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Dajanas Sicht

07. November

"Happy Birthday to you,
Happy Birthday to you,
Happy Birthday dear Ben,
Happy Birthday to you", singe ich leise, während ich ihm die Augen zu halte und durch den privaten Bereich des Restaurants führe in welchem ich Bens Geburtstagsdinner organisiert habe.

Nachdem ich vor nicht einmal 3 Wochen so mit Sophia aneinander geraten bin haben mich Schuldgefühle heimgesucht.
Es war falsch von mir sie wegen Jason so anzugehen, wenn er mit ihr glücklich verheiratet ist und ich mit meinem Traummann verlobt bin.
Dementsprechend habe ich Ben ohne zu zögern erzählt, was passiert ist, sobald wir allein waren und wieder einmal hat er mit vollstem Verständnis reagiert. Seine Reaktion hat dazu geführt, dass ich in Tränen ausgebrochen bin und mir immer wieder Vorwürfe gemacht habe, da er mir selbst so etwas nicht übel nimmt und ich dennoch immer wieder in der Vergangenheit hängen bleibe und es einfach nicht lassen kann.
Umso wichtiger war es mir heute Ben einen wundervollen Geburtstag zu bescheren. Offiziell ist es sein neunundzwanzigster Geburtstag den er mit erleben darf, auch wenn er vor 618 Jahren geboren wurde.
Es ist schon verrückt wenn ich daran denke, dass ich ihn vor 598 Jahren lieben gelernt habe und seit dem ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht an ihn gedacht habe. Egal ob er tot war, oder lebendig.

Umso schöner ist dieses Gefühl heute hier zu sitzen, zusammen und als Verlobte.
Nachdem ich ihn damals mit 20 als jungen, wunderschönen Mann kennen gelernt habe hatten wir drei wundervolle Jahre gemeinsam, bis er mir schliesslich genommen wurde. An einem Tag, an welchem mein Zwillingsbruder Henry und ich nicht einmal in der Nähe waren.
Somit haben wir erst drei Wochen nach Bens Tod von Logan und seinen Eltern erfahren, dass mir meine große Liebe genommen wurde und es war, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen.
Nie zuvor musste ich in meinem bis dato 309 jährigen Leben einen solchen Schmerz erleiden wie diesen. Ein gebrochenes Herz, durch den einen endgültigen Verlust wie der Tod ist unvergleichbar.

Logan selbst hat mit gerade einmal 21 beide seine Geschwister verloren und nicht zugelassen zu trauern, denn er hat mich aufgefangen. Er, seine Eltern und Henry waren es, denen ich es zu verdanken habe heute hier zu sein.
Ich habe meine Unsterblichkeit verflucht. Die Ausweglosigkeit die mir mein Dasein geboten hat, dass ich nicht so einfach sterben kann, denn nur zu gerne wäre ich Ben ins Jenseits gefolgt um zumindest dort bei ihm sein zu können, doch leider hat der Zauber, welchen uns von normalen Magiekundigen zu okkulten Vampiren gemacht hat, um uns vor den Wölfen zu schützen genau dies verhindert.

Lächelnd löse ich meine Hände von Bens Augen, sodass der große muskulöse Mann vor mir, dem mein Herz gehört sieht, was ich für ihn vorbereitet habe.
Rasch umrunde ich ihn, um auch ja keine Sekunde seiner Reaktion zu verpassen und mustere ihn.
Mit glänzenden Augen saugt er jedes noch so kleine Detail der Dekoration und des Dinnertisches in sich ein. Mit meiner Magie lasse ich die Kerzen entflammen, welche das Personal dank meiner Anweisung ausgelassen haben und ein Grinsen entsteht auf Bens Lippen.

Nachdem er bereits heute Morgen von unserer Familie mit einem Brunch und einem Haufen von Geschenken überrascht wurde, ist dieses Dinner das I-Tüpfelchen des Tages.
"Gefällt es dir?", frage ich ihn, woraufhin er wieder in meine Augen sieht und nickt. "Du machst wohl witze, D. Es ist perfekt." Er kommt zu mir und zieht mich sanft an sich, um mich zu küssen.

Als wir uns schliesslich wieder von einander lösen greife ich nach seiner Hand und ziehe ihn mit mir, bis zu seinem Platz. Dort setzt er sich, weshalb auch ich mich ihm gegenüber nieder lasse.
"Ich dachte mir, ich entscheide mich für etwas bekanntes", sage ich leise. Ich greife nach der Karte, die in der Mitte des Tisches steht und unser heutiges Menü benennt und überreiche sie ihm grinsend.
Während er sich die einzelnen Gänge durchliest lasse ich ihn nicht aus den Augen, bis er schließlich wieder zu mir sieht. "Hackbraten mit Rotweinsoße, Salzkartoffeln und Bohnengemüse?", fragt er mit einem Grinsen auf den Lippen.
Ich nicke nun auch grinsend. "Ganz genau."
Er lacht leise und schüttelt dabei seinen Kopf. "Dass du das noch weißt."

Unsere Ewigkeit Für ImmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt