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Alison's Sicht

28. Dezember

Vom Sofa aus beobachtet Ellie mich skeptisch, wie ich einen großen Kreis aus Salz in der Mitte meines Büro, eher gesagt Zimmers zum Zaubern, ziehe. "Und du bist dir sicher, dass das funktionieren wird?" Ihr Freund Mateo beäugt mich kritisch, weshalb ich über die Schulter zu den beiden sehe. Er hält Ellies Hand in seiner und reibt mit dem Daumen über ihren Handrücken. "vergisst du etwa, wer ich bin, mein Lieber?" Ich ziehe eine Augenbraue in die Höhe, denn ich habe bereits Ellie und Ben zurück ins Leben geholt, nachdem sie sechs Jahrhunderte lang tot waren, da ist es keine schwere Aufgabe mehr, jemanden altern zu lassen und dann an ein Leben zu binden. Dies habe ich schließlich unbewusst damals mit Benni und mir getan. 
Mateo schüttelt den Kopf. "Nein, aber verzeih mir, wenn es für mich nicht so klingt, als wäre es eine einfache Aufgabe jemanden der tot ist in unsere Welt zu holen." 
Ich schenke ihm ein Lächeln, denn irgendwo ist seine Frage und auch seine Sorge berechtigt, ehe ich den Kreis aus Salz vollende. als ich mich aufrichte kommt Logan herein, die Kerzen im Arm, um welche ich ihn gebeten habe. Er betrachtet den Kreis kurz, ehe er die Kerzen im Raum verteilt. Fünf stellt er an den Rand des Kreises, da er mittlerweile die Positionen kennt, welche die Kerzen haben müssen, damit meine Zauber funktionieren. Im Schneidersitz setze ich mich an die zwei Kerzen, die die unteren Schenkel des Pentagrams bilden und Logan kommt neben mich. Meiner Schwägerin werfe ich einen Blick zu, wodurch auch sie bescheid weiß und sich erhebt. Mateo drückt dabei ihre Hand ein letztes Mal, ehe sie ihn los lässt und wie ich es ihr erklärt habe in die Mitte des Kreises geht. 

"Bist du bereit?", frage ich Ellie und sie holt tief Luft, ehe sie nickt. "Ich hoffe es wird nicht so weh tun wie die Flüche die wir gemeinsam geübt haben." 
Ich lache, denn das waren Schmerzen die sie so definitiv nie wieder durch mich spüren wird, dann schüttle ich den Kopf. "Nein. Es dürfte nicht weh tun, nur wird es sich komisch anfühlen, da ich jemanden unwiderruflich an dich binde." Ellie nickt und schließt die Augen, was mir zeigt, dass sie bereit ist. Um Logans Magie zu kanalisieren greife ich nach seiner Hand und verschränke unsere Finger miteinander, ehe auch ich die Augen schließe. Wärme erfüllt den raum, als die Kerzen erleuchten und meine Magie sich ausbreitet. Sie streift Ellie und den Salzkreis, ehe ich mich selbst zum Teil ins Jenseits befördere mit Logan als meinen Anker in der realen Welt.
Wie zu erwarten sieht es im Jenseits genauso aus wie in der Welt der Lebenden, nur dass ich von hier aus Logan, Ellie und Mateo als schemenhafte Gestalten wahrnehme, ihre Seelen in einer anderen Welt. 

Mit einem einzigen Wimpernschlag kann man in dieser Welt an alle Orte reisen, sodass ich bereits einen klitzekleinen Augenblick später auf einer großen Wiese stehe, in dessen Mitte eine kleine Hütte ist. Aus dem Kamin kommt rauch und als mich ein Windhauch streift weiß ich auch wieso, denn der Winter an diesem Ort ist bitterkalt. Schnellen Schrittes lasse ich daher den Abstand hinter mir und klopfe mit zitternden Händen an die Holztüre. Kurz darauf öffnet sie sich und Riley schaut mich an, blinzelt ein paar Mal, bevor seine Augen groß werden und er mcih erkennt. "Alison! Komm rein, es ist viel zu kalt", sagt er. Da er recht hat und es definitiv zu kalt ist, um in einem dünnen Langarmshirt und Leggins noch mehr Zeit draußen zu verbringen zögere ich nicht und betrete die Hütte hinter Riley, der dank meines Zaubers mittlerweile tatsächlich im Körper eines 21 Jährigen jungen Mannes steckt. 

Hinter mir schließe ich die Türe und folge ihm in den Wohnbereich der Hütten, in welchem ich mich ohne zu zögern an das lodernde Feuer stelle um mich zu wärmen. Riley mustert mich und beginnt zu grinsen, dann deutet er mit einem Nicken auf meinen Bauch. "Ich kann nicht fassen, dass du in dieser Kälte so rumirrst, während du schwanger bist."
Ich winke ab. "Du klingst beinahe wie mein Mann, Riley."
Er schnaubt, schüttelt den Kopf, sagt jedoch nichts mehr. "Dann hat Ellie also zugestimmt? Warum sonst solltest du hier sein." 
Ich nicke, was ihm ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubert. Dieses verschwindet jedoch schnell wieder und er wirft einen besorgten Blick auf eine Wolldecke auf dem Sofa die so aussieht, als wäre sie selbstgestrickt. "Meine Mutter sorgt sich um mich. Sie hat Angst mich zu verlieren." 
"Das wird nicht geschehen. Der Zauber bindet dich an Ellie, sodass sie dein Anker ist und du in unsere Welt kommen kannst. Du wirst jedoch deine Existenz hier im Jenseits haben was über kurz oder lang dazu führt, dass du für eine Weile zurück kehren musst, bevor du wieder zu uns kommen kannst." Ich gehe auf ihn zu und schenke ihm ein Lächeln zur Ermutigung. "Deine Mutter wird dich niemals verlieren. Das werde ich als Mutter nicht zu lassen, denn ich könnt auch niemals den Verlust eines meiner Kinder verlieren." Bei meinen Worten lege ich meine Hand auf meinen runden Bauch. "Außerdem wäre der Zauber dich zurück ins Leben zuholen zu riskant. Eliza könnte etwas passieren und das will weder ich, noch du." 
Er wirft einen kurzen Blick auf meinen Bauch und lächelt. "Also wird sie wirklich Eliza heißen." 
Ich nicke. "Ja. Eliza Katy Black."
"Ein schöner Name." Sein Lächeln wird breiter. "Ich möchte noch auf meine Mutter warten und dann können wir gehen. Sie wird sonst das schlimmste befürchten."
Da ich nichts dagegen einzuwenden habe nicke ich lediglich und setze mich dann auf das kleine Sofa, was Riley mir gleich tut. 

Nach einer knappen halben Stunde des Wartens kommt seine Mutter schließlich nachhause und bleibt verwundert im Flur stehen, als sie mich sieht. Ihre Stirn runzelt sich ein wenig und ich kann ihr ansehen, dass sie sich fragt wer ich bin, weshalb ich aufstehe und mich vorstelle. "Ich bin Alison Black, diejenige die für das Altern ihres Sohnes verantwortlich ist und ihn an Ellie binden wird."
S

ie mustert mich skeptisch, weshalb Riley schliesslich neben mich kommt. "Mom du wirst mich nicht verlieren, versprochen." Er greift nach ihren Händen und drückt diese. "Ich werde immer wieder zu dir zurück kommen. Alison wird mir nur die Möglichkeit geben auch in Ellies und ihrer Welt zu leben", erklärt er ihr, woraufhin sie seufzt und zu mir sieht.
"Er ist schon groß und ich schätze diese Entscheidung liegt ganz allein bei ihm, nicht wahr?", fragt sie mich und ich nicke. Tatsächlich ist es seine und Ellies Entscheidung, ob sie diesen Schritt gehen möchten oder nicht, denn sie werden aneinander gebunden.

Riley nickt ebenfalls und gibt ihr daraufhin einen Kuss. Leise flüstert er ihr noch etwas zu, woraufhin sie ihn noch einmal in den Arm nimmt und an sich drückt. "Passen Sie auf meinen Jungen auf, Miss. Er ist alles was ich habe."
"Ich verspreche es." Ich lege meine Hand auf ihre Schulter und drücke sie kurz, ehe ich mich Riley zu wende. Damit wir gemeinsam reisen können halte ich ihm meine Hand hin, welche er ergreift. Kurz drauf befinden wir uns wieder in unserem Anwesen in Kalifornien, sehen die schemenhaften Gestalten von Ellie, Mateo und Logan die sowohl Ellie als auch mich aufmerksam mustern.

Riley betrachtet Ellie. "Sie ist noch schöner, als ich sie mir vorgestellt habe", flüstert er leise. Schmunzelnd nicke ich. "Das stimmt."
Riley sieht zu Logan. "Dein Mann?", fragt er, woraufhin ich ihm mit einem "ganz genau" lächelnd antworte. Dann sieht er zu Mateo. "Und wer ist das?", fragt er mit einer gewissen Skepsis in der Stimme, die mich bereits erahnen lässt, dass Riley Ellie wahrscheinlich mehr mag, als er zugeben würde.
"Ellies Freund Mateo. Sie sind seit einigen Monaten ein Paar", kläre ich ihn auf. Rileys Blick wird für einen kurzen Moment undurchdringlich und ein wenig verschlossen, jedoch fängt er sich schnell wieder und sieht zu mir. So als würde ihn diese Tatsache nicht stören, tritt er in den Salzkreis neben Ellie. "Dann fangen wir mal an?"

"Ja." Ich setze mich nickend an meinen Platz zurück und spüre bereits, wie mich Logan zu sich zieht. Meine Augen schließend schenke ich Riley ein letztes Lächeln, ehe ich beginne den Zauber wieder und wieder in meinen Gedanken zu wiederholen. Um Riley und Ellie miteinander zu verbinden, während ich zurück in meinen Körper gleite und Riley mit mir ziehe.
Logans Berührung wird realer und ich fühle das mir bekannte kribbeln auf der Haut, welches nur er auslöst. Die Wärme meiner Magie streift mich, mein Herzschlag und meine Atmung werden lauter, realer, ehe ich die Augen aufschlage und Riley neben Ellie sehe. Sie jedoch scheint es noch nicht bemerkt zu haben, dass es funktioniert hat, weshalb Riley die Chance nutzt und vorsichtig mit den Fingern über ihre Wange streicht.

Ein Lächeln liegt auf seinen Lippen und dass Ellie die Augen erschrocken öffnet beweist, dass er da ist. Das er existiert und spürbar ist.
"Riley", flüstert sie leise. Sie greift nach seiner Hand, die neben ihrer Wange war und betrachtet sie. Dann wieder ihn und dann mich. "Du hast es geschafft", sagt sie mit Tränen in den Augen, ehe sie Riley um den Hals fällt und ihn an sich drückt.
Er erwidert ihre Umarmung ohne zu zögern und vergräbt dabei das Gesicht an ihrer Halsbeuge und in ihren Haaren. Sein Körper hebt sich, als er tief einatmet und ihren Duft in sich aufnimmt. Einen Duft den dieser junge Mann über mehrere Jahrhunderte geliebt haben muss, bis er ihn vor fast 2 Jahren verloren hat.

Mateo beobachtet die beiden genauestens, schreitet jedoch nicht ein und sagt auch nichts. Er weiss, was die beiden sich bedeuten und wie viel sie miteinander verbinden und erlebt haben. Jeder Blinde würde sehen, dass diese Zwei Seelen zueinander gehören. Auch wenn der eine andere Gefühle hegt als der andere sind sie beste Freunde.
Beste Freunde die man so schnell nicht mehr trennen kann.

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