Kapitel 22

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Melissa P.o.V

"Schatz, komm ins Bett." flehe ich meinen Mann an, der seit fünf Stunden im Büro sitzt und den Verlauf meiner Schwangerschaft auf der Tour plant. Ich schlinge meine arme von hinten um ihn und lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab.

"Gleich." lässt er mich konzentriert wissen und tippt was in den Computer.

"Das hast du auch schon vor einer Stunde gesagt. Wir haben mittlerweile 1:00 uhr morgens und die Kinder sind auch bald wach." lass ich ihn wissen.

Harrys Problem war, das die Tour doch länger geht, als gedacht. Es sind nicht zwei und halb Monate, sondern fast vier Monate. Und statt sich wegem dem Stress sorgen zu machen, der für ihn eigentlich nicht gut ist. Macht er sich mehr sorgen, um unser ungeborenes Kind und die regelmäßigen Ultraschall Termine. Ich werde in der 32. Woche ungefähr sein, wenn wir in London zurück sind. Zwar sind wir, wenn ich in der 29. Woche bin wieder in England, aber Harry machte sich trotzdem sorgen. Er plante gerade für jede Stadt einen Arzt ein, wo wir zu not hingehen können.

"Geh schlafen. Ich komme gleich." lässt er mich sanft wissen und streichelt über meine Hand.

"Nee. Ich will nicht alleine einschlafen. Ich will mit dir zusammen einschlafen." lass ich ein wenig trotzig von mir.

"Ich habe es gleich." informiert er mich.

"Harry, komm jetzt mit. Sonst ziehe ich den Stecker." drohe ich ihm.

"Okay. Ich komme ja." lässt er mich wissen und fährt den Computer runter. Ich nehme seine Hand und ziehe ihn hoch oder ich versuche es zumindest.

"Was versuchst du da?" fragt er belustigt.

"Dich von deinem Stuhl zubekommen, aber anscheinend bist du schon fest gewachsen." lass ich ihn wissen und setze mich auf seinem schoß. Gerade könnte ich ihn vernaschen, so sehr macht mich sein Blick an. Außerdem trägt er mein Lieblingsparfüm, was mich noch wuschiger macht. Außerdem sitzt mein Mann einfach nur in Boxershorts da. Dann noch meine Hormone die zurzeit verrückt spielen und ich bin Wachs in seinen Händen.

Ich schlinge meine Hände um seinen Hals und fange ihn an forderternd zu küssen. Automatisch gleitet seine Hand unter meinen Nachthemd, zur meiner brust.

"Schlimm, schlimm ihr zwei." unterbricht uns Louis grinsend, der mit meinem Papa in der Tür steht.

Louis und mein Vater sind sowas wie neue beste Freunde geworden, was mir ein wenig Angst macht.

"Boah Louis. Such dir eine neue Frau oder geh zu El. " lass ich ihn forsch wissen.

"Hab ja gehofft du lässt mich heute mal ran."

"Verpiss dich Louis!" schreie ich ihn an und will einen Katalog nach ihm werfen, den ich auf dem Schreibtisch geschnappt habe. Leider landet der Katalog nicht bei Louis und lauter Blätter fallen heraus. Ich will aufstehen um die Blätter wieder einzusammeln, doch Harry hält mich zurück.

"Ich mach das schon. Geh du schon mal ins Bett." sagt er eifrig.

"Okay." antworte ich ihm und stehe auf. Als ich Richtung Tür gehe, werde ich auf ein Blatt aufmerksam. Starr schaue ich drauf und hebe es auf.
Lieber Noah,
Du bist jetzt 18 Jahre alt und ein Mann..
Zu gerne hätte ich mit erlebt, wie zu einem Mann heran wächst.
Ich wollte nicht zu früh sterben, aber ich hoffe du hast dein leben ohne mich weitergeführt. Hast deine Onkels geärgert und ich hoffe sie haben dir, immer geholfen. Waren für dich da, als Ersatz für mich. Hoffentlich hast du deine Mama nicht soviel geärgert. Sag ihr das ich sie liebe und ich hoffe ihr habt alle zusammen ein weg gefunden, um euer Leben weiter zu leben.......

Plötzlich reißt Harry mir den Brief aus der Hand und ich schaue ihn mit tränen in den Augen an.

"Schatz." nuschelt er und schaut mich traurig an.

Ich nehme ihn einfach nur stumm in meine Arme und kuscheln mich an ihn.

"Was haben die?" fragt mein Papa, Louis.

"Erzähl ich dir in ruhe. Komm wir lassen die beiden alleine." höre ich Louis antwortet.

"Psst Schatz. Du solltest diesen Brief nie finden. Es ist auch schon solange her, wo ich ihn geschrieben habe." flüstert er mir zu.

"Ist okay. Ich war gerade nur so geschockt." wische ich mir die Tränen weg. "Geh rüber. Ich Räume das Chaos weg."sagt er sanft zu mir.

Ich nicke ihm zu und gehe rüber. In unsrem zimmer angekommen stelle ich mich ans Fenster und öffne es. Eine kalte Wind Brise kommt mir entgegen.

Das schwerste an dieser Situation ist, nicht vollkommen zusammen zu brechen. Manchmal bin ich auch so verzweifelt, das ich auch nicht mehr weiß, wie ich ihn aufheitern soll. Ich lass ihn nicht meinen Schmerz spüren, den ich wirklich fühle. Oft weine ich heimlich im Bad und frage mich, warum uns niemand helfen kann. Ich versuche wirklich stark zu sein, aber manchmal spiele ich mir selbst was vor. Ich will mit ihm zusammen sein bis zum ende unserer Tage. Und ich finde es sowas von gemein, das uns dieses Glück einfach nicht gegönnt ist. Ich bin immer vor einem halben Nervenzusammenbruch, wenn ich ein altes Ehepaar im Park sehe. Das schlimme ist einfach, das ich nicht weiß, ob wir auch zusammenarbeiten so alt werden. Ich frage mich manchmal, wie lange wir überhaupt noch zeit haben zusammen. Ich würde alles opfern, nur um meine Familie behalten zu können. Um ihn behalten zu können. Irgendwie ist mir eben bewusst geworden, das Noah wirklich mal so einen Brief von seinem Papa in der Hand halten könnte. Und wirklich verhindern kann ich es auch nicht. Ich habe kein zweites Herz in meiner Brust schlagen, das ich ihm geben könnte.

Meine tränen fließen die ganze Zeit, während ich ausdem Fenster starre. Werde ich es überhaupt überleben in einer Welt ohne ihn? Ich kann es mir und will es mir einfach nicht vorstellen. Es würde eine kalte leere Welt werden, ohne die liebe die er mir jeden Tag schenkt. Ich würde versuchen, wahrscheinlich für meine Kinder stark zu bleiben, aber es wäre nie wieder das gleiche. Es wäre mein persönliches Diasaster ohne ihn.

Gerade lache ich unter Tränen bitterlich auf. Ich denke gerade an einem Satz ausdem Buch "Das Schicksal ist ein mieser Verräter ", da heißt es, "Schmerz verlangt gespürt zu werden. Das Schicksal ist ein mieser Verräter". Und wie ich diesen Schmerz spüre und wie sehr ich mich verraten fühle vom Schicksal. Ich kann das alles manchmal garnicht glauben. Es ist, als ob jemand deine Traumseifenblassen mit einer Nadeln zerplatzen lässt.

"Hey." flüstert Harry mir ins Ohr und schlingt seine Arme um mich. Zärtlich streichelt er über meinen Bauch und legt seinen Kopf auf meine Schulter ab.

"Egal was du jetzt denken tust. Denk immer daran, das ich mit dir die schönste Zeit meines Lebens hatte. Und ich hoffe der Gedanke, wird dir dein schönes lächeln zurückbringen. Egal wie das hier ausgeht." haucht er in mein Ohr.

Ich drehe mich in seinen Armen um und er schaut mich eindringlich an. Mit seinem Daumen wischt er mir meine tränen weg.

"Ich liebe dich. Für immer." lässt er mich wissen und drückt seine Lippen auf sanft auf meinen Mund.

"Ich liebe dich auch, für immer." lass ich ihn wissen.

"Komm lass uns schlafen gehen. Es ist schon spät." zieht er mich an meiner Hand ins Bett.

Als wir im Bett liegen kuschel ich mich an ihn an. Mein Kopf liegt auf seiner brust und eine Hand liegt auf seinem Bauch. Harry streichelt mir sanft über meinen Rücken und unter dieser sanften geste schlafe ich auch ein.

You and I? I Never let you go (Book 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt