Wir hatten beschlossen, die Nacht hier in der Bucht zu verbringen und keinen Hafen mehr anzusteuern, da uns beiden nicht der Sinn nach anderen Menschen stand. Ich „parkte" das Boot ein wenig außerhalb der Bucht und ließ es relativ kurz an der Ankerkette hängen, damit wir über Nacht nicht in den Schilfgürtel abgetrieben wurden, sollte der Wind zunehmen.
An Bord waren noch einige Konserven und Till hatte sich für Chili con carne entschieden. Mir war es recht – Hauptsache, etwas Warmes im Magen. Mit dem Gasherd war das Gericht schnell zubereitet, und, während ich das Essen auf den Tellern verteilte, deckte er draußen den kleinen Campingtisch. Ich reichte ihm die restlichen Sachen hinaus und suchte dann im Ablagefach neben der Kochnische nach den Zitruskerzen, die die Mücken fernhalten sollten. Am Ende musste ich mich mit den kläglichen Überresten dreier Kerzen zufrieden geben und hoffte, dass sie zumindest für die Dauer des Abendessens ausreichen würden.
Ich kletterte hinaus, entzündete die Kerzen und deponierte eine am Tisch und die anderen beiden jeweils hinter uns. Es dämmerte bereits und nach und nach verstummte das Gezeter und Gezwitscher im Schilf und es wurde ruhig. Mücken schwirrten – in gebührendem Abstand – um uns herum und hin und wieder sauste eine Fledermaus durch die Luft.
Wir aßen schweigend und ich genoss die Stille. Till ging es offensichtlich genauso, denn immer wieder schloss er die Augen und atmete tief durch. Die letzten Sonnenstrahlen tauchten den Himmel in ein flammendes Rot bevor es schließlich finster wurde. Ich saß einfach nur da und lauschte den Geräuschen, die die Nacht hervor brachte. Es war schon lange her, dass ich direkt am See übernachtet hatte.
Irgendwann stand Till auf, räumte das Geschirr weg, verstaute den Tisch wieder unter der Sitzbank und zündete sich eine Zigarette an. Ich reichte ihm den kleinen Reiseaschenbecher, den er neben sich abstellte. Ich beobachtete ihn, wie er an mir vorbei in die Dunkelheit starrte und genüsslich den Rauch inhalierte. Das flackernde Licht der Kerzen ließ Schatten über sein Gesicht tanzen.
Wieder einmal wunderte ich mich über diese Situation – dass er hier war, bei mir und wie das alles gelaufen war. Und wieder machte sich dieses Gefühl in mir bemerkbar, dass es vielleicht ja doch mehr sein könnte als...
Energisch schüttelte ich den Kopf, stand auf und holte mir noch etwas zu Trinken. Ich spürte Tills Blick in meinem Rücken. Diese komischen Gedanken verdrängend schnappte ich mir noch eine Dose Cola, gab auch eine weitere Flasche Bier für Till hinaus und setzte mich gelassen wieder hin. Die Decke zog ich mir über die Beine, da es kühler geworden war.„Dich beschäftigt etwas."
Das war keine Frage, sondern eine Feststellung gewesen. Ich sah ihn an, unsicher, was ich darauf antworten sollte. Deshalb beließ ich es vorerst bei einem Schulterzucken.
Im Kerzenschein erkannte ich, wie er die Stirn runzelte, aber nichts weiter dazu sagte.
Den Teufel würde ich tun, und den Abend mit solchen dummen Hirngespinsten ruinieren. An meinem Getränk nippend, versuchte ich, auf andere Gedanken zu kommen.„Wie geht es deiner Mutter?"
Till hatte sich in der Zwischenzeit noch eine Zigarette angeraucht und ließ den Rauch nun langsam aus seinem Mund entweichen.
„Ihr geht es gut, danke. Wir haben noch telefoniert, bevor ich geflogen bin. Da fällt mir ein, sie lässt dich grüßen." Ein entschuldigendes Lächeln auf den Lippen. „Zu spät dafür?"
„Quatsch! Danke... das heißt, sie weiß, wohin du geflogen bist?"
Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. War wohl doch nicht zu übersehen gewesen, was wir in Bayern so getrieben hatten.Till kratzte sich etwas verlegen den Kopf und dämpfte den Glimmstängel aus.
„Naja, sie hat wohl eins und eins zusammen gezählt. Ich habe nur erwähnt, dass wir telefoniert haben, und dass ich ein paar Tage aus Deutschland abhaue." Diesmal war er es, der mit den Schultern zuckte. „Was soll's? Sie kennt dich ja."Kichernd stellte ich das Cola neben mir ab.
„Ich mag deine Mutter. Und meine Oma war auch ganz begeistert von ihr. Sie hat mir die Geschichte mit dem blauen Auge übrigens nicht abgenommen. Wie sie mich so gesehen hatte, war sie total entsetzt. Ich glaube, sie wollte schon die Polizei rufen."Till lachte laut auf und ich stimmte mit ein.
„Ich musste meiner Mutter auch erst mal erklären, dass es ein Unfall war. Diesen Blick kannte ich noch gar nicht von ihr, ich habe mich richtig schuldig gefühlt", gab er belustigt von sich.
„Gut so!", lachte ich, „mein Boss hat mir schon unterstellt, dass ich mich neuerdings prügle! Zuerst das Veilchen, dann heute die Beule...muss ich mir Sorgen machen, wie ich nächste Woche aussehe, wenn du wieder abreist?", feixte ich.
„Was kann ich dafür, wenn du so tollpatschig bist?", neckte er mich.
So schnell mein verletztes Bein es zuließ, sprang ich auf und warf mich auf Till. Mehr als einen überraschten Laut brachte er nicht heraus, denn schon saß ich auf ihm und funkelte ihn herausfordernd an. Durch die plötzliche Bewegung war das Boot ziemlich ins Wanken gekommen und die Kerze hinter ihm fiel über Bord und verlosch mit leisem Zischen im Wasser.
Ich beugte mich weiter zu ihm hinunter, fuhr ihm durch die Haare, zog seinen Kopf ein wenig nach hinten und flüsterte ihm ins Ohr: „Du bist ganz schön frech, mein Lieber. So ganz allein auf einem Segelboot...in der Nacht...da kann man schon mal über Bord gehen...frag mal die arme Kerze... ."Nachdem ich auf seinen Händen kniete, war er Bewegungsunfähig. Ich spürte seinen nicht mehr ganz so ruhigen Atem an meinem Hals. Sanft knabberte ich an seinem Ohrläppchen und fuhr mit der rechten Hand demonstrativ zwischen seine Beine. Mit der Linken hielt ich ihn nach wie vor an den Haaren. Er schwieg, nur sein Körper verriet, wie erregt er war. Ich schloss meine Hand fest um seine immer härter werdende Erektion. Ich neigte meinen Kopf ein wenig zu Seite und sah, dass er die Augen geschlossen hatte. Sein Brustkorb hob und senkte sich schnell. Wieder näherte ich mich seinem Ohr.
„Das gefällt dir, was?"
Ein Murren ertönte aus seiner Kehle und ich lächelte in mich hinein. Ich hatte ihn in der Hand – so und so. Mehrmals knabberte ich an seinem Hals, zog seinen Kopf weiter nach hinten und ließ meine Zunge seine Kehle hinab wandern. Ein Stöhnen entwich seinen leicht geöffneten Lippen. Meine Rechte fuhr unter den Bund seiner Shorts und nahm seinen harten Schwanz in Empfang. Während ich ihn umschloss, meine Hand auf und ab gleiten ließ, brachte ich etwas Abstand zwischen uns, um in Tills Gesicht blicken zu können: die Augen immer noch zu, sein Atem stoßweise, mir ausgeliefert. Es machte mich an, ihn so unter mir zu sehen.
„Schau mich an!", befahl ich mit lustgetränkter Stimme.
Er öffnete die Augen. Das flackernde Licht der übrigen Kerzen spiegelte sich darin.
Ich beschleunigte das Tempo und die Intensität meiner Handarbeit und genoss den Ausdruck, der sich über sein Antlitz legte.„Soll ich so weitermachen?", schnurrte ich ihm entgegen.
„Hmmm..."
Ruckartig riss ich seinen Kopf zurück und beugte mich wieder zu seinem Ohr.
„Los, antworte!"
„Jaaa", presste er gekeucht hervor.
„Mhm, das glaube ich dir. Aber das wäre ja zu einfach", und ging dazu über, ihn quälend langsam zu massieren.
Ich zog mir den Nägeln langsam eine Spur über seine Kronjuwelen, umschloss den Schaft und ließ den Daumen über seine Spitze kreisen. Immer wieder. Stoisch.„Fuuuck! Mach hin...", Till biss die Zähne zusammen.
„Ich will dich betteln sehen."
Mittlerweile tat mir das Handgelenk durch die verdrehte Bewegung weh, aber die Genugtuung, ihn so unter Kontrolle zu haben, ließ den Schmerz in den Hintergrund treten. Ich beugte mich vor, biss und saugte an seiner Unterlippe und hauchte ihm entgegen: „Nur ein Wort, mein Lieber, und ich erlöse dich."
Wie scharf mich dieses Spiel selbst machte, bemerkte ich an meinem nassen Tanga.
Wieder stöhnte Till, diesmal heftiger.„Bitte..."
Es war nicht mehr als ein Murmeln.„Lauter!"
„B i t t e", stieß er knurrend hervor.
Augenblicklich fand ich zum vorherigen Tempo zurück, erhöhte den Druck und spürte seine Bewegungen unter mir. Fester und immer schneller fuhr ich über seinen Schwanz bis Till keuchend in meine Hand kam.
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Dahoam
FanfictionIn Gedanken versunken beobachtete ich die Gegend, genoss die Sonne und hörte erst viel zu spät den Schotter knirschen, was darauf hindeutete, dass ich gleich Gesellschaft bekommen sollte. Ein genervtes „Geh bitte... echt jetzt?" kam über meine Lippe...