannte. Er hielt mich fest und sagte: "Hör doch jetzt auf bitte." Als Antwort trat ich nach ihm. Lenny kam ihm zu Hilfe und zu zweit brachten sie mich in das große Gebäude vor uns. Dort war eine Art Anmeldung, an der ich ein Zimmer zugeteilt bekam. Austin und Lenny brachten mich in dieses Zimmer. Das Zimmer war hell eingerichtet, hatte ein relativ großes Bett, einen großen Schrank, Schreibtisch und Fernseher. Austin machte mir die Handschellen runter und Lenny stellte sich an die Tür, sodass ich nicht abhauen konnte. Austin erklärte: "Das ist dein Zimmer. Wir warten jetzt noch auf einen Psychologen. Der macht deine Anmeldung mit uns und redet dann noch mit dir. Danach kommen wir wieder und erklären dir, wie es hier so läuft." Dann ging die Tür auf und ein junger Mann kam herein. Er lächelte mich an und streckte mir die Hand hin, die ich aber ignorierte. Er sagte: "Hey, ich bin Dr. Mirko Sommer. Am Besten einfach Mirko. Und wer bist du?" Ich antwortete nicht. Er nahm sich einen Stuhl verkehrtherum, setzte sich drauf und stützte seine Ellenbogen auf die Rückenlehne. Geduldig sah er mich an. Mir war das ziemlich unangenehm und so nuschelte ich irgendwann: "Sid." "Sid, okay. Wie noch?" "Hat euch nicht zu interessieren. Ich bin eh gleich wieder weg." fauchte ich. Austin antwortete für mich: "Sidney Jones, 15 Jahre alt." Mirko nickte und trug das in den Anmeldebogen ein. Dann fragt er Austin und Lenny: "Ihr habt ihn geholt, ne? Wie kam er euch vor?" Lenny meinte: "Suizidgefährdet, depressiv, selbstverletzend, aggressiv, wird schnell handgreiflich und er will garnicht hier sein. Er hat vorher mehrere Fluchtversuche unternommen und sich dann selbstverletzt." Mirko schrieb alles auf und musterte mich dann. "Was?" schnauzte ich ihn an und er meinte nur: "Wie geht es dir?" "Super. Darf ich jetzt wieder heim?" Mirko legte seinen Kopf schief und sagte: "So einfach geht das nicht. Erstmal musst du mir die Wahrheit sagen und dann schauen wir langsam weiter." "Das ist mir zu dumm." sagte ich und ging zur Tür. Lenny versperrte den Weg und so versuchte ich, ihn zur Seite zu drücken, doch Austin nahm mich und zerrte mich von der Tür weg. Ich fing an um mich zu schlagen und Mirko griff ein.
Mirko
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Nichts wie vorher
FanfictionDer 15-jährige Sidney, genannt Sid, ist ein echter Musterschüler. Nur gute Noten, immer höflich, freundlich und auch Zuhause ist das nicht anders. Doch als seine Familie bei einem Unfall ums Leben kommt, ändert sich alles schlagartig. Er fällt psych...