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"Du wartest hier, etwa zehn Minuten. Dann gehst du rein und machst das, was wir besprochen haben", flüsterte mir Dario zu, zwei weitere Assassinen -Mike und Lea- waren schon aus dem Auto ausgestiegen. Ich nickte, lächelte leicht.

"Bist du nervös?" Daraufhin lächelte ich nicht mehr. "Nein." Doch.

Dario lachte, schien mir meine Lüge nicht abzukaufen. Ich verdrehte die Augen. "Steig schon aus, ihr müsst los."

"Jetzt ist die letzte Möglichkeit, Fragen zu stellen." Ich dachte kurz nach, ging die gesamte Situation in meinem Kopf durch. Es gab nichts, bei dem ich das Gefühl hatte, noch etwas wissen zu müssen.

"Geh." Dario grinste. Er drehte sich um, legte seine Hand auf den Türgriff des Autos. Dann schien er sich umzuentscheiden, drehte sich noch einmal zu mir um.

Dario beugte sich zu mir, zu meinem Ohr. Seine Hand legte sich auf mein Knie. "Du siehst toll aus."

"Ich weiß." Er grinste.

Daraufhin stieg er aus, ich sah ihm nach. Die drei Assassinen redeten kurz mit dem Türsteher, dann gingen sie hinein. Als ich sie nicht mehr sah, blickte ich zu Owen, dessen Aufgabe es war, im Auto zu bleiben und bereit zu sein, jederzeit loszufahren.

"Du bist nervös, aber du würdest sowas nie zugeben, stimmt's?", meinte Owen mit einem schiefen Grinsen, ich verdrehte die Augen. "Komplett entspannt bin ich natürlich nicht. Aber nervös? Nein."

"Du bist fünfzehn, stimmt's?" Ich schmunzelte. "Übermorgen werde ich 16."

"Geburtstage feiern ist nicht wirklich eine Sache, die wir machen. Aber wir könnten irgendetwas Süßes aus der Küche stehlen und essen." Ich schüttelte lachend den Kopf. "Ich habe, seit ich hier bin, nichts Süßes gesehen."

"Es gibt einen gesamten Kühlschrank voll davon." Mein Mund klappte auf. "Wer isst das? Warum bekommen wir nichts?"

Owen zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, aber ich hab schon öfters was gestohlen. Vielleicht gibt es Muffins, die nehmen wir einfach als kleine Kuchen für dich."

"Meinst du das ernst?" Owen nickte, daraufhin grinste ich. "Deal. Wann machen wir es?"

"Lass uns um Mitternacht morgen treffen. Vor deinem Zimmer." Ich nickte aufgeregt. Früher war ich fast süchtig nach Schokolade gewesen, und nun hatte ich seit fast zwei Monaten keine mehr gegessen.

"Aber pssh. Das bleibt unser Geheimnis." Owen hielt seinen Finger an meinen Mund, ich nickte wieder. "Klar."

Owen blickte auf seine Uhr. "Zwei Minuten sind vergangen. Zeit zieht sich echt bei so Sachen."

"Und du musst die ganze Zeit nur hier sitzen", meinte ich amüsiert, Owen stöhnte genervt auf.

Die restliche Zeit verbrachten wir damit, über Owens ältere Aufträge zu reden. Schließlich schickte er mich jedoch hinein, und ich hatte das Gefühl, als würde mir das Herz in die Hose rutschen.

Ohne es mir anmerken zu lassen, stolzierte ich auf den Türsteher zu. Mit den Stöckelschuhen war ich auf Augenhöhe mit ihm, ich lächelte ihn an. Meine Hände zitterten, ich versteckte sie hinter meinem Rücken.

"Name?"

"Colette Dubois." Der Türsteher sah durch die Liste, dann sah er mit einem Lächeln auf. "Begleiten Sie mich bitte."

Er ging los, ich folgte ihm. Ich knetete meine Finger, ließ es dann jedoch. Dario hatte mich darauf hingewiesen, es nicht zu machen, da es ziemlich offensichtlich zeigte, wann ich nervös war.

Camila - WickedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt