Kapitel 30

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Melissa P.o.V

Ich werde davon wach, das mir jemand andauernd ins Gesicht pickt. Als ich meine Augen öffne sitzt Noah vor mir.

"Was los mein Schatz?" frage ich ihn.

"Hab pipi in die Hose gemacht." flüstert er mir zu.

"Wo ist der Papa?" frage ich ihn, weil Harry sich ja um die Kinder kümmern wollte.

"Hab angst, das er böse ist." erklärt Noah mir und ich stehe auf.

Harry ist wirklich immer sehr genervt, wenn Noah pipi in die Hose macht. Meistens schimpft er auch mit Noah. Ich sehe es da viel lockerer, weil er ist noch keine vier und manchmal kann es eben mal passieren.

"Dann ziehen wir dich mal um." lass ich ihn wissen und wir stehen auf. Ich ziehe ihm seine Hose aus und mach ihn mit einem feuchtetucher sauber. Ich ziehe ihm eine neue Unterhose an und Hose und er schaut mich irgendwie traurig an.

"Mama, kommt der Papa bald in den Himmel?" fragt er mich plötzlich. Mir fällt gerade alles ausdem Gesicht. Wir haben eigentlich nie wirklich mit ihm über Harrys Krankheit geredet und das er sterben könnte. Wenn Harry im Krankenhaus war, hab ich immer erzählt der Papa ist krank, aber er kommt bald wieder. Das hat er eigentlich auch immer hingenommen.

"Ich will nicht das Papa in den Himmel kommt. Der soll bei mir bleiben. Wenn er im Himmel ist können wir ihn nicht mehr zu ihm." erzählt er weiter und ein paar tränen laufen über seine Wangen.

Ich drücke ihn an mich und überlege was ich sagen soll. Gerade bin ich sichtlich überfordert mit der Situation.

"Wer erzählt den sowas?" hake ich jetzt nach und dieser jemand bekommt gleich den Kopf gewaschen.

"Lux." lässt er mich wissen.

"Sicher?" frage ich ihn skeptisch.

Ich kann mir nicht vorstellen das Lux sowas sagt, die ist genauso alt wie Noah. Zwei dreijährige reden doch nicht über sowas?

"Bleibt Papa bei uns?" fragt er mich.

"Der Papa ist ganz doll krank, Noah." fange ich an. Ich weiß wirklich nicht, wie ich ihm das sagen soll.

"Wird er nicht mehr gesund?" fragt er mich ängstlich.

Was soll ich sagen? Ich will ihn ja auch nicht anlügen. Wenn Harry wirklich stirbt, hab ich ihn angelogen und vielleicht wird er mich dafür hassen.

"Der Papa wird vielleicht wieder gesund. Dem Papa sein Herz ist kaputt und vielleicht kann man das nicht mehr ganz machen." erkläre ich ihm und mir laufen jetzt selbst die tränen.

"Dann kommt er in den Himmel, wenn man es nicht mehr ganz machen kann." stellt er fest.

"Ja, dann kommt er in den Himmel. Aber der Papa passt dann von oben auf uns auf." schluchze ich.

"Sitzt er dann auf einer Wolke?" fragt er mich.

"Ja bestimmt. Wer hat dir den das mit dem Papa gesagt?" frage ich wieder.

Ich muss das wissen, den Lux schließe ich einfach aus.

"Hey, was den bei euch los." kommt Niall herein.

"Nichts. Ist eine Mama und Sohn sache." informiere ich ihn.

Ich muss gleich mal mit Harry reden, vielleicht hat er eine Ahnung, wo Noah das aufgeschnappt hat. Ich muss sowieso mit ihm reden, weil ich zu einem Arzt will. Unser kleiner Mann in meinem Bauch ist zu ruhig in meinem Bauch. Schon bevor ich mich hingelegt habe, hat er seit fünf Stunden nicht getreten. Und jetzt machte er sich auch nicht bemerkbar. Ich wollte Harry nicht gleich verrückt machen, nach drei Schwangerschaften und mit dieser hier, weiß ich das ein Baby auch mal eine Ruhephase hat. Doch das ist mir jetzt schon zu lange und ich hoffe nur unserem kleinen Mann geht es gut.

"Soll ich Harry holen?" fragt er mich.

"Nein. Kannst du gleich Noah nehmen?" frage ich ihn.

"Klar, bring ihn mir einfach." lässt er mich wissen und geht wieder.

"Kann ich ein Eis mit Onkel Niall essen?" fragt Noah mich.

"Ja, darfst du." antworte ich und gebe ihm ein Kuss auf seine Stirn.

Ich hebe ihn hoch und gehe in den neben Raum, wo Harry mit Darcy spielend auf dem Boden sitzt. Zayn sitzt auf der Couch mit Niall.

"Niall, Noah will mit dir ein Eis essen gehen." lass ich ihn wissen.

"Aber sicher. Komm mein großer." fordert Niall ihn auf.

"Kannst du Zayn und Darcy gerade auch mitnehmen?" bitte ich ihn und Harry wirft mir einen verwirrten Blick zu.

"Komm Faulpelz. Pack die kleine und es gibt ein Eis auf meine Kosten." befielt Niall.

Zayn steht mürrisch auf und will nach Darcy greifen, doch die klammert sich sofort an Harry fest.

"Nein. Nein." schreit sie gleich.

"Komm Darcy der Onkel Zayn guckt auch mit dir die Fische unten an." erwähne ich.

Sofort bekommt sie große Augen und gibt Harry einen Kuss auf den Mund.

"Später." verabschiedet sie sich und trabt an Zayns Hand davon.

"Was ist los?" fragt Harry und steht auf.

"Noah, war eben bei mir und hat gefragt, ob sein Papa bald im Himmel ist." erzähle ich ihm.

"Was? Woher hat er das schon wieder?" fragt Harry aufgebracht und nimmt mich in seine Arme.

"Er sagt von Lux. Harry er ist ganz traurig, weil er denkt du bist bald im Himmel." erzähle ich ihm.

"Wir setzen uns nachher mit den Jungs zusammen, vielleicht haben die eine Idee, woher er das hat." meint Harry ernst.

"Ich hab ihm jetzt gesagt, das dein Herz kaputt ist und man es vielleicht nicht mehr ganz bekommt." erzähle ich ihm und bin den tränen nah.

Ich wollte es eigentlich so lange, wie möglich herauszögern unseren Kindern erzählen, das ihr Papa sehr krank ist.

"Was hat er gesagt?" hakt er nach und drückt mich fest an sich. Ich schlinge meine arme um seine Hüfte und lege meinen Kopf an seine Brust. Gerade brauche ich seine Nähe, besonders wenn ich gleich zu Punkt zwei komme. Noch immer spüre ich keine Bewegung von unsrem Baby.

"Er hat gefragt, ob du dann in den Himmel kommst." lass ich ihn wissen.

"Mhm. Glaubst du ich soll nochmal mit ihm reden?" fragt er mich.

"Ich weiß nicht. Vielleicht sollten wir warten, bis er dich von alleine drauf anspricht. Außerdem hat er angst vor dir, wenn er pipi in die Hose gemacht hat." erwähne ich mal.

"Was? Wieso?" fragt er energisch.

"Harry, du darfst nicht mit ihm gleich schimpfen, wenn es passiert. Du musst ihm sagen, das es mal passieren kann. Er hat mich lieber geweckt, als dir was zusagen." lass ich ihn wissen.

"Ich rede nachher mit ihm und sag ihm das ich es nicht böse meine. Jetzt wo die Kinder beschäftigt sind können wir uns doch ein wenig Zeit gönnen zu zweit." schlägt er vor.

Ich vergrabe meinen Kopf mehr an seiner brust und schütteln mit dem Kopf.

"Hey was ist los?" fragt er sanft und legt zwei Finger unter mein kinn. Harry zwingt mich ihn an zuschauen, das ich mit einem glasigen Blick auch mache.

"Unser Baby bewegt sich nicht. Ich hab angst, Harry." wimmere ich.

"Seit wann?" fragt er hastig nach.

"Seit heute morgen irgendwann." lass ich meine tränen laufen.

"Okay. Wir fahren jetzt sofort ins Krankenhaus und lassen nach gucken. Bestimmt ist alles in Ordnung mit dem kleinen und er brauch einfach mal eine pause." lässt er mich wissen.

Ich nicke ihm zu und wir machen uns auf den weg ins Krankenhaus.

Hey meine lieben,
Ich würde mich sehr über eine paar kommis freuen, damit ich mal weiß, wie ihr den teil so findet.

You and I? I Never let you go (Book 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt