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Ben

31. Dezember

"D?", leise gehe ich auf Dajana zu die in Gedanken versunken auf dem Sofa sitzt und in die Flammen des lodernden Kamin Feuers starrt. Sie zuckt leicht zusammen und dreht ihren Kopf in meine Richtung. "Hm?", fragt sie und verfolgt mich mit ihrem Blick, bis ich mich schließlich neben sie setze. In ihren beiden Händen hält sie eine volle Teetasse die schon längst nicht mehr dampft und dementsprechend wahrscheinlich schon eiskalt geworden ist. Meine Vermutung bestätigt sich, als ich ihr die Tasse annehme. "Heute ist Silvester und deine Stimmung ist nicht so, wie ich dich sonst kenne. Ist es wegen ihm?", frage ich sie vorsichtig. Schweigend sieht sie mich an und kräuselt die Lippen, bevor sie mit den Schultern zuckt. "Es ist schon komisch zu wissen, dass die beiden heiraten. Ich meine meine Beziehung ist wegen ihr in die Brüche gegangen, obwohl wir eigentlich glücklich waren."
"Wart ihr wirklich glücklich, oder warst nur du es, weil du jemanden hattest, der mich aus deinen Gedanken verbannt hat?", hake ich nach, woraufhin sie schweigend wieder ihren Blick auf die Flammen richtet. "Weißt du, es ist komisch ohne unseren Bruder den Silvesterabend zu verbringen. Seit 2 Jahren haben wir kaum einen Tag ohne die anderen verbracht und jetzt sind Alison, Logan, Benni und Jason in Las Vegas. Henry ist ausgegangen und wir sitzen in diesem riesigen Appartment und ich blase Trübsal dank meines Ex Freundes, während die Liebe meines Lebens neben mir sitzt." Sie lacht und schaut mich traurig an. Da ich ihr nichts davon übel nehme beuge ich mich vor und gebe ihr einen Kuss. "Ich liebe dich und was kann es schöneres geben, als einen solchen Abend mit der Liebe seines Lebens zu verbringen?" Lächelnd lehne ich meine Stirn gegen ihre. "Wenn ich ehrlich bin verspüre ich auch nicht den Drang danach jetzt auszugehen. Wir sind ganz oben in einem der höchsten Gebäude San Franciscos. Das heisst, wir können das Feuerwerk perfekt durch unser Fenster sehen."
Sie lacht leise. "Das stimmt", bestätigt sie und dreht sich ein wenig, bevor sie sich an mich kuschelt und ich meine Arme um sie lege, sie noch näher an mich drücke. "Sollen wir uns einen Film an machen und ein wenig entspannen, bis Mitternacht?", frage ich sie nach einer Weile woraufhin sie nickt.

Ohne das einer etwas sagen muss stehen wir auf und gehen gemeinsam in Dajanas Schlafzimmer, welches laut meinem Bruder offiziell meines ist, jedoch umfunktioniert wurde als Gästezimmer, da es für ihn doch recht unwahrscheinlich war, mich wieder zu sehen. "Soll ich uns Tee machen?", fragt Dajana und sieht mich an. Lächelnd nicke ich "gern."
Sie verlässt das Zimmer und ich höre wie sie die Treppen runter geht, während ich überlege, wie ich es uns hier ganz besonders gemütlich machen kann. Ich entscheide mich kurzerhand dazu die Matratze aus dem Bett auf den Boden zu legen und unsere Bettwäsche wieder ordentlich hinzulegen, damit wir ohne uns zu bewegen durch die Bodentiefen Fenster das Feuerwerk sehen können. Da der Fernseher rechts von mir auf der Kommode steht platziere ich die Kissen vorerst so, dass wir auf ihn schauen und nicht nach draussen. Da Dajana dieses Zimmer ziemlich personalisiert und umdekoriert hat, finde ich neben Kerzen auch einzelne Lichterketten wieder, welche ich einschalte, die Kerzen jedoch ihr überlasse.
Wenige Minuten später kommt sie mit zwei Tassen, einer Kanne und ein paar Snacks auf einem Tablett zurück und bleibt grinsend in der Türe stehen. "Wow", sagt sie anerkennend, tritt ein und stößt mit dem Fuß die Türe zu. Das Tablett platziert sie vorsichtig auf dem kleinen Beistelltisch in ihrem Zimmer, bevor sie sich umsieht. "Nur die Kerzen fehlen noch", merke ich an. Ein Grinsen entsteht auf ihren Lippen. "Kein Problem", sagt sie und schließt kurz ihre Augen, woraufhin die Kerzen angehen. "Perfekt", kommentiert sie unser gemeinsames Werk, als sie die Augen wieder öffnet. Zufrieden nicke auch ich und beginne mich auszuziehen, weshalb Dajana mich fragend ansieht. "Eine Jeans ist niemals bequem im Bett", erläutere ich und ihr Gesicht erhellt sich. Sie versteht was ich meine und macht sich schließlich an ihrer Kleidung zu schaffen.

Unsere Ewigkeit Für ImmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt