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"Hey, wow. Nicht so gewalttätig, sagt mir einfach, was ich tun soll."

Owen hob die Hände mit einem irritierten Blick, stand auf. Die vier Assassinen, welche ihn zuerst von seinem Stuhl herunterzerren wollten, blieben nah an ihm. Ich stand mit verschränkten Armen neben Freddy, Dario hinter mir. Als Owen diesen entdeckte, hellte sich sein Gesicht auf.

"Dario! Zum Glück geht es dir gut. Wie fühlst du dich? Wo warst du denn? Auf einmal warst du nicht mehr hier."

"Ja, das frage ich mich übrigens auch, wie du das gemacht hast", erwiderte Dario einfach, stupste mich an. Ich starrte Owen angespannt an, sah keine Sekunde von ihm weg.

"Keine Ahnung. Du hast wahrscheinlich einige Gehirnzellen verloren, so oft wie dein Kopf angeschlagen wurde. Ich habe dich irgendwie hinuntergezerrt."

Dario kicherte leicht hinter mir, Owen wurde in Handschellen gelegt. Er wirkte ehrlich verwirrt, doch alles das er tat hatte immer ehrlich gewirkt.

Bis er mich gewürgt und von der Brücke geworfen hatte.

Doch das konnte jedem passieren, huh?

"Vera muss wohl ein Schutzengel sein, dass du jetzt wieder wach bist." Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen, doch Freddy kam mir zuvor.

"Ach, lass den Scheiß, ich kann das gerade nicht ausstehen. Bringt ihn in Abschnitt B", meinte Freddy laut. Owen öffnete den Mund, blinzelte, dann schloss er ihn wieder. Er sah zu Freddy, während er von allen vier Assassinen auf eine unbequeme Weise gepackt wurde.

"Habe ich irgendetwas-"

"Einfach-" Freddy hob seine Hand. "-still und brav bleiben. Bitte."

"Okay", murmelte Owen, wehrte sich nicht dagegen, als ihn die vier Assassinen abführten. Ich blickte ihnen nach, bis sie um die Ecke verschwanden. Alarmiert sah ich zu Freddy.

"Was ist, wenn er sie überwältigt und wegläuft? Jemand so-"

"Wird er nicht, glaub mir." Freddy trat in Owens 'Labor', ging direkt auf den Schrank zu. "Mit dem letzten Maulwurf war es dasselbe. Unschuldig spielen bis zum Ende. Sie sind gar nicht so unterschiedlich von den Assassinen. Eigentlich gar nicht. Nur, wem wir loyal sind, ist anders."

Dario wollte zu Freddy, sobald dieser begann, den Schrank wegzuschieben. Dieser hob jedoch eine Hand, wirkte immer noch verdammt niedergeschlagen. "Ich brauche keine Hilfe, Dario. Danke." Dario stoppte.

"Die Täuschung halten sie bis zum Tod aufrecht. Ich kann dir sagen, solange er hier bei uns alleine ist, wird er sich nicht wehren. Er spielt weiterhin den loyalen Assassinen, der unsere Gesetze und Grundsätze versteht. Und ein richtiger Assassine wehrt sich nicht, wenn dieser gegen etwas verstoßen hat. Auch, wenn es ein Missverständnis ist."

Freddys letzte Hoffnung schien zu sterben, als er das riesige Loch in der Wand freilegte. Meine Augen wurden groß und ich wollte nach vorne, war neugierig.

Dario griff mich am Oberarm, woraufhin ich in sein Gesicht sah. Er lächelte traurig, beugte sich zu mir hinunter.

"Owen war sein Freund für viele Jahre. Lass ihn jetzt alleine."

Ich nickte etwas widerstrebig, blickte zu Freddy. Dieser atmete tief durch, bevor er durch das Loch stieg. Ich konnte ein paar Bildschirme erblicken, viel mehr jedoch nicht.

"Dafür, dass Freddy so hoch bei den Assassinen steht, folgt er den Regeln nicht so gut", wisperte ich, Dario blickte mich fragend an. Ich zuckte mit den Schultern.

Camila - WickedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt