𝑲𝒂𝒑𝒊𝒕𝒆𝒍 𝑿𝑿𝑽𝑰𝑰- 𝑨𝒌𝒘𝒂𝒓𝒅

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Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Dorfkern.

Beim gehen bemerkte ich, dass Itachi und Sakura ziemlich auf Abstand gingen, was mich ehrlich gesagt ziemlich sorgte und frustrierte.

Itachi war eine der wichtigsten Personen im meinem Leben. Ich wollte nicht, dass er sich mit Sakura nicht verstand, wo ich sie gerade begann so gerne zu mögen.

Umgekehrt schien aber auch Sakura sich in Itachis direkter Umgebung sehr unwohl zu fühlen. Sie schaute stets zur Seite oder rieb sich über die Arme.

Ich versuchte irgendwie nachzuvollziehen warum sie so unterkühlt und befangen reagierten.
Lag das tatsächlich einzig und allein daran, dass Itachi sie gerettet hatte?
Ich meine an sich ist das ja etwas gutes.

Allerdings musste es auch ziemlich erschreckend sein, in einer Welt herum geschubst zuwerden, von der man nicht die leiseste Ahnung hatte...
Vor allem, wenn man dann gleich als Essen bezeichnet wurde.

"Dein Bruder ist ein Scheusaal."
"Ist er jetzt wahnsinnig oder bin ich es?", die Sätze, die Sakura gestern Abend als erstes gesagt hatte fielen mir wieder ein.

Hatte ihr dieses Zusammentreffen so zugesetzt, dass sie jetzt eine grundlegende Abneigung gegen Itachi hegte? Der Gedanke gefiel mir ganz und gar nicht.

Verstohlen schaute ich Sakura von der Seite an. Ich würde so gerne wissen, was sie gerade dachte.

"Ist was, Sasuke-kun?", fragte sie mich verwirrt als sie die Blicke bemerkte.

"Ich frage mich nur ob es dir gut geht", sagte ich verlegen und schaute zu Boden.

"Ja, ich denke schon. Natürlich hätte ich ein bisschen mehr Schlaf gebrauchen können, aber sonst..."
Sie lächelte, aber es wirkte nicht so ausgelassen wie sonst.

"Ach so, dann liegt es wohl daran", haspelte ich und schaute hilfesuchend zu Naruto, der nur mit den Schultern zuckte.

Er schien die angespannte Stimmung auch bemerkt zuhaben. Generell war er sehr geschickt im zwischenmenschlichen Umgang.
Ich beschloss ihn nachher dazu zu fragen, und hing weiter meinen Gedanken nach.

Dann fiel mir plötzlich wieder etwas ein.

"Warum wolltest du heute eigentlich nicht direkt mit uns in die Stadt, sondern bist nachgekommen?", fragte ich Itachi neugierig.

"Ich brauchte auch mal ein bisschen Schlaf", flüsterte er. "Ich war fast die ganze Nacht wach. Bei Sonnenaufgang habe ich mich mit Izumi wieder vertragen, und danach war ich einfach fix und fertig."

"Also hast du dann den ganzen Morgen verschlafen und gesagt: "Kakashi-san mach mal."

"Das ist tatsächlich der exakte Wortlaut", sagte er grinsend, zog sein Handy aus der Hosentasche und zeigte mir zum Beweis den Chat.

"Ihr zwei verbringt definitiv zu viel Zeit miteinander", murmelte Naruto, der bei unserer leisen Konversation die Ohren gespitzt und mitgehört hatte.

"Musst du gerade sagten", ärgerte ihn Itachi. "Du hast fließend Sasukes Handzeichen übersetzt, als er keine Stimme hatte."

"Und du hast ihm Halsbonbons mitgebracht obwohl er selbst noch nicht wusste, dass er krank war."

"Die waren einfach im Angebot", konterte Itachi und tippte ein "Bin jetzt da", in sein Handy und schickte es an Kakashi.

"Die beiden streiten sich gerade ernsthaft, wer von ihnen mich besser kennt", erzählte ich Sakura im scherzendem Tonfall.

"Ich merks. Ihr drei kennt euch schon lange nicht wahr?"

"Naruto und wir sind fast wie Brüder aufgewachsen", erklärte ich,
"Hast du eigentlich Geschwister?"

"Nein", antwortete Sakura, "aber ich stell es mir immer sehr lustig vor.
Ich hätte gerne welche gehabt."

"Das überlegst du dir spätestens, wenn sie dir das letzte Eis streitig machen", witzelte ich und sowohl Itachi als auch Naruto, die gerade eigentlich in eine angeregte Diskussion vertieft gewesen waren, riefen erbost: "Das habe ich gehört!"

"Das solltet ihr auch!", rief ich zurück und streckte ihnen die Zunge raus.
Sakura kicherte.

Dann zogen sich ihre Augenbrauen allerdings wieder besorgt zusammen: "Sag mal, wie schaffst du es so ungezwungen und trizend mit Itachi umzugehen? Auf mich wirkt er schon sehr respekteinflößend."

Ich schaute sie überrascht an. Ich hatte mir noch nie Gedanken darüber gemacht, dass die anderen Itachi nicht so gut kannten oder anders wahr nahmen.

"Naja. Die ganzen respektheischenden Sachen hat er aus einem Buch:
Wie bekomme ich eine Klasse in den Griff in 10 Tagen."

"Der Bestseller von Maito Gai?"

Ich nickte.

"Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass er den dafür braucht."

"Wie kommst du darauf", fragte ich.
Ich wollte es so gern verstehen.

"Naja, so wie er mit diesen ganzen Wesen umgegangen ist...
Man hat klar gemerkt, wie er sich durchsetzt."

Jetzt ging mir endlich ein Licht auf.
Als er Sakura gerettet hatte, hat er den das Vamiroberhaupt rausgekehrt.
Und natürlich ging er dann auch anders mit ihnen um. Auf Vampirart eben. Aber wie erklärte ich das jetzt am Besten?

"Er ist gerade auch amtierendes Oberhaupt, dass heißt sie müssen springen, wie er will."

"Ach so?"

"Naja. Die älteren nehmen das mit dem Oberhaupt nicht so ernst, aber grundsätzlich müssen selbst sie sich daran halten, wenn Itachi ihnen etwas ausdrücklich befiehlt."

"Hm. Krass."

"Das heißt aber nicht, dass er da nicht hart dran gearbeitet hat. Er hat sich daran gewöhnt, aber eigentlich mag er es nicht so sich durchzusetzen. Er ist mehr der harmonische Typ."

"Und welcher Typ bist du?"
Ich machte den Mund auf und setzte zu einer Erwiderung an, doch mir fiel beim besten Willen nichts ein.

"Ich schätze ich bin der Typ, der im Hintergrund sarkastische Witze reißt und nicht weiter beachtet wird."

"Wirklich? Ich finde nämlich, du bist die eigentliche Hauptfigur. Du willst das Durchsetzen was dein Ziel ist, komme was wolle und das finde ich sehr bewundernswert, egal was dein Bruder alles ist oder kann."

Ich lief fürchterlich rot an.
"W-wie kamst du jetzt darauf?"

"Naja, du erzählst mir die ganze Zeit etwas über deinen Bruder, aber was mich interessiert bist du." Sakura lächelte mich offenherzig an.

"Erzähl mir was über dich."

Blutrote Liebe || SasuSakuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt