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Die Türklingel ertönte. Till stand hinter mir, mit den Süßspeisen im Arm. Meine Großmutter öffnete die Türe und schloss zuerst mich, dann ihn, in eine herzliche Umarmung. Während er es sich bereits im Wohnzimmer gemütlich machte, half ich, die restlichen Teller und den Kaffee herzurichten. Dabei hatte ich allerdings die Neugierde meiner Oma unterschätzt.

„Kind, jetzt sag mal, seit wann ist er denn da? Du hast ja gar nichts erzählt!"

Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen, während ich die Teller mit den Mehlspeisen am Tablett stapelte.

„Ehrlich gesagt wusste ich es selbst nicht. Er stand Mittwoch Abend plötzlich vor meiner Tür."

„Und heute ist Samstag...also läuft es doch gut, oder?"

Ihr konnte ich einfach nichts vormachen.
„Könnte nicht besser sein. Wir sind zusammen, Oma."

Diese ehrliche Freude, die mir entgegen gebracht wurde, war so überwältigend, dass, als sie mich wieder in eine Umarmung zog, ich mir schnell einige Tränen aus dem Gesicht wischte.

„Ich freue mich so für dich – für euch," flüsterte sie mir ins Ohr, „habe ich dir ja gesagt, du sollst dir den warm halten", und zwinkerte mir dabei zu.

Gemeinsam trugen wir die Sachen ins Wohnzimmer, ich schenkte uns allen Kaffee ein, Till verteilte den Kuchen und danach setzte ich mich neben ihn, stahl mir einen Kuss von seinen Lippen und schmunzelte in mich hinein. Er hatte das Lächeln meiner Oma bemerkt, sah kurz zwischen uns hin und her und meinte dann nur: „Sie hat es dir schon erzählt, nicht?"

„Ja, und ich freue mich so für euch beide!"

Till legte den Arm um mich und grinste, sagte aber nichts weiter.

„Und mein Beileid. Giulia hat mir von deiner Tochter berichtet..."

Ich warf ihr einen warnenden Blick zu, der sie verstummen ließ. Neben mir merkte ich, wie Till sich merklich verkrampfte, zunächst jedoch still blieb.

„Tut mir leid, ich wollte nicht..."

„Schon gut, danke", murmelte er.

Stille breitete sich aus und ich überlegte fieberhaft, wie die Stimmung noch zu retten war, da brach er selbst das Schweigen.
„Wenn es dir nichts ausmacht, möchte ich lieber nicht darüber sprechen. Ich möchte den heutigen Tag genießen, bevor ich morgen wieder abreisen muss."

Und so erklärten wir ihr abwechselnd, dass die Tour weiterging, und er deswegen wieder weg musste, dass ich nächstes Wochenende nach Schweden fliegen würde, um Till zu besuchen und das Konzert zu sehen und seine Kollegen kennen zu lernen, unsere Pläne für die zwei Wochen im August und Till gab schließlich auch ein paar Anekdoten aus dem Tour-Leben zum Besten.
Sie lauschte gespannt, stellte auch immer wieder Fragen und wollte sogar ein Lied von Rammstein hören, damit sie sich darüber ein Bild machen konnte, wie das bei ihnen so ablief. Till hielt ihr sein Handy hin, auf dem ein Konzertausschnitt zu sehen war. Ich amüsierte mich köstlich über ihr entsetztes Gesicht. Inmitten der Aufnahme winkte sie sie ab und er beendete das Video. Ein flüchtiger Blick in seine Richtung verriet mir, dass auch er sich das Grinsen nicht verkneifen konnte.

„Das bist wirklich du gewesen, dort auf der Bühne? Da siehst schrecklich böse aus, zum Fürchten!"

Nun musste Till lachen.
„Ist alles nur Show. Auf der Bühne können wir uns austoben. Da ziehen wir uns irgendwelche verrückten Sachen an und ziehen 'ne Nummer ab. Alles halb so wild."

„Also wenn ich dich so sehen würde, ohne dich zu kennen, würde ich davonlaufen!"

Bei dieser Aussage mussten wir alle drei lachen. So vergingen die Stunden wie im Flug. Bei allen Geschichten, die Till an diesem Nachmittag vom Tour-Leben, den Konzerten und seinen Reisen zu Besten gab, fiel mir auf, dass er es vermied, über seine Familie zu sprechen. Ich hoffte inständig, dass meine Oma nicht weiter nachfragen würde, doch meine Angst war unbegründet. Die beiden unterhielten sich hervorragend, ich saß neben Till, hielt seine Hand und lauschte der Unterhaltung. Immer wieder wanderte mein Blick auf die Uhr an der gegenüberliegenden Wand und innerlich zählte ich bereits die Stunden herunter, bis ich mich – wenn diesmal auch nur für einige Tage – wieder von ihm trennen musste.
Da die Gespräche gerade ins Stocken geraten waren, und beide an ihrem Kaffee nippten, drückte ich sanft seine Hand und flüsterte ihm Lass uns fahren ins Ohr. Er küsste meinen Handrücken und nickte. Meine Großmutter war bereits aufgestanden und schickte sich an, das Geschirr abzuräumen, doch Till nahm es ihr aus den Händen und trug alles in die Küche.
Wir verabschiedeten uns, sie zog uns beide in eine feste Umarmung und wünschte Till alles Gute für die nächsten Konzerte.

„Deine Oma gefällt mir, die ist eine richtig coole Dame!", brummte er gut gelaunt, als wir im Auto saßen und uns auf den Heimweg machten.

„Ja, das ist sie. Schade nur, dass sie mit eurer Musik nichts anfangen kann, ich hätte sie gerne mal mit auf ein Konzert genommen", lachte ich, „aber bei Gelegenheit werde ich ihr mal eine DVD davon zeigen."

„Vielleicht zeigst du ihr nur nicht Bück Dich", murmelte er nun etwas verhalten.

„Schämst du dich?", kicherte ich verwundert auf.

„Nein. Aber es ist...unangenehm. Auch, wenn es nur Show ist und ich es ihr erklärt habe, aber naja, bei Dildos und Analsex...da möchte ich deiner Großmutter nicht unbedingt Rede und Antwort stehen", lachte nun auch Till.

Ich stellte das Auto in der Garage ab und drehte mich zu ihm.
„Hm, du bringst mich da auf Ideen", schnurrte ich ihm entgegen und zog ihn zu mir, um ihn zu küssen.

„Wegen Bück Dich?"
Er nuschelte es gegen meine Lippen.

„Jein. Dildos und Analsex."

Ich ließ ihn los, um seine Reaktion sehen zu können – sie ließ auch nicht lange auf sich warten. Mit dem dreckigsten Grinsen, dass ich an diesem Mann bis jetzt gesehen hatte, beugte er sich wieder zu mir.

„Ist das so?"

„Ich sagte doch, du wirst heute noch vor mir knien!"

Diesmal blieb ich tatsächlich ernst, auch wenn es mich wahnsinnig viel Überwindung kostete. Kein noch so kleines Grinsen schlich sich in mein Gesicht. Ich sah ihn an und wartete...und wartete...und dann fiel der Groschen bei ihm. Sein dröhnendes Lachen erfüllte das Innere des Autos und ich konnte nun nicht mehr anders und stimmte mit ein.
Wir stiegen aus, doch Till kam mir auf halbem Wege entgegen und drückte mich gegen das Fahrzeug. Sein Gesicht befand sich nur wenige Zentimeter vor meinem.

„Hm, ich sollte dich morgen mitnehmen, du könntest Flake's Part auf der Bühne übernehmen. Aber ich garantiere dir, dass ich dann nicht nur so tue als ob", raunte er mir mit lustgetränkter Stimme zu.

Seine Hände fingerten an meiner Hose herum, er öffnete Knopf und Reißverschluss. Vergeblich versuchte ich, seine Hände in den Griff zu bekommen was sich als äußerst schwierig erwies, da er bereits seine Finger in meinen Slip schob.

„Bist du irre? Hier?? Wenn da jemand in die Garage kommt...!", keuchte ich auf.

„Scheißegal!", knurrte er nur und öffnete seine Hose.

Er drehte mich um, dass ich mit dem Oberkörper seitlich auf der Motorhaube zu liegen kam, hielt meine Arme mit einer Hand auf meinem Rücken und schob sich zwischen meine Beine.

„So feucht wie du bist, gefällt dir das doch", hörte ich ihn leise hinter mir.

Ja, es gefiel mir – mehr als ich zugeben würde und konnte. Innerlich hoffte ich trotzdem, dass meine Nachbarn nicht genau jetzt das Bedürfnis hatten, in der Garage nach ihren Autos zu sehen.
Hart und schnell nahm er mich einige Minuten lang, bis er sich aus mir zurück zog und plötzlich meine Arme los ließ. Seinen Oberkörper in meinem Rücken, beugte er sich zu mir hinunter und flüsterte in mein Ohr: „...und weil du dich gerade so schön BÜCKST...entspann dich!"

So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt – ich und meine große Klappe! Vorsichtig drehte ich den Kopf auf die Seite und schielte zurück. Till hatte sich wieder aufgerichtet und glitt erst mit einem, dann mit zwei Fingern in meinen Po. Ich schloss die Augen und atmete schwer. Ich fühlte seine Finger in mir, die Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen und spürte schließlich, wie er, statt mit den Fingern, mit seinen harten Schwanz langsam in mich eindrang.
Ich biss mir auf die Lippen, um nicht laut aufzustöhnen. Er wurde schneller, zog sich immer wieder fast komplett zurück, nur um dann hart zuzustoßen – viermal, fünfmal...als er dann auch noch seinen Finger über meine Klitoris kreisen ließ, war es vorbei mit mir: ich schrie heiser auf, zuckte unkontrolliert unter ihm und nahm nur mehr am Rande wahr, dass ich ihn fest umschlossen hielt. Auch Till seufzte laut auf, als er, nun weit über mich gebeugt, kurz darauf in mir kam.

Wir waren soeben dabei, uns anzuziehen beziehungsweise unser Gewand zu richten, als am anderen Ende der Garage die Türe zum Treppenhaus geöffnet wurde und meine Nachbarn, die die Wohnung neben mir besaßen, an uns vorbei zu ihrem Auto schlenderten. Ich grüßte sie – etwas dümmlich grinsend – drehte mich zu Till und sah ihn schmunzeln. Das war knapp gewesen! Rasch verließen wir das Untergeschoss und machten es uns in meinen vier Wänden bequem.

DahoamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt