„Also, nach was steht dir der Sinn? Essenstechnisch!", fügte ich schnell hinzu, denn Tills Grinsen nach zu urteilen, wusste ich ganz genau, was ihm gerade vorschwebte.
„Spielverderber", nuschelte er nun gegen meinen Hals, aber ich schob ihn sanft weg. Nicht mal der Hundeblick half, den er mir zuwarf.
„Du bist wirklich schon am Verhungern, was?", schmunzelte er.Gespielt genervt verdrehte ich die Augen.
„Das versuche ich dir seit einer halben Stunde zu erklären. Du kannst nachher von mir aus mit mir machen, was du willst, aber jetzt brauche ich Kalorien!"„So so, ich darf also anschließend mit dir machen, was ich will? Bekomme ich das schriftlich?", feixte er.
„Von mir aus, wenn du mir nur endlich sagst, auf was du Lust hast", gab ich zurück.
Wie auf Kommando knurrte mein Magen und Till lachte laut auf.„Alles klar, wie es aussieht, bin ich überstimmt. Ist mir eigentlich egal, Hauptsache ruhig und ohne viel Trubel, wenn sich das einrichten lässt."
„Hm, da wäre zum Beispiel gleich hier die Straße runter ein Gasthaus, da sollte heute und um diese Uhrzeit nicht viel los sein. Oder in der nächsten Ortschaft gibt es einen guten Italiener. In Neustadt gibt es auch einen LeBurger, allerdings wird dort sicher einiges los sein."
Fragend blickte ich ihn an.„Dann lass uns den Italiener ausprobieren – und anschließend...", wieder vergrub er sein Gesicht in meiner Halsbeuge und knabberte an meiner Haut, „werde ich mir was für dich überlegen."
Ich hatte die Augen geschlossen und ließ ihn gewähren. Ab und zu stieß ich einen leisen Seufzer aus, während ich durch seine Haare fuhr und seinen Duft einatmete.
„Wollten wir nicht essen gehen?", hörte ich ihn plötzlich in mein Ohr hauchen.
„Mhm... verdammt Till, wie soll ich mich denn jetzt auf's Essen konzentrieren, wenn du so...so...",stöhnte ich genervt auf.
Mit einer Stimme, die mir am ganzen Körper eine Gänsehaut verpasste, sprach er weiter.
„Wenn ich SO zu dir bin? Ich will dich. Jetzt!"
Mit diesen Worten hob er mich hoch, ich schlang meine Arme um sein Genick, meine Beine um seine Mitte und er trug mich ins Bett. Widerstand wäre zwecklos gewesen, hätte ich auch nur ansatzweise daran gedacht, aber seine Lippen, seine Finger, seine Zunge und unser beider Geilheit sprach eine deutliche Sprache. Ich wollte ihn genauso, wie er mich!
Vorsichtig schälte er mich aus meiner Jeans und dem Tanga, während ich das Oberteil los wurde. Seine Hose landete auf dem Boden und schon war er über mir und ich riss ihm sein Shirt förmlich vom Körper.„Warte...Gummi!"
Ich griff in die Lade des Nachtkästchens, beförderte die Packung hervor und reichte sie ihm.Keine fünf Sekunden später drängte er sich zwischen meine Beine und drang in mich ein. Ein Keuchen entwich mir als er zwischen seinen Stößen immer wieder an meinen Nippel saugte. Mein gesundes Bein hatte ich um seine Hüfte geschlungen, mit meinen Händen fuhr ich abwechselnd über seinen Kopf und seine Schultern. Seine Bewegungen wurden schneller und erbarmungslos hart, sein Atem ging flach. Ich griff in seine Haare und zog seinen Kopf ein wenig zurück – ich wollte, nein, ich musste ihn dabei sehen. Ich drückte mein Becken immer wieder fest gegen seines, ich hielt seinen Rhythmus. Hart stieß er noch einige Male tief in mich und ich spürte ihn kommen. Dass ich ihm dabei in die halb geschlossenen Augen sah, ließ meinen Höhepunkt auch nicht länger auf sich warten. Das Pulsieren in meinem Unterleib, Till auf und in mir und diese Geilheit in seinem Blick brachten mich zu einem erlösendem Orgasmus.
Schwer atmend und verschwitzt lagen wir noch einige Zeit im Bett. Tills hatte seinen Kopf auf meiner Brust gebettet und ich kraulte abwesend seinen Kopf und seine Haare. Er streichelte immer wieder über meine Seite und meinen Bauch. Das Knurren meines Magens riss uns aus der Starre und Till fing an zu lachen.
„Schon gut, ich hab's kapiert. Zeit zum Essen."
Grinsend half er mir hoch, um dann unsere Sachen zusammen zu sammeln und mir ins Badezimmer zu helfen. Bis eben hatte ich keine Schmerzen gehabt, doch nun traten sie mit voller Wucht auf mich ein. Zähneknirschend humpelte ich neben ihm her und warf mir im Bad erst einmal eine Schmerztablette ein. Till warf einen besorgten Blick auf meinen Fuß.
„Habe ich dir weh getan?"
„Nein, alles gut. Ich habe es eh seit gestern Abend ohne Tablette ausgehalten, aber die Schmerzen fangen jetzt wieder an. Ich richte mich mal schnell wieder her und dann können wir los, ok?"
„Mhm."
Damit verschwand er aus dem Badezimmer.Nachdem wir beider wieder vorzeigbar waren und ich mich entschlossen hatte, die Krücken zu nehmen, verließen wir die Wohnung und gingen in die Garage. Vor meinem Auto drückte ich Till die Schlüssel in die Hand und bat ihn darum, zu fahren.
Ich spielte am Beifahrersitz das Navi und lotste ihn aus der Ortschaft in das nächste Dorf. Dazwischen erwähnte ich noch beiläufig, dass ich morgen bis Mittag doch arbeiten musste – trotz der Verletzung. Till war davon absolut nicht begeistert aber ich erklärte ihm, dass ich nur Kassiertätigkeiten zu erledigen hatte und das Bein schonen würde. In einer Seitenstraße wies ich ihn an, auf dem kleinen Parkplatz zu halten.
Bevor ich etwas sagen konnte, war er schon ausgestiegen, lief um den Wagen herum, öffnete mir die Türe und hielt mir den Regenschirm, dass ich nicht nass wurde. Dankbar lächelte ich ihm zu und gemeinsam gingen wir, so schnell es die Krücken erlaubten, in das Restaurant.
Wie erwartet war auch hier außer uns nur ein Tisch besetzt. Wir verzogen uns auf die andere Seite des Lokals auf eine Eckbank. Die Gehhilfen ließ ich unter der Sitzbank verschwinden. Till entledigte sich seines Mantels, der neben mir auf der Sitzfläche landete – meine Jacke obenauf – beließ die Kappe aber auf.„Jetzt bist du wegen mir ganz nass geworden", gab ich halblaut von mir.
Er griff nach meiner Hand und drückte sie.
„Ist doch nur ein wenig Regen."Klar, draußen ging die Welt unter und für ihn war es nur ein bisschen Regen. Viel weiter kamen wir nicht, denn der Kellner reichte uns die Karten, nahm unsere Getränkebestellung auf und verschwand wieder. Till studierte die Karte und je länger er darin las, desto überraschter wurde sein Gesichtsausdruck.
„Die haben hier ja ganz schön viel Auswahl. Hätte ich nicht erwartet."
Ich gluckste vor mich hin.
„Was hast du denn geglaubt? Dass die nur drei Speisen anbieten?"„Na das nicht, aber der Karte nach, muss die Bude ja brummen."
„Tut sie auch, aber nicht montags um diese Uhrzeit", ich amüsierte mich königlich über sein Erstaunen, „aber wenn du gerne viele Leute bevorzugst, kommen wir einfach nochmal Samstagabend her."
„Bloß nicht!", murmelte er grinsend.
„Weißt du schon, was du haben möchtest?"„Ja, ich habe da meine Favoriten. Normalerweise würde ich die legierte Tomatensuppe und Spaghetti aglio e olio nehmen, aber ich denke, damit hättest du später keine Freude", ich zwinkerte ihm zu, „somit werden es die Tortelloni Pramaggiore werden. Und die Suppe."
„Lieb, dass du mir die Knoblauchfahne ersparst", brummte er und fuhr unter dem Tisch meinen Oberschenkel entlang, „aber das würde der Knebel auch zu verhindern wissen."
Ich stoppte seine Hand, die sich bereits gefährlich nahe meinem Schritt genähert hatte.
„Du bist unmöglich, weißt du schon, oder?"Mit einem diabolischen Grinsen zuckte er nur mit den Schultern.
„Das Laster eines alternden, dauergeilen Rockstars."Nun konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und brach in schallendes Gelächter aus, gerade als unsere Getränke an den Tisch gebracht wurden. Nicht nur der Kellner blickte irritiert von Till und mir, auch die Gäste am anderen Lokalende drehten sich verwundert in unsere Richtung.
Ich hielt mir den Mund zu und gab erstickte Laute von mir, während mir die Tränen die Wange hinunterliefen. Till gab dem Kellner zu verstehen, dass wir noch einige Minuten brauchen würden, um zu bestellen und dieser verschwand wieder in der Küche.
Langsam kriegte ich mich wieder ein und mit einem Taschentuch trocknete ich mein Gesicht. Das Grinsen blieb allerdings. Schließlich deutete ich der Bedienung, dass wir gerne das Essen bestellen wollten. Für mich also die Tomatensuppe und die Tortelloni, Till orderte das Carpaccio ai funghi und Saltimbocca alla romana.

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Dahoam
FanficIn Gedanken versunken beobachtete ich die Gegend, genoss die Sonne und hörte erst viel zu spät den Schotter knirschen, was darauf hindeutete, dass ich gleich Gesellschaft bekommen sollte. Ein genervtes „Geh bitte... echt jetzt?" kam über meine Lippe...