𝐋𝐨𝐯𝐞𝐫 [ᵛᵏᵒᵒᵏ]

12

"Sag mal das mit dem Stick, sind da wirklich die Aufgaben drauf die ich erledigen sollte?"

"Bevor du gekommen bist, musste ich schon hier rumsauern und hatte nichts zutun, weswegen ich mal schnell rüber geschaut habe und mir dachte ich könnte ein paar davon erledigen. Letzten Endes waren die Aufgaben so leicht, dass ich alle erledigt habe."

Schweigend nickte der Blonde und sah auf das kalte Metall gegenüber von ihm.
Beide befanden sich gerade in einem Aufzug und fuhren runter.

Namjoon hat Taehyung wortwörtlich das Leben gerettet, denn hätte er die Aufgaben nicht erldiegt ,wäre Taehyungs Vater nicht so ruhig geblieben.

Der Schüler wäre grün und blau geschlagen wieder nach Hause gekommen und nur durch die Hilfe des Grauhaarigen, kann er ohne Schmerzen nach Hause.

"Danke",sprach Taehyung mit einem Hauch von Scham, woraufhin Namjoon nur gelassen meinte:"Nicht dafür, ich hab es ja gemacht weil mir langweilig war ,von daher."

"Trotzdem", murrte der Kleine auf und sah etwas beleidigt auf den Boden.

Namjoon musste über die Schmolllippe des Jüngeren schmunzeln und hob seine Hand, welche über das Blonde Haar der Schülers strich, während er amüsiert meinte:"Kannst mir nächstes mal ja 'nen Kaffee vorbeibringen!"

Taehyung begann leicht zu lächeln und nickte eifrig. Locker nahm Namjoon wieder die Hand von Taehyungs Kopf und sah auf sein Handy.

Taehyung sah unauffällig zu dem Älteren und dachte über diesen nach.

Er war ziemlich sympathisch, nett und auf eine lässige Art sehr cool.
Eigentlich passt er überhaupt nicht in so einen Anzug oder überhaupt in einem kleinen Büro.
Taehyung kann sich kaum vorstellen ,dass eine so lockere Person wie Namjoon tatsächlich in der gleichen Firma arbeitet ,wie sein Vater.
Er dachte hier würde es nur so spießige alte Säcke geben, die bei jedem kleinen Fehler an die Decke gehen.

Mit Namjoon hatte Taehyung das große Los gezogen und dies war ihm auch bewusst, weswegen er glücklich vor sich hingrinste.

Der Aufzug kam zum stehen und beide befanden sich nun in dem Empfang, durch welchem sie gingen. Dabei wurden beide von der jungen Frau am Empfang verabschiedet, welche besonders bei Namjoon ein reizendes Lächeln aufsetzte.

Draußen angekommen, fröstelte es Taehyung sofort. Es war schon längst dunkel und die Sterne prangten strahlend am Himmel.
Die Luft war kühl und der Wind wehte beiden durchs Haar.

Kurz dachte Taehyung nach.
Geld für den Bus hatte er nicht mit und ein Taxi konnte er sich dann erst recht nicht leisten. Der Fahrer hatte auch schon längst frei und seine Mutter besitzt kein Führerschein.
Das bedeutet wohl, dass der Junge in dieser Kälte nach Hause laufen muss, was wohl knapp eine halbe Stunde zu Fuß dauern wird.

Taehyungs Schultern sackten unmotiviert nach unten bei dem Gedanken jetzt noch so weit laufen zu müssen.

Namjoon schien den Parkplatz ansteuern zu wollen, weswegen sich Taehyung verabschiedete und in die entgegengesetzte Richtung lief.

"Hey, warte!"

Verwirrt drehte sich Taehyung wieder um und blickte zu Namjoon, welcher lässig seine Hände in der Hosentasche versteckte und meinte:"Komm rüber, ich fahr dich nach Hause!"

Ungläubig weiteten sich Taehyungs Augen und zögernd fragte er:"Du willst mich fahren?"

"Ne, ich will dich fliegen! Stell nicht so dumme Fragen und komm endlich, ich frier' mir den Arsch ab!"

Taehyung musste einfach grinsen und kam schnell auf seinen älteren Kollegen zu. Gemeinsam liefen beide zu einem silbernen Sportwagen wodurch Taehyung staunend den Mund öffnete und fragte:"Sowas kannst du dir leisten?"

"Hab ihn von dem letzten Autohändler geklaut, an dem ich vorbeigegangen bin!"

"Was?!",schie Taehyung entsetzt auf und bemerkte schnell dass Namjoon nur Spaß gemacht hatte.

"Gott, du stellst echt behinderte Fragen!", stellte Namjoon Augen verdrehen fest, bevor er den Wagen aufschlos und sich direkt in sein Wagen setzte.

Taehyung folgte ihm und war wirklich beeindruckt von dem Wagen. Der muss tierisch viel gekostet habe, so wie der ausgestattet ist.

Schnell startete Namjoon den Motor und fuhr direkt los.
Mit einem gekonnten Griff, startete er das Radio und zu hören war ein Song welchen Taehyung noch nie zuvor gehört hatte.

Es gefiel dem Jüngeren, was man daraus ausmachen konnte, dass er immer wieder zum Takt mit den Fingernägeln auf seine Armlehne klopfte.
Normalerweise hörte Taehyung eher ruhige Musik, vor allem beim Zeichen, damit er sich wohler fühlte. Die Art von Musik, welche Namjoon anscheinend bevorzugt ist was komplett anderes und eine nette Abwechslung für den Blonden.

Er konzentrierte sich so sehr auf den Song, dass er gar nicht mitbekam wie Namjoon immer wieder seinen Namen rief.

Erst als er an der Schulter geschüttelt wurde und Namjoon zum tausendsten Mal seinem Namen sagte, blinzelte Taehyung den Fahrer verwundert an.

"Wie wärs, willst du mal deine Adresse sagen? Ansonsten fahr ich dich zu mir, aber ich glaube kaum, dass du in unsere verrauchten Wohnung willst. Ohne Lugenkrebs, kommst du da nicht mehr raus!", lachte Namjoon, was Taehyung aber nicht erwiderte und ihm lediglich sagte wo er wohnt.

"Wow, Blondchen wohnt aber in 'ner abgehobenen Gegend!", meinte Namjoon wärend er sich die protzigen Häuser und vereinzelten Villen ansah.

"Was anderes bei meinem Vater erwartet?",fragte Taehyung trocken und bekam von Namjoon grinsend als Antwort:"Punkt für dich!"

"Hier ist es!", teilte der Junge mit, woraufhin Namjoon auf die große Auffahrt des Grundstücks fuhr und somit Taehyung vor seinem Haus rauslassen konnte.

"Danke für das nach Hause bringen", bedankte sich Taehyung höflich, was Namjoon nur lässig abwintke und meinte:"Ich brign dich lieber selber sicher nach Hause, anstatt mit der Unwissenheit leben zu müssen ob du nicht doch überfallen oder angefahren worden bist."

Perplext blinzelte Taehyung seinen Nebenmann an und war ehrlich gesagt gerührt über die fürsorgliche Art, des Älteren, weshalb er ungewollt anfangen musst zu lächeln und sich ein weiters Mal bedankt.

Namjoon lächelte ebenfalls schwach zurück und meinte:"Na dann, ab nach Hause, ich will auch noch heute bei mir ankommen!"

Mit dem Rucksack in der Hand stieg Taehyung aus und wunk nochmals zu Namjoon ,welcher gerade vom Grundstück fuhr.

Taehyung hatte es seltend erlebt, dass ihm eine Person so schnell sympathisch war, aber bei dem Grauhaarigen war es anders. Diesen hatte der Blonde jetzt schon ins Herz geschossen und irgendwie war er seinem Vater ein kleines Stück dankbar.

Nur weil er ihn gezwungen hatte in die Firma zu kommen, konnte Taehyung jemanden wie Namjoon kennen lernen.

Vielleicht war das Ganze doch nicht so schlimm wie zu Anfang gedacht.