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Sanft setzte er mich am Bett ab, beugte sich über mich und ließ seine Lippen über meinen Hals wandern. Gänsehaut breitete sich auf meinem gesamten Körper aus.

„Nur, dass wir uns nicht falsch verstehen: ich werde auf dein Bein aufpassen, keine Sorge. Aber sonst...du gehörst jetzt mir, und für deine Frechheiten wirst du bestraft. Du sprichst nur, wenn ich es dir erlaube." Seine Stimme war nichts weiter als ein heiseres Raunen an meinem Ohr. In meiner Magengegend verspürte ich ein vorfreudiges Ziehen.
„Das Safeword ist Rot, hast du verstanden?"

Ich nickte bloß doch dann fiel mir etwas ein.
„Keine Schläge ins Gesicht und auf das kaputte Bein!"

„Gut," er stand auf. „Hinlegen. Auf den Rücken."

Ich tat, wie mir geheißen. Links und rechts am Bettpfosten, der in das Kopfteil überging, waren – wie immer – meine Handschellen montiert. Sie hingen aber so, dass man schon genau hinsehen musste, um sie hinter dem Kopfteil zu erkennen. Doch Till hatte die Zeit alleine am Sonntag offensichtlich genutzt, um sich mein Schlafzimmer näher anzusehen. Mit zwei Handgriffen holte er die Teile nach vorne und kettete mich fest.

„Wo sind die Schlüssel?"

„Im Nachtkästchen – oberste Lade."

Ein Nicken – er hatte verstanden. Erneut stand er vor mir und musterte mich von oben bis unten. Dann drehte er sich um und verließ das Zimmer.
Verdutzt sah ich ihm nach und wollte schon etwas erwidern, als ich hörte, wie die WC Türe geöffnet wurde. Aha. Dann das Kratzen von Metall auf Metall und schließlich ein kurzes Quietschen. Was machte er da drinnen?
Die Türe wurde wieder geschlossen – ich hörte Till ins Badezimmer gehen. Wenige Minuten später tauchte er wieder auf: oben ohne und nur in seiner schwarzen Sporthose. Allein dieser Anblick ließ mich schon unruhig werden, was die Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen nur bestätigte. Doch dann erblickte ich einen der beiden Gegenstände in seinen Händen und es platzte aus mir heraus: „Das ist nicht dein Ernst? Du hast ihn nicht wirklich abmontiert?!"

„Erste und letzte Warnung: noch einmal reden, ohne, dass ich es dir erlaubt habe und du spürst die hier!", damit hielt er den zweiten Gegenstand in die Höhe: eine Riemenpeitsche!

Was mich bei Weitem mehr aus der Fassung brachte, war der Dildo, den er in der Hand hielt: nicht, dass ich was gegen Spielzeug einzuwenden hatte, aber er hatte tatsächlich die Doctor Dick-Plastik aus meiner Toilette abmontiert! War das zu fassen?
Frustriert riss ich an den Handschellen und stieß einen genervten Laut aus – doch noch wollte ich ihm nicht die Genugtuung geben, die Peitsche zu benutzen. Noch nicht.
Warum musste ich ausgerechnet jetzt an Fifty Shades of Grey denken? Ich grinste - gut, die Jogginghose, oben ohne, das Safeword – warum ausgerechnet Rot? – aber Himmel nochmal, gegen diesen Mann war Fifty Shades ein Dreck!

„Was gibt es da zu grinsen?", murmelte Till, der vor mir stand, und ganz ungeniert den Anblick, der sich ihm bot, genoss.

Ich zuckte nur mit den Schultern. Dass das ein Fehler war, bemerkte ich schon in der nächsten Sekunde, als ein dreckiges Grinsen über sein Gesicht huschte, er ausholte und die Lederriemen auf meine Hüfte und Oberschenkel sausen ließ. Überrascht sog ich die Luft ein, doch der Schmerz hielt sich in Grenzen. Ich sah ihn herausfordernd an.

„Was, das ist schon alles?" Gut, dass ich meine große Klappe immer in den unmöglichsten Situationen aufreißen muss. Mein inneres Fangirl schüttelte nur traurig den Kopf und verzog sich in die hinterste Ecke. Vielleicht besser so.

„Oh, du wirst dir noch wünschen, dass das alles war, Süße!"
Er sprach leise – seine Stimme tief und dunkel.

Der nächste Schlag saß und ich musste dem Drang widerstehen, die Luft anzuhalten. Ich schloss die Augen. Einatmen, ausatmen.
Till ließ die Riemen der Peitsche über meinen Körper wandern – von meinen Schultern über meine Brüste auf meinen Bauch hinab zu meinen Oberschenkeln und kurz zwischen meine Beine. Da war sie wieder: die Gänsehaut breitete sich auf meinem ganzen Körper aus und ein sanftes Stöhnen entwich mir. Ich spürte sein Gewicht am Fußende, seine Finger, die langsam kreisend meine Füße hochwanderten, über die Innenseite der Schenkel strichen aber nicht den Weg in meine Mitte fanden, sondern ihre Erkundungstour weiter nach oben fort setzten. Mit Daumen und Zeigefinger fuhr er über meine harten Nippel und kniff immer wieder fest zu. Das Ziehen in meinem Unterleib wurde stärker, je fester Till zupackte. Mein Keuchen animierte ihn, nur noch stärker an meinen Brustwarzen herum zu spielen. Ich hielt es beinahe nicht mehr aus.

DahoamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt