Kapitel 15

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Endlich war sie wieder zu Hause, aber ihre Gedanken ließen ihr keine Ruhe. Einmal wegen dem verdammt leidenschaftlichen kusses und wegen der Drohung. Bevor Tia es vergaß schrieb sie Paddy eine WhatsApp das sie gut zu Hause angekommen war. Sie schaute auf den Anrufbeantworter da dieser blinkte. "Weber hier von der Firma. Ich hoffe in München hat auch alles gut geklappt, und wenn Sie wollen, können Sie noch ein paar Tage frei bekommen. Bitte melden Sie sich." überrascht schaute sie auf. Hatte ihr Chef etwa gekichert? Da ihr Chef schon Feierabend hatte, rief sie ihn aber auf dem Handy an. "Frau Jacobs, schön das Sie zurück rufen. Ich habe ihre restlichen Schichten schon anderweitig vergeben, denn schauen Sie mal, mit München kommen Sie auf 21 Schichten. Und da Sie bereits selbst in diesem Monat schon so viel eingesprungen sind, möchte ich das sie jetzt die Freizeit genießen. Bis Montag." schoss er direkt los. Tia musste lachen, denn ihr Chef war nur ein paar jahre älter als sie und er redete ohne Punkt und Komma. "Ok ok Herr Weber. Dann werde ich die nächsten Tage mal nichts tun. Oder so." antwortete sie lachend. Der Herr Weber war schon in Ordnung, manchmal etwas eigenwillig und auch planlos, aber wenn man Vorschläge machte oder konstruktive Kritik äusserte, war er nie beleidigt oder spielte die "Chef Karte" aus, sondern blieb normal und dachte dann auch darüber nach. 

Derweil bei München: Paddy war zu Hause angekommen und hatte sich während der Autofahrt einen Kopf gemacht was den Kuss anging. Er fand Tia anziehend, sie hatte was an sich. Das hatte er in Münster schon bemerkt als sie ihm nachgelaufen und für ihn da war. Könnte er sich vorstellen mit ihr zusammen zu sein oder würde es zu kompliziert werden? Diese Fragen stellte er sich die ganze Zeit. Auch überlegte er, ob es nicht besser wäre eine Auszeit im Kloster zu nehmen auf unbestimmte Zeit. Aber das wollte er seinen Fans und seiner Familie nicht noch mal an tun. Jedenfalls im Moment nicht, trotzdem konnte es sich Paddy gut vorstellen. Denn er hatte in seinen jungen Jahren schon so viel erlebt, positives wie negatives. Der Kontakt zu seinen Geschwistern war seit der Hochzeit mit Ramona immer weniger geworden, aber er musste sich jemanden anvertrauen. "Ach, ich geh duschen und dann schau ich mal ob ich Maite oder Patricia anrufe" murmelte er vor sich hin.

Tia konnte nicht abschalten, auch nicht während sie in der Badewanne lag. Sie ließ das gesamte Wochenende bis jetzt Revue passieren. Immer wieder kamen ihr die Drohungen von Ramona und den komischen Mädels und den Typen in den Sinn. Die junge Frau versuchte es zu verdrängen und versuchte nur an das schöne zu denken. Paddys Parfum, welches er heute getragen hatte, stieg ihr unbewusst in die Nase obwohl er ja nicht da war. Mein Gott, seine Lippen waren so weich und wie zärtlich er war. Dachte sie im Stillen und lächelte. "Nein! Stop! Bitte nicht weiter darüber nachedenken" sagte sie zu sich selbst. Irgendwann war ihre Haut schon am schrumpeln deswegen duschte die junge Frau sich schnell ab, stieg aus der Wanne, trocknete sich ab und zog sich was bequemes an. Dann ging sie runter in die Küche um nach was essbaren zu schauen. Tatsächlich gab es noch eine Pizza im Tiefkühlfach. Schnell wurde der Ofen vorgeheizt und die Pizza landete darin. Da sie warten musste setzte sich die junge Frau auf ihr Sofa und schaltete den Fernseher ein. Es lief ihre Lieblings Nerd Serie The Big Bang Theory. Sheldon Cooper war ihr Lieblingscharakter, weil der so herrlich nerdy war. Der Duft der Pizza bereitete sich im Wohnraum aus. Als Tia das Haus gekauft hatte, ließ sie noch ein paar Sachen umbauen wie die Küche. Amerikanische Küchen und offene Küchen liebte die junge Frau. Die Eieruhr klingelte und die Pizza sollte auch fertig sein. Ja, sie war fertig. Schnell wurde diese aus dem Ofen geholt und durch geschnitten. Mit der Pizza setzte sie sich wieder auf die Couch, aß genüsslich und schaute TBBT weiter an. 

Paddy war auch geduscht und bestellte sich was zu essen. Sein Kühlschrank war nämlich  leer. Während des duschens hatte der junge Mann weiter überlegt wen er anrufen sollte. Auf seinem Handy drückte er die Kurzwahltaste und hoffte das seine Schwester dran gehen würde. "Sawinkin, hallo?" Hörte Paddy eine Männerstimme. "Hi Dennis, Paddy hier. Sag mal ist Patricia da?" fragte er. "Paddy, was ist los? Wie geht es dir?" rief die erfreute Stimme seiner Schwester. Paddy erzählte seiner großen Schwester alles was in den letzten Tagen und Wochen so passiert war. Zwischendurch kamen entsetzte Zwischenrufe von ihr. "Du weißt, wenn was ist, kannst du dich jederzeit melden und uns auch besuchen kommen. Die Jungs würden sich auch freuen." dann redeten die beiden Geschwister über die Tour des jeweils anderen. Das Telefonat dauerte bestimmt an die drei Stunden, da sie sich so viel zu erzählen hatten. In der Zwischenzeit war das Essen geliefert worden und der junge Mann aß nebenbei. "Ok Tricia, da gibt es noch eine Sache wo ich deinen schwesterlichen Rat bräuchte" Patricia hörte zu als ihr jüngerer Bruder anfing über Tia zu reden und auch über die Gefühle die er irgendwie hatte. "Mein Rat an dich. Lass es einfach auf dich zu kommen. Vielleicht denkt sie auch über das selbe nach. Natürlich ist es für dich schwieriger weil du noch verheiratet bist, aber Ramona hat sich von dir getrennt und im Grunde wärst du theoretisch für jemanden anderen frei. Aber schau mal auf die Uhr. Es ist spät geworden. Lass uns gleich schlafen gehen. Hab dich lieb kleiner Bruder. Pass auf dich auf." sagte seine Schwester, dann legten sie auf. Ja, sie hatte ja recht. 

"Bist du noch wach?" schrieb er Tia in der Hoffnung das sie es war. "Ja ich bin noch wach. Hab noch eine Woche frei bekommen. Was ist los?" kam als Antwort. Kurz überlegte er ob er sie über FaceTime anrufen sollte oder nicht. Tia ging über FaceTime dran und sie schauten sich an. "Paddy, was bedrückt dich?" . Paddy holte tief Luft, überlegte was er darauf erwidern sollte. "Die Zukunft bedrückt mich genau wie die Gegenwart. Ich weiß im Moment nicht weiter. Alles erinnert mich hier an Ramona. Und dann das du so weit weg bist, ich hätte dich gerne hier in meinen Armen." Sprachlos schaute sie ihn an. "Ich wünschte du wärst hier." stammelte er noch leise und legte überfordert auf. Tia runzelte die Stirn. Sie wusste gerade nicht wie sie damit umgehen sollte. Die junge Frau war plötzlich wieder hellwach, stand von dem Sofa auf und ging in ihr Schlafzimmer. Dort holte sie eine Reisetasche und packte diese. Sollte sie wirklich zu ihm fahren? 

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*Und das nächste Kapitel ist da. Die Frage des Abends: Soll sie zu ihm fahren oder kneift Tia vielleicht doch?*

LG Mary

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