Harry P.o.V
Seit Stunden sitze ich in meinem Auto und fahre ohne Ziel durch England. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wohin ich will. Irgendwo hin, wo ich alleine sein kann. Obwohl ich eigentlich nicht alleine sein will.
Ich hab doch diese verdammten Tabletten genommen und jetzt ist es trotzdem wieder schlimmer. Stadium drei und vier wird nicht mehr lange dauern, hat der Arzt gesagt.
Ich will ihr das alles einfach ersparen und den Kindern. Doch wie ich sie kenne, wird sie nicht einfach gehen. Nein, sie wird bis zum Schluss bleiben und hoffen das ich wieder gesund werde.
Ich halte mein Auto an und steige aus. Ich weiß genau wo ich bin. Mein Weg hat mich zum Haus meiner Mutter gebracht. Ich habe garnicht gemerkt, wie ich diesen Weg eingeschlagen habe.
Müde klingeln ich an der Tür und warte bis sie sich öffnet.
"Harry Liebling was machst du den hier?" fragt sie verwundert.
"Mami." fange ich an zu weinen und werfe mich in die arme von meiner Mama.
"Schatz alles ist gut." flüstert sie mir liebevoll zu und streichelt mir über meinen Rücken, während ich mich bei ihr aus heule.
"Ich will nicht sterben." wimmere ich verzweifelt an ihrer Schulter.
Niall hat recht, ich bin daran selbst schuld. Ich hätte mir diesen Bypass machen lassen sollen, bevor es zu spät gewesen ist. Doch ich hatte einfach angst und sah das als unnötig. Dann sollte ich mir so einen Schrittmacher einsetzen lassen am Herz, doch auch das wollte ich nicht. Ich fand es einfach abartig, eine Maschine in mir zu haben. Jetzt kann ich einfach nichts mehr daran ändern. Für diesen Bypass ist es sowieso zu spät, da mein Herz viel zu sehr zerstört ist. Ich wunder mich sogar, das ich es bis zu meiner Mutter geschafft habe.
"Harry komm rein. Wir reden in ruhe." lässt meine Mama mich sanft wissen und zieht mich ins Wohnzimmer.
Ich setze mich mit meiner Mutter auf die Couch und sie legt einen Arm um mich.
"Warum bist du alleine gekommen? Wo sind Lizzy und die Kinder?" hakt sie neugierig nach.
"Weg." schluchze ich.
"Wie weg?" fragt sie geschockt.
"Ich hab sie weg gejagt. Es ist besser so. Ich war so gemein zu ihr." murmel ich traurig. Ich war mehr als gemein. Mich würde es nicht wundern, wenn sie wirklich ihre Sachen gepackt hat. Ich wäre nicht bei mir geblieben und sie hat allen Grund dazu zu gehen.
"Harry jetzt erzähl mir bitte von Anfang an, was passiert ist. Aber bevor du anfängst, koche ich uns einen Tee." fordert meine Mama von mir und lässt mich einen kurzen Moment alleine.
Zwei Stunden später..
"Harry du solltest sie anrufen und ihr wenigstens sagen, wo du bist. Sie wird sich tierische sorgen machen." verlangt sie von mir nachdem ich ihr alles erzählt habe. Wir haben sogar zusammen geweint und jetzt hatten wir beide uns endlich beruhigt. "Ich schreibe ihr eine whatsapp." sage ich zu ihr.
"Nein mein Sohn. Du rufst deine Frau gefälligst an. Entschuldige dich bei ihr und sag ihr das du dich auf euer Baby freust." sagt sie streng zu mir.
"Und was ist, wenn sie schon ihre Sachen gepackt hat?" frage ich sie ängstlich.
"Melissa doch nicht. Die wird zu hause sitzen und warten bis du dich meldest. Und das Baby hat sie bestimmt auch nicht weg machen lassen, so schnell bekommt sie keinen Termin. Das sag ich dir jetzt, bevor du damit anfängst." bewichtigt sie mich.
"Gut. Ich gehe hoch in mein Zimmer und rufe meine Frau an." seufze ich und mir ist es noch nie so schwer gefallen meine Frau anzurufen.
"Harry ruf sie auch an. Ich mache derzeit essen." impft meine Mama mir ein und ich nicke ihr zu.
Ich stapfe vor mich hin denkend in mein altes zimmer und schmeiße mich außer atmen erst mal auf mein Bett.
Mit dieser scheiß Luft wird auch immer schlimmer. Ich fühle mich als sei ich einen Marathon gelaufen.
Ich merke das es vom liegen nur noch schlimmer wird und setze mich auf. Verdammt jetzt ist mir auch noch schwindelig.
Hab ich meine Tabletten heute eigentlich schon genommen?
Nein hab ich natürlich nicht. Heute morgen hatten wir es ziemlich eilig, wegen Lizzys Arzt Termin. Danach habe ich die tolle Nachricht vom Arzt bekommen und hab auch keine Tabletten genommen. Da ich ja direkt meinen Ausbruch hatte, nachdem ich erstmal kurz im Büro alleine sein wollte. Danach bin ich ja direkt abgehauen.
Ich glaube bevor ich meine Frau anrufe muss ich erstmal meine Tabletten nehmen. Langsam stehe ich auf und ich höre mein Herz wie wild pochen. Ich atme einmal tief ein und wieder aus. Natürlich müssen meine Tabletten im Koffer sein, der noch unten steht.
Vom meinem Bett bis zur Tür sind es vielleicht nur 7 Meter plus oder minus. Doch ich merke plötzlich einen schmerzhaften Stich in meiner brust und ich bekomme kaum noch Luft. Da ich allmählich Panik bekomme, wird das Luft Problem nicht besser. Irgendwie fehlt mir jetzt auch ein das ich die letzten vier Tage auch keine betablocker und Wasser Tabletten genommen habe. Ich hatte einfach keine mehr.
Langsam reiße ich die Türe auf, kämpfe gegen diesen Schwindel an und versuche diesen Schmerz zu unterdrücken. Was mir wenig gelingt.
"Mama." wimmere ich verzweifelt nach meiner Mutter und hoffe sie hat mich gehört.
Ich stütze mich an unserer wand ab und laufe die wand entlang vorsichtig weiter.
"Mama." krächze ich und mir wird schwarz vor Augen.
Mein Kopf pocht ganz schrecklich und ich weiß nicht wie ich noch atmen soll.
Ich denke an meine Kinder und an das arme ungeborene Würmchen. Ich will jetzt nicht sterben, ohne sie noch einmal zusehen. Außerdem muss ich Melissa noch sagen, wie leid mir alles tut. Das ich mich aufs Baby freue und das sie bei mir bleiben soll. Vorallem muss ich ihr sagen das ich sie über alles liebe.
"Harry oh mein gott. Robin komm schnell." schreit meine Mutter hysterisch, doch es hört sich alles so weit weg an.
"Ich ruf einen Krankenwagen." höre ich Robin.
Ich spüre das ich auf was aufschlage und der Schmerz in meinem Kopf wird größer.
"Haaaaarrrryyyyy bitte halt durch." kreischt meine Mutter verzweifelt.
Ich bin mir sicher diesmal war es das. Es ist vorbei. So schlecht ging es mir bei einem Herzanfall noch nie.
"Sag Lizzy das ich sie liebe." flüster ich und falle in ein dunkles nichts.
Hey Leute,
Jetzt wirds dramatisch die nächste Zeit. Die Geschichte wird auch so langsam ihr Ende finden. Auf eine bestimmte Anzahl von Kapitel will ich mich nicht festlegen.
Dann möchte ich gerne noch Werbung für CellyHofmann machen. Ihre Geschichten sind echt spannend, aber halt keine 1D ff. Aber trotzdem schön.. Das eine heißt Schicksal und das andere Meine große Hoffnung. Würde mich echt freuen, wenn ihr mal hinein lesen würdet. Lohnt sich echt und sie hat mehr Leser verdient.
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You and I? I Never let you go (Book 3)
FanfictionBand 3 der Reihe! Melissa und Harry müssten schon so einiges durchstehen. Doch jede Hürde haben sie bis jetzt super gemeistert. Aber jetzt müssen sie eine weitere Hürde überwindeten, Harrys Krankheit. Keiner der beiden, weiß ob er es schaffen wird...