Kapitel 37

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Harry P.o.V

Ich halte gerade meinen vier Tage alten Sohn in meinen Armen und bin irgendwie ein bisschen wehmütig.

Der kleine Lian Finnley ist genau 46 Minuten nach meinem erscheinen, auf die Welt gekommen.

Wir haben uns vor ein paar Wochen, auf diesen Namen geeinigt. Das ist meine alternative für Liam Filli.

"Na ihr zwei?" fragt mich Niall der zu mir in Lians Zimmer kommt.

Lizzy und Lian sind seit gestern zu hause und zum Glück haben wir sein Zimmer fertig bekommen. Sogar Noah hat sein neues Zimmer. Darcy ihr Zimmer mach ich die tage mit Niall und Louis noch.

"Na du einer! Wo kommst du um die Uhrzeit her? " antworte ich ihm und gebe Lian weiter sein Fläschchen. Immerhin haben wir drei Uhr morgens.

"War mit Liam im Pub. Warum bist du wach? " fragt er mich.

"Hallo, ich hab ein neugeborenes Kind. Der so gut wie alle zwei Stunden seine Flasche will. Da ist nicht viel zeit für Schlaf." antworte ich ihm.

"Harry, ich bin nicht blind. Dich bedrückt doch irgendetwas.Du bist seit Lian auf der Welt ist total komisch und Lizzy wird es auch bald auffallen. Du geisterst die halbe Nacht durch das Haus und schläfst nicht. " stellt er fest.

"Ich weiß auch nicht. Es ist... Ach ich weiß nicht wie ich es erklären soll."lass ich ihn wissen.

"Dann versuchs. Ich hab zeit." meint er ernst zu mir und setzt sich vor mich aufdem Boden.

Ich schaue auf meinen kleinen Sohn und beobachte ihn wie er gierig an seiner Flasche nuckelt. Mir kommen die tränen, wenn ich dran denke, das ich vielleicht nicht mal seinen ersten Geburtstag miterleben könnte. Das ich nicht sehe, wie er seine ersten Schritte wagt oder seine ersten Worte mitbekomme.

"Harry was ist los? Rede mit mir." fordert Niall mich auf und legt seine Hand auf mein Knie.

"Ich hab angst, Niall. Ich habe angst zu sterben." lass ich ihn wissen.

"Hätte ich auch." murmelt er.

"Ich mach mir auch Gedanken über meine Kinder. Wie es für sie sein wird. Ob sie lange trauern oder mich irgendwann vergessen. Ob Lizzy einen andern mann kennenlernt. Ob er auch gut zu meinen Kindern ist. Das sind alles so Sachen die mir im Kopf herum spucken." rede ich weiter. Ich lege meinen kleinen so hin das er ein bäuerchen machen kann und er macht es ziemlich schnell.

Dann lege ich ihn wieder in meine Arme und betrachte ihn einfach. Er ist noch so klein und bekommt das alles noch nicht mit. Aber Noah versteht das irgendwie schon und er leidet jetzt schon. Gestern hab ich Lizzy und Lian vom Krankenhaus abgeholt. Noah und Darcy sollten Louis bleiben, doch Noah wollte mich garnicht gehen lassen.

FLASHBACK....

"Ich bin dann weg. Du kommst eine Stunde ohne mich klar?" frage ich Louis der mit meinen kleinen am Tisch sitzt und malt.

"Yo." antwortet er und malt mit Darcy an ihrem Bild weiter.

"Papa, wo du hingehst?" fragt Noah mich. Ja, manchmal hat er es noch mit dem Satzbau.

"Ich hol die Mama und deinen kleinen Bruder ab." lass ich ihn wissen und strubel ihm durch seine Haare.

Ich gebe Darcy noch einen Kuss auf die Wange, da sie zu beschäftigt ist mit malen. Louis hat die Wasserfarben heraus geholt.

"Ciao mein großer." verabschiede ich mich von ihm und gebe ihm auch einen Kuss.

"Was ist mit mir?" fragt Louis und spitzt seine Lippen.

"Vergiss es!" lache ich und verlasse die Küche.

"Ahhh Papa!" schreit Noah plötzlich und kommt heulend angerannt. Das hat er ja ewig nicht mehr gemacht.

"Nicht gehen." lässt er mich wissen und klammert an meinem Bein.

"Noah, ich hol nur schnell die Mama und deinen kleinen Bruder ab. Ich bin gleich wieder da." lass ich ihn wissen und versuche ihn, von meinem Bein zu lösen.

"Komm Noah wir malen, was schönes für deine Mama." kommt Louis dazu und hält ihm seine Hand hin.

"Nein! Papa nicht gehen." weint er und krallt sich an mir richtig fest.

"Noah, komm mal hoch." lass ich ihn wissen und nehme ihn hoch. Er schlingt sofort seine Arme um meinen Hals und legt seinen Kopf auf meine Schulter ab.

"Ich komm gleich wieder und du bleibst bei Onkel Louis." lass ich ihn wissen.

"Nein. Du sollst hier bleiben." weint er bitterlich.

"Was ist los? Mhm sonst bist du doch so gerne bei deinem Onkel Louis?" frage ich ihn und gebe ihm ein Kuss auf die Wange.

"Hab angst, das du nicht wieder kommst." lässt er mich wimmernt wissen.

Louis und ich schauen uns mit großen Augen an. Es wird immer schlimmer.

"Ich komm doch immer wieder. Das weißt du doch." sage ich sanft zu ihm.

"Aber, wenn du im Himmel bist. Kommst du nicht wieder." weint er.

"Komm Noah, der Papa ist gleich wieder da." lässt Louis ihn wissen und greift nach ihm.

"Nnnnneeeeeeeiiiiiiiinnnnn!" schreit er hysterisch auf und klammert sich fest an mich.

Ich löse schweren Herzens seine Hände und Louis zieht ihn zu sich rüber.

"Nein, nein!  Papa. Nein." schreit Noah und versucht sich aus Louis griff zu befreien.

"Geh." sagt Louis zu mir und kämpft mit meinem Sohn.

"Bis gleich." lass ich ihn wissen und gehe schnell aus der Tür.

"Papa. Papa. Papa." höre ich Noah noch schreien und anscheinend hämmert er gegen die Türe.

"Verdammt!" murmel ich und schließe die Türe wieder auf.

"Papa!" steht Noah sofort wieder auf und klammert sich an meinem Bein wieder fest.

"Ich nehm ihn mit." lass ich Louis wissen, weil ich kann mein Kind jetzt nicht hier lassen.

"Okay." antwortet Louis mir und geht zurück in die Küche.

"Komm Noah wir ziehen Schuhe an." lass ich ihn wissen und hebe ihn hoch. Er klammert sich sofort wieder fest und ich ziehe ihm die Schuhe an.

Noah schluchzt immer noch auf meinen Arm, als ich Richtung Auto gehe. Ich weiß echt nicht, wie ich das alles einfacher für ihn machen kann.
Flashback ende....

Noah wollte nicht mal schlafen gehen, weil er angst hatte, dass ich nicht mehr da bin, wenn er aufwacht. Es tut mir in der Seele weh, mein Sohn zu sehen. Und ich hab Angst, das Darcy und Lian das auch alles durchmachen müssen. Man kann einfach nicht sagen, wann mein Herz komplett aussetzt. Es könnte in drei Jahren erst passieren, oder in drei Monaten, oder wenn ich Pech habe in drei Wochen. Momentan ging es mir gut, mit meinen Tabletten. Aber ich weiß einfach nicht, wie die Zukunft aussieht. Und ich kann meine Kinder einfach nicht wegen mir leiden sehen...

You and I? I Never let you go (Book 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt