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"Du musst in letzter Zeit immer so schnell weg."
Ich wandte meinen Blick zu Andrea, welche schmollte, ihre Arme verschränkt. Ein kleines Schmunzeln entstand auf meinen Lippen. "Tut mir leid. Bald bin ich wieder voll dabei hier."
"Erzählst du uns dann, was bei dir los ist?", fragte Jack neugierig. Ich seufzte. "Ja. Vielleicht. Wahrscheinlich. Wir werden sehen, wie sich das löst. Ich muss jetzt aber wirklich los, tut mir leid."
"Okay dokay. Bis dann." Auch die anderen verabschiedeten sich, ich winkte ihnen lächelnd.
Ich merkte, dass ich mich von ihnen entfernte. Es war eigentlich klar, wenn ich mit ihnen über gar nichts mehr redete. Doch ich war keine Person, die extremst viel redete.
Ich war den meisten, außer Andrea und Casper, etwas wie eine falsche Freundin gewesen. Ich hatte mich verstellt, und obwohl ich wusste, dass ich sie alle mochte, würde ich sie sehr wahrscheinlich nicht vermissen, wenn wir uns wegen Aufträgen trennen müssten.
Eigentlich hatte ich mit ihnen die Art von Freundschaft, die von uns erwartet wurde.
Wahrscheinlich musste ich mich einfach noch daran gewöhnen, dass ich mich die meiste Zeit meines Lebens nun verstellen würde, um anderen besser zu gefallen.
Ich machte mich gezielt auf den Weg zu Freddys Zimmer, hatte mit Dario gestern beredet, was wir machen sollten.
Wir hatten die ganze Nacht geredet. Ich hatte deshalb nicht wirklich geschlafen, doch trotzdem fühlte ich mich so wach wie lange nicht mehr. Dario hatte mich auch um einen Gefallen geboten, ich sollte ihm eine kleine, versteckte Box aus seinem Zimmer holen und mitbringen.
Ich hatte sie in meiner Weste, hielt sie fest umklammert. Das war wahrscheinlich unser Beweis.
Ich klopfte an die Tür, wartete dann etwas ungeduldig. Fest biss ich mir auf die Unterlippe, sah mich um. Ich nahm sehr klar wahr, dass ich in diesem Gang alleine war. Die meisten waren noch im Speisesaal.
Die meiste Zeit bemühte ich mich, in der Nähe von anderen Assassinen zu sein. Nie richtig alleine zu sein. Doch wenn ich allein war, hatte ich das Gefühl, als würde mich Owen jederzeit angreifen.
Erleichtert atmete ich aus, als Freddy die Tür öffnete. Er lächelte mich an, als er mich erblickte. "Vera. Komm rein."
Ich trat in das Zimmer, er schloss die Tür hinter mir. Wir beide gingen wieder zu seinem Schreibtisch, setzten uns hin wie das letzte Mal, als er mich ausgefragt hatte.
Dieses Mal war die Frau, welche mich als Teil meines Trainings mental zerstört hatte, ebenfalls im Raum, sah mich uninteressiert an.
War ihr Name Claudia gewesen? Gott, ich war wirklich nicht die beste mit Namen.
Ich ignorierte sie, drehte mich wieder zu Freddy und legte meine Hände auf seinen Tisch.
"Irgendetwas bei Owen gefunden?"
"Nope. Auch nicht bei dir, Rose oder Dario. Auch nichts in der vierten Schublade, also rein gar nichts." Ich nickte, hatte dies erwartet. Owen hatte sicherlich seine Sachen versteckt.
"Würde es euch helfen, mit Dario zu reden?", fragte ich sofort, Freddy grinste breit.
"Ich liebe es, wie direkt du bist."
"Es wäre eine sehr große Hilfe, wie du dir denken kannst", kam es von der Frau, ich sah zu ihr. Sie hatte einen gleichgültigen Blick auf ihrem Gesicht. Gott, ich hasste sie.
Doch das war wahrscheinlich der Plan gewesen.
"Ist er wach?", fragte Freddy interessiert. Ich lehnte mich zurück, verschränkte die Arme. "Kommt darauf an, was ihr dann vorhabt. Sperrt ihr uns alle ein?"
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Camila - Wicked
Action"Wie weit würdest du gehen, um den Mord an ihr zu rächen?" "Ich würde alles tun", erwiderte ich ohne zu zögern, sah ihn wieder an. Dario wandte seinen Blick kurz ab, tippte mit seinen Fingern auf und ab. Sein Haar fiel ihm ins Gesicht, er strich es...