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Logan

23. April

Gähnend verlasse ich den Aufzug und betrete das Appartment. Sofort fällt mir der köstliche Duft nach Pizza auf und mein Magen beginnt zu knurren. Das gemeinsame Frühstück mit Benni und Alison war meine letzte richtige Mahlzeit und solangsam merke auch ich den Hunger.
Während der ganzen Fahrt nachhause war ich unkonzentriert und konnte meine Gedanken nicht zur Ruhe kommen lassen, denn immer wieder ist mir etwas neues in den Sinn gekommen, was ich heute vergessen habe. Ich bin es definitiv nicht mehr gewohnt auch noch Alisons Arbeit zusätzlich zu übernehmen.
Vor drei Jahren wäre das heutige Pensum noch eine einfache Aufgabe für mich gewesen aber nun?
Alison hilft mir mittlerweile seit fast zwei Jahren und hat einige Aufgaben übernommen und an Valeria weitergegeben, aber wenn sie einmal ausfällt, merke ich sofort, dass es wirklich viel ist, was ich zu tun hatte damals.

Ich folge dem Duft nach Pizza ins Wohnzimmer und finde Alison in ihrem schwarzen Seidenkimono auf dem Sofa sitzend vor. Sie sieht heiß aus. Mit einem Arm lehnt sie sich an der Rückenlehne der Couch an und hält ein Glas Wein in der Hand. Grinsend mustert sie mich und deutet auf das zweite Weinglas. Bereits von hier kann ich erkennen, dass sie es mit Blut aufgefüllt hat. Ich gehe zu ihr und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor ich mich neben sie setze. Erst jetzt fällt mir auf, dass sie in einem halben Schneidersitz sitzt und dadurch der Kimono ziemlich verschoben ist, was ihre schwarze Spitzenunterwäsche zum Vorschein kommen lässt. "Ich hoffe du hast Hunger", sagt sie und trinkt einen kurzen Schluck von ihrem Wein, bevor sie sich vor lehnt, das Glas abstellt und die Pizzakartons öffnet. Mit der Bewegung drücken sich ihre Brüste nach oben und aus dem Auschnitt des Kimonos heraus, was mich wie ein kleiner Junge starren lässt. Mit einem Pizzastück in der Hand lehnt sie sich zurück und grinst. Sie hat meinen Blick definitiv bemerkt. Auffordernd hält sie es mir vor den Mund und ich beiße ab, woraufhin sie es weg zieht und selbst beginnt zu essen. Lachend schüttle ich den Kopf und greife nach dem Pizzakarton, um mir selbst zu nehmen.

"Wie war es auf der Arbeit?", fragt sie irgendwann beiläufig, so als wäre das hier eine ganz normale Situation und sie würde nicht in heisser Spitzenunterwäsche, die lediglich durch einen Kimono bedeckt wird vor  mir sitzen. Ich mustere sie, was sich als ein Fehler heraus stellt, denn habe ich es zuvor noch gut geschafft mein Verlangen im Griff zu behalten merke ich nun, wie meine Augen kurz rot werden und meine Hose enger wird. Alison bemerkt diese Reaktion meines Körpers natürlich und grinst frech, bevor sie mir zuzwinkert. "Gleich", flüstert sie, was meinen Schwanz nur noch härter werden lässt. Fuck!
Wieder beißt sie von ihrem Stück Pizza ab. "Benni und ich haben viel mit seinen Bauklötzen gespielt und gemeinsam mit Beth zu Mittag gegessen. Er schläft seit einer Stunde, aber was war auch anderes zu erwarten nach letzter Nacht." Sie zuckt mit den Schultern und abwesend stimme ich ihr mit einem Nicken zu. Viel lieber würde ich sie ausziehen, als hier Smalltalk mit meiner Frau zu führen, aber das muss anscheinend warten, denn sie genießt dieses Spiel sichtlich.
"Hatte er Probleme beim Einschlafen?", frage ich, um ihr den Spaß zu lassen.
Die letzte Nacht war der Horror für Benni. Er ist ständig weinend aufgewacht und konnte nicht mehr einschlafen, sodass wir ihn zu uns ins Bett geholt haben und es mit kuscheln versucht haben. Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis er dann schliesslich noch einmal für zwei Stunden eingeschlafen ist und uns früh morgens wieder panisch weinend geweckt hat.
Sie schüttelt den Kopf. "Nein er war vollkommen übermüdet. Ihm geht es gesundheitlich gut, ich vermute es waren Albträume." Sie wirkt nachdenklich. "Mag sein. Albträume sind in dieser Familie nichts ungewöhnliches", stimme ich ihr schliesslich zu und widme mich erneut meiner Pizza. Sie sagt nichts und isst ebenfalls schweigend weiter, jedoch breche ich nach kurzem wieder unser Schweigen und lege mein Pizzastück ab. "Die Arbeit ist ohne dich echt anstrengend", gebe ich schliesslich zu, da sie mich bereits am Anfang unseres Gespräches nach meinem Tag gefragt hat. Ich greife nach meinem Weinglas und trinke einen großen Schluck, sehe sie darauf hin wieder an und bemerke ihr Grinsen. Fragend ziehe ich eine Augenbraue in die Höhe.
"Dann habe ich ja das Richtige für heute Abend geplant." Auch sie legt ihr Stück Pizza zurück in den Karton und klappt daraufhin beide zu.

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