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Es fühlt sich an, als hätte man mir mit diesem einen Satz den Boden unter den Füßen weggerissen und meinen gesamten Körper eingeeist. Allein die Tatsache, dass dieser Name gefallen ist löst in mir eine solche Reaktion aus, dass ich am liebsten alles im Umkreis von 10 Meilen niederbrennen würde, nur um meinen Gefühlen ein Ventil zu verleihen. Diese Frau, dieses Miststück hat es geschafft mich zu prägen und zu verändern. Sie hat mich mit Freude zu einem Objekt gemacht, welches wie ein Stück Vieh verkauft werden sollte, während sie meinen Mann erpresst hat und nun ist auch sie es, die unsere Geschäfte ruiniert. Mir ist klar, dass dies kein Zufall ist. Nein. Mit Mia, dieser Psychofotze gibt es keine Zufälle. Nicht wenn es etwas mit uns zu tun hat.

Logan scheint zu wissen, wie es mir geht, denn vorsichtig legt er die Hand auf mein Bein und drückt zu. Diese kleine Geste holt mich ins hier und jetzt zurück und tatsächlich leere ich mein Glas in einem Zug, nur um dann nachzuschenken und es erneut zu leeren.
"Bring mich zu ihm", sage ich an Sophia gewandt, denn nun will ich wirklich zu ihrem kleinen Singvogel. "Allein", füge ich jedoch hinzu, damit weder mein noch ihr Mann Anstalten machen mich zu begleiten. Ich möchte allein mit ihm sprechen und die zwei Männer würden ihn wahrscheinlich so sehr einschüchtern, dass kein Wort mehr aus ihm heraus kommt.

"Baby", will Logan etwas einwenden jedoch hebe ich bloß meine Hand, was ihn zum schweigen bringt und stehe auf. "Eliza schläft und diese Frau ist meine Angelegenheit, also belass es dabei, dass ich mich darum kümmern möchte."
Mir entgeht nicht wie Jason, Logan und Sophia einen Blick tauschen und stumm miteinander diskutieren. Aber es ist eine Tatsache, dass ich einen persönlichen Groll gegen diese schwarzhaarige Schlampe hege und sie leiden lassen werde. Bis sie mich anfleht sie endlich zu töten und mit dem Singvogel von Sophia werde ich mich umso mehr an ihr rächen. Sie soll wissen wie es ist, aus den eigenen Reihen heraus zerstört zu werden und zu sehen, wie alles was einem etwas bedeutet in Gefahr ist.

Ohne noch etwas zu sagen gehe ich nach oben um mich umzuziehen, denn die kurzen Seidenshorts und das seidene Spaghettiträgertop sind definitiv ungeeignet um ein Opfer von Folter zu besuchen, bei dem von Anfang an klar sein soll, wer das sagen hat.
In meinem Ankleidezimmer entscheide ich mich für einen schwarzen Body mit Spitze und eine graue Stoffhose mit einem Gürtel. Wie immer schlüpfe ich in hohe Schuhe, dieses Mal jedoch in ein Boots Modell. Eine Lederjacke rundet das ganze ab, während ich meine Haare lasse wie sie sind. Als ich nach unten komme sitzen Logan, Jason und Sophia noch immer auf dem Sofa. "Bis später", sage ich zu den beiden Männern. Doch natürlich lässt Logan mich nicht einfach gehen. Er steht auf und ist binnen Millisekunden vor mir, sodass er mir den Weg versperrt. Logan greift nach mir und schiebt die Finger in meine locker sitzenden Haare. "Pass auf dich auf Baby und wenn was sein sollte rufst du Männer zu dir."
Ich lächle, denn das hätte ich so oder so gemacht, dennoch verspreche ich es ihm. Mit einem kurzen Kuss besiegle ich dieses Versprechen, nur um mich dann von ihm zu lösen und zum Aufzug zu gehen. Sophia folgt mir und sobald sie bei mir in der Kabine ist betätige ich den Knopf zur Tiefgarage.

Dort angekommen steuern wir auf mein Auto zu und sobald wir beide sitzen, ich hinterm Lenkrad und sie auf dem Beifahrersitz, sehe ich zu ihr. "Dir ist bewusst, dass Jason dir den Arsch versohlen wird, dafür dass du ohne ihn und auf eigene Faust gehandelt hast?" Ich grinse.
"Liegt darin nicht der Reiz?"
Sobald sie mit den Augenbrauen wackle ist es um uns geschehen und wir beide fangen an zu lachen. "Aber ernsthaft. Wenn ich die ganze Zeit nach seiner Pfeife tanzen würde, wo bliebe da die Würze? Ich habe es ihm noch nie leicht gemacht, wieso sollte sich das ändern?"
"Wie gut, dass auch ich dein Boss bin und du in meinem Interesse gehandelt hast mein Liebe." Ich zwinkere ihr zu, ehe ich wieder grinse. "Wo muss ich hin und ich möchte, dass du mir während der Fahrt alles über meinen Gast erzählst, was du weißt."
"Zum Haupthaus", sagt sie, woraufhin ich nicke und den Motor starte. Während ich fahre erklärt sie mir, dass er Timothy heißt und eher unfreiwillig in den Delari Clan hineingeraten ist, obwohl er zu uns wollte. Gespannt höre ich zu und als sie erwähnt, dass er lebendig mehr nützt als tot werde ich hellhörig. "Er wäre unsere direkte Verbindung zu denen."

Unsere Ewigkeit Für ImmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt