26

300 31 141
                                    

"Wir brauchen dich wieder für einen Auftrag."

Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück, hob die Augenbrauen. "Okay. Wen dieses Mal?"

Freddy, welcher seit wenigen Tagen wieder hier war, räusperte sich. Michael sah zu ihm, sagte nichts mehr. Anscheinend hatte Freddy hier das Sagen. Es überraschte mich nicht.

"Dieser wird etwas anders als die anderen, auf denen du warst. Ich vertraue Michael, und seiner Meinung nach bist du bereit, also..." Freddy blickte zu Michael, grinste ihn leicht an.

Michael verdrehte die Augen. Ich hatte keine Ahnung, was los war. Wartete einfach. Michael räusperte sich.

"Du bist Beobachter."

"Bedeutet...?"

"Du beobachtest den Austausch und bist bereit, falls etwas schief läuft, einzugreifen." Ich neigte meinen Kopf ein wenig, dachte darüber nach. Es war anders als die anderen Aufträge. Und ich wollte andere Aufträge als nur die Ablenkung zu sein.

Doch Beobachter schien langweilig.

"Okay. Wann?" Michael grinste.

"Wir werden dir die Details noch zukommen lassen." Freddys Stimme hatte einen finalen Ton. Ich seufzte und nickte, stand auf. Wenigstens hatte ich einen weiteren Auftrag. Bedeutete, ich war dem Abschluss meiner Ausbildung noch näher.

Von Rose wusste ich, dass man anfing, Geld zu machen, sobald man die Ausbildung abgeschlossen hatte. Ich war zwar schon auf zwei Aufträgen, doch hatte noch keinen Cent dafür bekommen.

Ich hatte noch nicht mal eine Ahnung, wie viel Geld man eigentlich bekam für solche Dinge.

Ich verließ den Raum, tief in Gedanken versunken. Jedes Mal, wenn ich Fabian, Rose, Owen oder Dario danach gefragt hatte, bekam ich nur ein Grinsen oder ein 'Wirst du schon sehen'. Ein weiterer Aspekt, der mich antrieb, meine Ausbildung so schnell wie möglich abzuschließen.

Als ich bemerkte, dass Owen auf mich zukam, blieb ich stehen und verschränkte die Arme. Er grinste mich entspannt an, legte seinen Arm um mich. "Hey. Hast du gerade Zeit?"

"Training fängt in ner halben Stunde wieder an, also bis dahin ja."

"Super. Ich muss dir was zeigen."

Ich ließ mich einfach von ihm durch das Hotel führen. Owen begrüßte weitere Assassinen, die wir trafen. Ich blieb still, verstand immer noch nicht richtig, wie Leute so sozial sein konnten. Sofia war genauso gewesen.

Schnell verdrängte ich diesen Gedanken wieder. Ich fragte mich, ob das jemals aufhören würde. Ob ich jemals an Sofia und meine Eltern denken können würde, ohne mich wie der letzte Dreck zu fühlen.

Hoffentlich. Ich wollte mich wieder an die schönen Sachen mit ihnen erinnern können.

Owen führte mich in seinen Raum. Ich war erst ein einziges Mal hier, sah mich neugierig um. Ich wusste nicht, was ich erwartete, jeder Raum in diesem Hotel sah ähnlich aus. Das gleiche hölzerne Bett, die weißen und beigen Wände, der hölzerne Schrank.

"Okay. Der Maulwurf."

Ich seufzte, ließ mich auf sein Bett fallen. "Wurde auch mal Zeit. Du hast mich ganze zwei Wochen warten lassen."

Camila - WickedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt