Kapitel 21- die Bank

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Er guckte mich an und wartete anscheinend auf eine Antwort, doch ich konnte einfach nichts sagen.

Ich stand auf und schnappte mir mein Longboard, während ich Felix Blick auf mir spürte.
Ich musste einfach raus und alleine sein. Und wo konnte ich das besser, als auf der Bank, wo Felix und ich den ersten Abend zusammen verbrachten.

Felix POV :

Sie stand wortlos auf und schnappte sich ihr Longboard. Ich sagte nichts, da ich wusste, dass sie es alles erstmal verarbeiten musste.
Die Tür viel ins Schloss. Ich war allein.
Ich blieb noch ein paar Minuten sitzen und dachte über meine Worte nach. War das eventuell zu hart formuliert? Hätte ich die Sache mit der Beziehung weg lassen sollen? Hätte ich überhaupt Kontakt zu ihr aufbauen sollen??
Ich wusste es nicht, doch ich wusste, dass ich sie all die Jahre extrem vermisst hatte.

Ich stand auf, ging zu meinem Rucksack und holte meinen Laptop aus der Tasche.
Wieder zurück auf dem Bett, fuhr ich ihn hoch und loggte mich in Skype ein. Ich brauchte jetzt ne runde Ablenkung und wer bekam das besser hin als die Chaoten in Personen.

Melly POV :

Die Tür viel ins Schloss und ich entfernte mich langsam vom Haus.
Es war schon kurz nach 16:00 und immer noch Mega warm.
Mein Longboard rollte über den Asphalt und ich spürte den Fahrtwind. Ich schloss meine Augen und fühlte mich frei. Mein Kleid wehte im Fahrtwind und meine Haare machten es nach. Ich wurde immer schneller und öffnete wieder meine Augen.

Die Häuser zogen im Schnelldurchlauf an mir vorbei, genauso wie die kleinen Kinder, die mit Kreide auf dem Fußgängerweg rum malten,wie die Jogger ,die in die andere Richtung joggten, wie die Katzen, die auf den Mauern lang stolzierten, und erst recht wie die Autos , die an mir vorbei zischten und währenddessen telefonierten oder rum motzten.

Im Schnelldurchlauf sah alles besser aus, doch dies hieß nicht, dass die Gegenwart sich von der Vergangenheit entfernte. Nein! Denn in jeder Gegenwart steckt die Vergangenheit. Somit kam auch ich nicht davon weg, auch wenn ich es mir grade wünschte.

Ich kam im Park an und setzte mich auf die Bank, die meine Gedanken entfachte.
Amnesie...
Was für ein Autounfall?
Amnesie Anfälle?
Warum haben meine Eltern mir nichts davon erzählt?
Und vor allem, war ich wirklich mit Felix zusammen? War ich glücklich? Und war er glücklich?
So viele Fragen und keine Antwort.

Ungewollt liefen mir Tränen die Wange runter und ich gab mich ihnen hin. Sie tropften auf mein Kleid und hinterließen einen dunklen und nassen Fleck. Meine Augen wurden rot, genauso wie meine Wangen. Doch meine Tränen kühlten sie. Ich wollte zum ersten mal nicht aufhören zu weinen.

Die Gegenwart besteht aus der Vergangenheit [Dner,Taddl,Ardy FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt