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Es war eine komische Stimmung im Raum.

Ich war mir sicher, diese ging ganz allein von mir aus. Rose und Dario redeten ganz normal, als wäre nie etwas passiert, während sie meine Haare machte. Ich war jedoch angespannt. Und das war nicht wegen dem Auftrag, auf den ich in kürzester Zeit gehen würde.

Mit Owen gestern war es noch angenehm gewesen. Er hatte viele Witze gemacht, hatte sich ganz anders verhalten als Fabian. Ich hatte die Unterschiede zwischen den dreien schon gemerkt.

Dario hatte selten wirklich viel reagiert, hatte mich eher einfach so behandelt, als würde er mir einen Schritt beim Kämpfen erklären. Fabian war still, zeigte jedoch viel mehr Reaktionen. Owen hatte viel geredet, schien sich dadurch ablenken zu wollen.

Die Realisation, dass ich in diesen zwei Wochen mit mehr Leuten etwas dieser Art gemacht hatte, als in den letzten 15 Jahren, war...komisch.

"Okay, jetzt das Make Up. Welche Farbe hat dein Kleid?" Ich wich Roses Blick aus. "Gelb."

Als sie begann, mein Make Up aufzutragen, versuchte ich, sie weiterhin nicht wirklich anzusehen. Dankbar schloss ich meine Augen, als sie begann, Lidschatten aufzutragen.

Sie arbeitete schnell, und als sie fertig war, lächelte ich mein Spiegelbild an. Sie hatte nicht viel gemacht, ich sah immer noch aus wie...ich. Doch all meine guten Eigenschaften wurden hervorgehoben. Und meine Haare sahen toll aus.

"Danke", meinte ich, würde meinen kleinen Nervenzusammenbruch, den ich jedes Mal neben ihr hatte, nicht meine Höflichkeit beeinflussen lassen. Sie lächelte, nickte einfach nur. Ich lächelte sie auch an, erwiderte endlich ihren Blick.

"Okay, und jetzt zieh dein Kleid an", meinte Dario, ich verdrehte die Augen und stand auf. Die beiden waren in meinem Zimmer, weshalb ich mich mit verschränkten Armen hinstellte.

"Ihr müsst dazu raus gehen."

Dario grinste und schien etwas sagen zu wollen. Rose schlug ihm die Hand vor den Mund, blickte ihn böse an. "Natürlich gehen wir raus. Wir wollen nicht, dass sie sich unwohl fühlt."

Sie zog Dario mit nach draußen, er lachte leicht. Ich schüttelte den Kopf, schloss die Tür hinter ihnen und sperrte zu. Dann sah ich mich um.

Seit langem war ich wieder einmal richtig alleine. Normalerweise waren Andrea und ich immer zusammen hier, und die andere Zeit verbrachte ich mit trainieren oder essen. Außer wenn ich auf die Toilette ging, waren immer Leute um mich herum.

Tief atmete ich durch, genoss den Moment. Ich wusste, ich konnte nicht lange trödeln. Am besten wurde ich so schnell wie möglich fertig.

Ich nahm das gelbe, enge Kleid von meinem Bett, betrachtete es kurz. Gelb war eine Farbe, die ich selten getragen hatte. Ich hatte jedoch jedes Mal Komplimente bekommen. Angeblich passte es gut zu meiner Hautfarbe.

Schnell zog ich mich aus. Als ich bemerkte, dass man meine Unterwäsche deutlich bei diesem Kleid sehen würde, zog ich auch diese aus. Etwas unwillig nahm ich einen String und entschied mich, einfach keinen BH zu tragen, nachdem man diesen immer sehen würde.

Ich zog das Kleid an, stieg mit den Beinen zuerst hinein und zog es dann hoch, um meine Haare nicht zu ruinieren. Schließlich sah ich in den Spiegel und blinzelte.

Ich sah so gut aus. Wie zur Hölle konnte ich so gut aussehen? Ich hatte das Gefühl, als sollten mir alle Männer vor die Füße fallen und mich bitten, sie zu heiraten. Warum sollten sie auch nicht? Ich sah gut aus.

Ich schüttelte den Kopf, fuhr mit meinen Händen meinen Körper entlang und drehte mich etwas um. Als ich die berühmte Instagram Pose einnahm, klappte mein Mund auf. Jep, mein Arsch sah gut aus.

Camila - WickedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt