Ich sah vom Dach runter auf den Boden. Wenige Meter hinter mir standen Herr Kaya, Herr Sturm und Herr Klemens. Herr Kaya trat näher zu mir: "Hey, schau mich bitte an. Tu das nicht." "Sie verstehen mich nicht..." "Nenn mich Cem, okay. Ich weis nicht was gerade in dir vorgeht, aber ich weis das dass hier, komplette scheiße ist. Willst du da echt runterspringen? Denk doch an deinen kleinen Bruder, Noah heißt er, oder?" Ich nickte. Cem redete weiter mit mir und Herr Klemens holte Herr Becker, da er wusste dass ich ein gutes Verhältnis zu ihm habe. Als Herr Becker da war, löste er Cem ab. Herr Becker sagte lächelnd: "Was machst du denn da? Was ist los? Ist die Welt untergegangen?" "So ähnlich..." meinte ich schluchzend und Herr Becker wurde ernster: "Na komm, was ist passiert?" "Meine Familie hatte nen Unfall, sie sind alle tot... Nur Noah nicht, der ist im Krankenhaus." "Na was stehst du dann da noch? Dein Bruder braucht dich doch jetzt am meisten. Willst du ihn echt im Stich lassen?" Ich schüttelte und Herr Becker meinte: "Wenn du springst lässt du ihn aber im Stich. Jetzt reiß dich zusammen und komm her." Ich ging einen Schritt vom Rand des Daches Weg und fragte weinend: "Wo soll ich denn dann hin? Soll ich auf der Straße pennen?" Herr Becker redete mir gut zu: "Ich verspreche dass wir eine Lösung finden, ja? Du kannst zu mir wenn du willst." Cem kam auf mich zu und nahm mich dann fest am Arm. Ich wehrte mich, doch er zog mich vom Rand weg und brachte mich mit Robin zu Boden. Cem sagte: "Wir müssen dir zu deinem Schutz Handschellen anlegen. Tut mir leid." Sie legten mir die Handschellen an und Robin fragte als ich mich beruhigt hatte: "Brauchst du nen Krankenwagen?" Sofort schüttelte ich den Kopf und Cem sagte: "Dann fahren wir jetzt mit dir ins Krankenhaus, dann kannst du deinen Bruder besuchen und ein Arzt schaut sich deinen Arm an." Ich bekam Panik. Ich konnte nicht ins Krankenhaus, ich konnte es einfach nicht. "Nein, nein! Ich will nach Hause, ich will nach Hause!" "Schhhh, wir müssen da hin." sagte Cem und zog mich hoch. "Komm bitte." meinte er und zog mit mit nach unten und verfrachtete mich dort in den Polizeiwagen. Herr Becker meinte noch dass er nachkommen würde, dann fuhren wir los.
Am Krankenhaus angekommen bekam ich noch mehr Panik. Cem holte mich aus dem Auto und hielt mich fest, während ich versuchte nach hinten weg von dem Krankenhaus zu kommen. "Hey hey hey, hör mir zu, du brauchst keine Angst haben. Die machen höchstens einen Verband um deinen Arm. Und dann kannst du zu deinem Bruder. Bitte komm mit, du musst nämlich und sonst müssen wir das durchsetzten und ich will keine Gewalt anwenden. Bitte." Ich atmete schnell, schwitzte und ich hatte das Gefühl gleich umzukippen. Cem zog mich in das Krankenhaus. Robin klärte alles an der Anmeldung und wir bekamen gleich ein Behandlungszimmer. Cem brachte mich dort hin, setzte mich auf die Liege und stellte sich vor mich. Er betrachtete mich und fragte dann: "Warum hast du so Angst?" Ich war unfähig zu sprechen und bemühte mich nur nicht vollständig auszurasten. Cem fragte weiter: "Hat dir wer weh getan? Oder ist es weil die Ärzte deine Eltern und deine Schwester nicht retten konnten? Vielleicht kann ich dir helfen..." Ich schüttelte den Kopf und in dem Moment kam der Arzt herein. Ich schoss hoch und blickte mich panisch nach einem Ausweg um. Der Arzt reagierte und sagte: "Hey! Ganz ruhig. Ich tu dir nichts. Beruhige dich. Ich bin Alex. Wie heißt du?" Ich hyperventilierte und starrte den Arzt an, der meinte: "Tief durchatmen. Schau mir in die Augen. Hast du Angst vor Ärzten etc.?" Ich brachte ein nicken zustande und Alex lächelte sanft: "Schau mir in die Augen, achte nicht auf das drumherum. Ich bin ein normaler Mensch, wie jeder andere. Ich will dir helfen. Ganz ruhig." Während er mit mir sprach zog er langsam seinen Arztkittel aus und legte ihn auf einen Stuhl. Ich stand an der Wand und Alex so weit wie möglich weg von mir. "Angesichts der Umstände würde ich dir gerne Beruhigungsmittel geben. Kannst du mir kurz vertrauen und mich das machen lassen? Danach gehts dir besser." fragte Alex der schon Zugang und alles aus Schubläden holte. Ich schüttelte den Kopf und Alex meinte ernst: "Ich fürchte aber dass es nicht anders geht..." Ich bekam kaum noch Luft und Alex holte eine Maske aus einem der Schubläden und sagte: "Cem, hältst du ihn kurz? Am besten legst du ihn auf die Liege." Cem nickte, nahm mich am Oberarm und drückte mich auf die Liege. Die Handschellen erleichtertem ihm das ganze und er konnte mich gut festhalten. Dann kam Alex und hielt mir die Maske aufs Gesicht. Kurz darauf fiel mir das Atmen wieder leichter und Alex sagte: "Na siehst du, ist doch nicht so schlimm. Ich lege dir jetzt einen Zugang, geb dir was damit du nicht mehr so aufgeregt bist und dann schau ich mir mal an, was du mit deinem Arm gemacht hast." Ich konnte vor Angst nichts sagen sondern zitterte nur unkontrolliert. Ich sah zu wie er den Zugang auspackte und auf mich zukam. Er desinfizierte meine Hand und hielt sie dann fest. Ich versuchte meine Hand aus seinem Griff zu ziehen, aber er hatte einen festen Griff und die Handschellen kamen mir natürlich auch nicht zugute. "Ganz ruhig. Es gibt nur einen kurzen pieks." Ich merkte wue er den Zugang in meine Hand stach und zuckte zusammen. "Sehr gut gemacht, schon vorbei." Dann gab er mir das Beruhigungsmittel und ich merkte dass ich müde wurde. Alex meinte dass Cem mir die Handschellen runtermachen konnte, was er auch tat und Alex drehte mich auf der Liege auf den Rücken. Während ich im Halbschlaf war, reinigte Alex meine Wunden und verband sie zum Schluss. Dann ging er und Cem blieb bei mir.

DU LIEST GERADE
Nichts wie vorher
FanfictionDer 15-jährige Sidney, genannt Sid, ist ein echter Musterschüler. Nur gute Noten, immer höflich, freundlich und auch Zuhause ist das nicht anders. Doch als seine Familie bei einem Unfall ums Leben kommt, ändert sich alles schlagartig. Er fällt psych...