𝐋𝐨𝐯𝐞𝐫 [ᵛᵏᵒᵒᵏ]

6

"Nur noch eine Stunde zum Glück!", seufzte Jimin und lehnte sich gegen die Mauer hinter sich.
Dabei blies er gelassen den Rauch aus und zog ein weiteres Mal an seiner Zigarette.

Taehyung nickte nur schwach und starrte stumm auf die Kieselsteine auf dem Boden.

"Dein Vater war wohl wieder scheiße drauf?", fragte Jimin in die Stille rein, weswegen Taehyung erst nur verwirrt die Augenbrauen verzog.

Jimin deutete mit dem Stummel der Zigarette auf Taehyung Hände. Dieser sah nun auch auf diese und betrachtete die dunklen Verfärbungen, die nicht nur schmerzhaft aussahen ,sondern auch weiterhin weh taten.

"Ich war nicht gut genug für ihn und seine Ansprüche", erklärte Taehyung leise und presste seine Lippen aufeinander als er an den gestrigen Abend dachte.

Jimin zog ein letztes Mal an seine Kippe, drückte sie auf dem Boden  aus, bevor er nur trocken meinte:"Meiner hat mich letztens übers Wochenende  in meinem Zimmer eingesperrt. Frag mich nicht warum, ich hab kein Plan was ich mal wieder in seinen Augen falsch gemacht habe."
Ein humorloses Lachen entwich ihm, bevor er gelassen seinen Arm und Taehyungs Schulter legte und sagte:" Man kann es diesen Ärschen nie recht machen, was?"

Auch Taehyung begann zu schmunzeln. Auch wenn die beiden sich ständig in einem Konkurrenzkampf befinden, wissen sie ganz genau sie sind nicht alleine mit ihren Problemen. Sie wissen der jeweils andere durchlebt die gleiche Scheiße und dies schweißt zusammen.

Dennoch konnte es sich Taehyung nicht nehmen, wieder einem fiesen Spruch abzulassen, weswegen er den Kleiner von sich stieß und meinte:"Geh ma' weg, du stinkst übelst nach Nikotin!"

Jimin lachte laut auf und spaßte:"Die Tracht Prügel dafür werde ich spätestens heute Abend bekommen."

Taehyung schüttelte nur mit dem Kopf, als er sich dachte wie beschissen das Leben von den beiden nur ist.

"Weißt du Jimin, ich wünsche mir frei zu sein. Egal ob für immer, für ein Jahr, ein Monat, ein Tag oder für nur eine Sekunde. Einmal im Leben frei sein, das wäre mein größter Wunsch!"

Jimin hatte den Blick in den bewölkten Himmel gerichtete und hauchte:"Spätestens mit unserem Tod werden wir frei sein..."

Wieder kehrte eine Stille ein und beide wussten es ist nicht schlimm zu schweigen, denn sie kannten die Gedanken des anderen. Sie dachten an ihren größten Wunsch, an ihre Freiheit.