𝑲𝒂𝒑𝒊𝒕𝒆𝒍 𝑿𝑳𝑽𝑰𝑰𝑰- 𝑫𝒊𝒆 𝑲𝒓𝒂𝒇𝒕 𝒅𝒆𝒔 𝑽𝒆𝒓𝒛𝒆𝒊𝒉𝒆𝒏𝒔

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"Hast du gerade Weihwasser gesagt?", flüsterte ich geschockt. Itachi nickte langsam. Dann hielt er sich den Kopf und murmelte wie zu sich selbst: "Kein Nicken."

"Wie zum Teufel bist du mit Weihwasser im Berührung gekommen?", fragte ich bestürzt.

Weihwasser war eine der gefährlichsten Substanzen für Vampire. Wenn sie in die Blutbahn gelangte und innere Organe beschädigte, konnte sie lebensgefährlich sein.

Itachi rutschte so nah zu mir wie die Linie es zu ließ und schaute mir tief in die Augen. Er hatte seine Lippen zu einem dünnen Strich zusammengepresst und flüsterte: "Nicht aufregen, ok?"

Erst als ich es ihm versprochen hatte, begann er mir die Geschichte von dem scharfkantigen Regal und dem Geschirrtuch voll Weihwasser zu erzählen.

Jetzt wusste ich auch warum er das gesagt hatte. Wie konnte er nur so naiv sein? So naiv und so unvorsichtig. Er wusste genauso wie ich, wie verdammt gefährlich Weihwasser war.

"Nein- Nicht weinen. Es geht mir doch gut", flüsterte Itachi. Seine feinen Augenbrauen zogen sich zusammen und seine vertrauten dunklen Augen blickten mich schmerzlich an. Er versuchte mich zu trösten.

Fast hätte er die Hand ausgestreckt, um mich in den Arm zu nehmen, doch gerade rechtzeitig erinnerte er sich an sie.

Die verdammte Linie.

Es fiel mir so schwer. Er war so nah und gleichzeitig so unerreichbar.
Itachi ging es wahrscheinlich genauso. Trotzdem tröstet er mich so gut er konnte, obwohl er derjenige war dem es schlecht ging.

"Alles ist gut", sagte er sanft, "mir geht es gut. Ich bin nur ein bisschen durstig, deswegen ist meine Stimme so heiser. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Mir ist sonst nichts passiert.

Bevor sie irgendwas tun konnten, habe ich sie rausgeschmissen,
und dabei eventuell einen Lederschuh pulverisiert.
Also falls du heute noch einen einfältigen Typen mit einem Schuh und einer weißen Socke siehst..."

Halb lachend, halb weinend schluchzte ich auf.

"Na siehst du...alles halb so schlimm.
Du kannst schon wieder lachen."
Itachi schaute mich liebevoll an.
"Ich wusste du kommst und rettest mich."

"Das wusste die da auch", sagte ich halb grinsend und deutete irgendwo hinter mich, wo ich die Hexe vermutete.

"Ja. Sonja ist nett. Sie hat sich mit mir unterhalten, während ihr auf der Suche nach mir wart. Sie hat mir auch ein paar Tipps gegeben, damit es nicht so blutet."

Ich seufzte erleichtert. Ich hatte mir solche Sorgen gemacht, dass er vielleicht irgendwo allein war und Angst hatte. Das zu hören war Balsam für die Seele.

"Wusstest du, dass Sonja Sakuras Patentante ist?"

"Nein, das wusste ich nicht. Aber wusstest du, dass Sakura den fiesen Schmied einfach stehen gelassen hat, um mir zu helfen, dich zufinden."

"Nein. Ehrlich?" Itachis Augen leuchteten auf.

"Sakura möchte Hinzufügen, dass das ihr Opa war, den sie stehen gelassen hat und dass das nicht leicht war", fügte Sakura halbernst hinzu.

"Das glaube ich", sagte Itachi, ganz der mitfühlende Typ, der er war.

"Ja. Aber trotzdem hast du es getan. Das war echt tapfer", sagte ich anerkennend. Ich versuchte es sogar mit einem schiefen Lächeln.
Sakura lächelte liebevoll zurück.

Ich glaube sie fand uns gerade echt echt süß.

Itachi fing Sakuras Blick auf und sagte: "Sonja hat mir erzählt, dass ich dich damals mit meiner Magie getroffen habe. Das tut mir schrecklich leid."

Sakura ging vor Itachi in die Hocke, damit sie auf einer Augenhöhe waren.

"Ich erinnere mich fast gar nicht mehr daran. Aber es ist ok. Ich verzeihe dir.

Und auf eine Art bin ich sogar froh, dass das passiert ist. Denn sonst hätte ich euch vielleicht gar nicht so kennengelernt. Und das fände ich sehr schade."

Sie lächelte erst Itachi und dann mich an.

Unsere Blicke verfingen sich und wir schauten uns verliebt an und lächelten um die Wette.

Plötzlich räusperte sich jemand.
Sonja, die Hexe.

Erschrocken zuckten wir zusammen und Sakura stand eeilig auf und marschierte durch den Raum.
Ich blickte ihr erstaunt hinterher.

Sie begann wild in einer der Kisten zu wühlen.

Itachi blickte zu Sakura hoch und fragte schüchtern: "Hast du vielleicht was zu-"

Doch weiter brauchte er gar nicht sprechen, Sakura drehte sich um und hielt ihm bereits eine Flasche Wasser und ein paar Plätchen Traubenzucker hin.

"Hier, habe ich immer da, für Notfälle." Itachi lächelte sanft.

"Na dann", wisperte er rau.
Seine Stimme machte immer noch nicht ganz wieder mit.

"Danke", fügte er hinzu und griff mit dem unverletzten Arm nach dem Traubenzucker.

Als sich ihrer beiden Fingerspitzen berührten, schauten sich beide erschrocken an. "Hast du-"

"-das auch gespürt?", fragten sie sich leise gegenseitig.

Dann lächelten sie. Ich hatte das Gefühl, sie hätten die Welt um sich vergessen. Verwirrt blickte ich zu der Hexe. Diese lächelte nur wissend.

"Das ist die Kraft des Verzeihens", flüsterte sie mir zu, "Sie sehen sich mit ganz neuen Augen. Vielleicht war es gut, dass ihr die Bedingungen gebrochen habt und hierhergekommen seid."

Verwirrt blickte ich wieder zu Sakura und Itachi. Sie schauten sich an, als würden sie einander zum ersten Mal sehen.

"Wow", sagten sie unisono.

"Es tut gar nicht mehr weh."

"Es kribbelt ein bisschen."

Sie lächelten.

Ich blickte verwirrt zurück zur Hexe.
"Was tun sie da?"

"Sie lernen sich neu kennen, da die unausgesprochene Schuld nicht mehr zwischen ihnen steht."

Ich schüttelte den Kopf. Sowas könnten auch nur Hexen bringen.

"Für meinen Geschmack verstehen sie sich ja etwas zu gut."

Blutrote Liebe || SasuSakuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt