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Owen POV

Sobald Vera den Raum verließ, verschwand mein Lächeln. Ich atmete tief durch, rieb mir den Nasenrücken.

"Scheiße. Scheiße, scheiße, scheiße. Scheiße."

Ich drehte mich zu Dario, welcher immer noch gleich da lag, wie die letzten Tage. Ihn untersuchen war okay gewesen, doch sobald Vera meine Sachen durchsuchen wollte musste ich herkommen.

Wie viel wusste Vera über Medizin?

Hoffentlich würde sie niemandem von der Scheiße mit dem Schmerzmittel erzählen. Wenigstens hatte sie es geschluckt.

Hatte sie irgendjemandem davon erzählt? Von ihrer Annahme? Wenn schon, würden sie mich sicher untersuchen.

Ah, fuck. Ich hätte vorsichtiger sein sollen.

Ich ging schnell wieder auf meinen Schrank zu, holte den Schlüssel zu der vierten Schublade heraus. Schnell schloss ich diese auf, nahm mir eine der Flaschen. Geübt füllte ich es in eine Spritze, drehte mich dann zu Dario um.

Ich entfernte das Pflaster, stach die Spritze wieder in seinen Arm. Dario seufzte leise, ansonsten kam nichts von ihm. Sobald das gesamte Gift in seinem Körper war, ging ich auf mein Waschbecken zu und wusch die Spritze aus.

Dann ging ich wieder auf meinen Schrank zu und holte einen Sack aus diesem. Etwas angepisst fing ich an, alle Gift-Fläschchen in diesen zu befördern.

Ich hatte Vera fürs erste Mal wieder beruhigt. Doch ich wusste selbst, dass sie sicherlich nicht so schnell davon ablassen würde.

Seit sie das Polizeirevier überlebt hatte, musste ich verdammt vorischtig sein, dass sie die nicht entstandenen Lücken entdeckte und ihre Fragen beantworten konnte.

Es war nicht wirklich nach Plan gelaufen, und seitdem war Vera umso mehr ein Dorn im Auge.

Gott, ich mochte das Mädchen wirklich. Würde sie sich einfach aus solchen Angelegenheiten heraushalten, wäre alles viel einfacher.

Und jetzt war sie hier eingebrochen. War mir gegenüber skeptisch. Weil ich einen Fehler gemacht hatte.

Ich hätte daran denken sollen, dass sie Maya fragen konnte. Vielleicht hätte ich ihr von Anfang an die Geschichte, die ich ihr jetzt erzählt hatte, auftischen sollen.

Ich war tief in der Scheiße.

Sobald ich das gesamte Gift in den Sack befördert hatte, ging ich ein drittes Mal auf den Schrank zu. Nun machte ich mich daran, diesen wegzuschieben, stemmte mich voller Kraft dagegen. Der Schrank bewegte sich langsam, und als ich das gesamte, eingeschlagene Loch frei gemacht hatte, ließ ich von dem Holzteil ab.

Ich stieg durch das Loch. Ohne viel auf meine Waffen und die vielen Akten zu achten, stellte ich den Sack in dem kleinen Abstellraum ab. Es war ein Raum neben dem, in dem Dario lag, doch es gab schon länger keine Tür mehr zu diesem.

Zum Glück kümmerte sich Freddy nicht zu sehr um seine Unterkünfte, um alles ganz genau zu checken.

Ich wusste selbst nicht, warum die Besitzer des Hotels damals diesen Raum unzugänglich gemacht hatten. Wahrscheinlich, weil er zu klein war um ein eigenes Zimmer zu sein, aber für einen Abstellraum eine ungünstige Stelle hatte.

Camila - WickedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt