Melissa P.o.V
Von Tag zu Tag ging es Harry schlechter. Richtig ansprechen war er seit Wochen nicht mehr. Der Arzt gab ihm noch wenige Wochen, bevor es keinen Sinn mehr macht ihm am leben zu erhalten. Er hat auch ohne mein wissen eine Patientenverfügung erstellt in dem er will, das die Geräte abgestellt werden, wenn es keinen Sinn mehr macht.
Wie jeden Tag sitze ich an seinem Bett. Sehe wie nur noch die Maschinen ihn am leben erhalten. Auf seinem eigenen Wunsch habe ich ihn nach Hause geholt. Er will nicht in einem muffigen Krankenhaus sterben. Ich kann ihn auch verstehen. Obwohl ich mittlerweile denke, das es ein Fehler war. Vielleicht hätten sie im Krankenhaus mehr für ihn tun können. Obwohl er viele Behandlungsmethoden abgelehnt hat.
Solangsam habe ich die Hoffnung aufgeben, das er wieder gesund wird. Ich habe immer gesagt, das ich bis er seinen letzten atmenzug macht, nicht aufgeben werde. Doch meine Hoffnung ist gerade in den Keller.
Ich habe ihm die ganze Zeit bei gestanden, auch wenn ich manchmal gerne das weite gesucht hätte. Ich habe seine Depressionen mitgenommen, war für ihn da, habe ihm gut zugeredet. Bin bei ihm geblieben, als er mich weg geschickt hat. Ich konnte einfach nicht gehen, dazu liebe ich ihn zu sehr. Ich habe jede freie Minute bei ihm im Krankenhaus verbracht. Habe ihn nach Hause geholt, um ihn zu pflegen. Und jetzt soll alles zu ende sein?
Ich will ihn definitiv noch nicht gehen lassen. Um ehrlich zu sein will ich, das er mich mit nimmt, wohin er geht. Am besten ist es, wenn er bei mir und den Kindern bleibt. Sieht wie sie aufwachsen, ihnen weiterhin ein guter Vater sein, das er wirklich ist. Er hat sich bis zum Ende um seine Kinder Aufopferungsvoll gekümmert. Bis er nicht mehr konnte, außer nur noch im Bett liegen.
Tränen laufen über meine Wangen, weil ich einsehen muss das wir diesen Kampf verloren haben, den Kampf um sein Leben.........
"Ich liebe dich." flüster ich ihm zu und küsse ihn auf seine Wange.
Ich gehe zur Tür und beobachte ihn noch eine Weile von da aus.
"Lizzy! Lizzy!" schreit Niall durchs ganze Haus.
"Was den?" rufe ich jetzt auch durchs Haus und Niall kommt zusammen mit Louis die Treppe hoch gerannt.
"Lizzy das Krankenhaus hat eben angerufen. Sie haben ein Herz für Harry. Sie sind schon auf dem weg hier hin um ihn zu holen." erzählt Niall mir hektisch.
"Das ist nicht wahr?" frage ich ungläubig.
"Doch Lizzy es ist wahr. Jetzt wird alles wieder gut." sagt Louis mit Freuden tränen in seinen Augen.
Ich kann es kaum glauben. Ich bin überglücklich und es ist als wurde mir gerade die ganze last der letzten Monate genommen. Sofort gehe ich zurück zu Harrys Bett und streichel ihm über seinen Kopf.
"Hast du gehört? Du bekommst endlich ein neues Herz. Wir haben es geschafft." beuge ich mich zu ihm runter und flüster ihm ins Ohr.
Auch mir laufen mittlerweile Freudentränen über mein Gesicht. Nur noch die Operation und wir haben es geschafft.....
Harry P.o.V.
Ich gehe wieder durch diese hellen Räume. Irgendwie ist das Gefühl diesmal anders, als ob ich weiß, das ich mich gleich verabschieden muss.
"Hey mein Liebling. Setz dich zu deiner alten Omi." fordert meine Oma mich auf und klopft auf den freien Platz neben sich auf die Couch.
Ich setze mich neben sie und sie strickt weiter.
"Bin ich Tod? Du kannst es mir ruhig sagen." flüster ich und schaue betrübt auf meine Finger.
Ich habe angst vor ihrer Antwort, weil ich Angst habe, was danach kommt.
"Du wirst leben mein Liebling. Gerade bekommst du dein neues Herz. Wir sehen uns heute zum letzten Mal. Deine Familie wartet auf dich." lächelt sie mir zu.
"Wie? Woher?" frage ich verwirrt.
"Harry die liebe eines Vaters zu seiner Tochter kennt keine Grenzen. Das habe ich dir schon mal versucht zu erklären." lässt sie mich wissen.
"Du meinst Lizzys Vater hat mir sein Herz gegeben? Dann ist er ja.." kommt es mir plötzlich.
"Tod!" beendet meine Oma meinen Satz.
"Scheiße." fluche ich ein wenig entsetzt. Ich wusste ja das jemand erst sterben muss, damit ich ein neues Herz bekomme, aber nicht jemand den ich kenne.
"Du musst dir keine Vorwürfe machen. Er hatte seine Gründe. Außerdem hat er aus liebe zu seiner Tochter gehandelt. Das wichtigste ist doch, das du leben wirst. Du kannst deine Kinder aufwachsen sehen und mit deiner Frau zusammen alt werden." sagt sie mütterlich zu mir.
Ich sitze nur schweigend auf der Couch und muss das erstmal sacken lassen. Ihr Vater ist Tod und ich frage mich was passiert ist.
"Es ist Zeit sich zu verabschieden. Ich hab dich lieb mein Liebling. Geh jetzt." sagt meine Oma plötzlich zu mir.
"Ich hab dich auch lieb." verabschiede ich mich auch von ihr und umarme sie nochmal.
"Lass dich nicht so schnell wieder blicken." flüstert sie mir ins Ohr.
"Versprochen." verspreche ich ihr und löse mich von ihr.
Ich gehe wieder zurück, wo ich her gekommen bin. Und weiß das ich leben werde...
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You and I? I Never let you go (Book 3)
FanfictionBand 3 der Reihe! Melissa und Harry müssten schon so einiges durchstehen. Doch jede Hürde haben sie bis jetzt super gemeistert. Aber jetzt müssen sie eine weitere Hürde überwindeten, Harrys Krankheit. Keiner der beiden, weiß ob er es schaffen wird...