Camila - Wicked

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Owen nickte und setzte sich zu mir, schien interessiert. Er senkte seine Stimme etwas. "Hast du etwas herausgefunden? Deutet irgendetwas darauf hin, dass einer von deinem Tisch der Maulwurf ist?"

Ich räusperte mich. Nun kam ich mir etwas dumm vor, direkt hier her gestürmt zu sein. Das einzige, das ich hatte, war ein Gefühl Casper gegenüber. Ich hatte keine Beweise, dass er es nicht war.

"Eher das komplette Gegenteil. Niemand, vor allem nicht Casper, zeigt irgendwelche Anzeichen, ein Doppelspiel zu führen. Sie scheinen so wie wir einfach komplett normale Assassinen. Und ich denke, dass wir bei Casper unsere Zeit verschwenden", sagte ich schließlich trotzdem.

Während ich redete, lehnte sich Owen etwas zurück und seufzte. Schien etwas enttäuscht, dass ich nichts herausgefunden hatte. Es bildete sich ein kleiner Kloß in meinem Hals. Ich wollte nicht in diesem Auftrag versagen.

"Warum denkst du das? Du musst auch daran denken, dass solche Leute verdammt gut ausgebildet sind. Nur weil etwas normal scheint, heißt es nicht, dass es so ist."

"Ich weiß, aber..." Eine Zeit lang war ich still, überlegte, wie ich dieses Gefühl in Worte fassen könnte, ohne dass es lächerlich und naiv klang. Schließlich seufzte ich und kratzte meinen Nacken, gab auf.

"Es ist einfach so ein Gefühl. Ich weiß nicht. Es ist lächerlich, tut mir leid."

"Hey, hey, Vera." Owen lehnte sich wieder etwas näher und legte seine Hand auf meine Schulter. "Es ist nicht lächerlich. Deinem Bauchgefühl zu vertrauen ist immer gut, ich verstehe, warum du so denkst."

Ich sah ihm in die Augen. Die Fältchen um seine Augen tauchten auf, sobald er zu schmunzeln anfing. Automatisch lächelte ich auch, er hatte einfach ein ansteckendes Lächeln.

"In jeder normalen, und vielleicht auch nicht so normalen Situation solltest du deinem Bauchgefühl zuhören und vertrauen. Nur bei solchen Aufträgen kann es jedoch trügerisch sein. Oder man bildet sich etwas Falsches ein. Aber ich verstehe vollkommen, warum du nicht denkst, dass Casper der Maulwurf ist."

"Danke", murmelte ich und entfernte eine Locke, die mir ins Gesicht hing. Als sie jedoch sofort wieder zurückkam, lachte Owen auf. Ich selbst musste auch lachen, als er meine Haarsträhne nahm und zwischen ein paar weitere steckte. "Ich kann es mir nicht vorstellen, mit lockigen Haaren leben zu müssen."

"Sie sind manchmal ne Qual, ja", erwiderte ich belustigt. "Ich mag sie aber."

"Deine Haare sind toll."

Für ein paar Momente war es still. Dann räusperte sich Owen. "Nochmal zum Maulwurf. Business."

"Jup", kam es von mir, ich grinste. Owen grinste zurück.

"Wenn du dir sicher bist, dass wir bei Casper unsere Zeit verschwenden, kann ich dir eine andere Person geben. Wir würden immer noch ein Auge auf Casper behalten, und ich wäre dankbar wenn du nicht plötzlich deinen Tisch verlässt-"

"Habe ich nicht vor."

"Gut. Jedenfalls können wir die Maßnahmen, mit denen er beobachtet wird, etwas senken. Es stimmt, niemand von uns hat bei ihm irgendetwas entdeckt, das auf schuldig hindeutet. Kein kleinster Fehler, der ihm vielleicht passiert wäre."

Ich nickte, fühlte mich nun nicht mehr so lächerlich, direkt zu ihm gerannt zu sein. Casper war sicherlich nicht der Maulwurf, und dass Owen trotz seinen Zweifeln mir zustimmte, war toll. Owen stand auf, ging wieder zu seinem Schrank.

"Willst du eine neue Person?"

"Ja", erwiderte ich etwas zu schnell. Owen warf mir ein amüsiertes Grinsen zu. "So eifrig. Das ist gut. Deshalb bist du gut in Jobs wie diesen."