Paddy
Paddy wusste nicht was mit ihm los war. Gut vier Jahre war er jetzt im Kloster, aber er fühlte nicht mehr diese Art der Erfüllung wie damals. Er stellte alles in Frage. Vor allem stellte er sich in Frage und der junge Mann merkte das er am fallen war. Wieder in ein dunkles Loch aus dem er nicht raus kam. Jedenfalls nicht alleine. Wie egoistisch, dachte er, denn er war derjenige, der sie verlassen hatte obwohl sie ihn gebraucht hatte. Paddy wusste nicht, was Tia damals noch durch machen musste und er machte sie Vorwürfe. Der junge Mann setzte sich an seinen Schreibtisch und schrieb einen Brief an Tia. Da er keine Adresse von ihr hatte, schickte er den zu Pino, in der Hoffnung das er ihn weiter leiten würde.
Dennoch blieb er noch im Kloster, denn hier hatte er eine Konstante die wichtig war. Aber die Dunkelheit blieb weiter bestehen. Selbst die Musik half ihm nicht mehr. Ein paar Wochen später ließ ihn der Vorstand zu sich rufen. "Bruder Paul Mary, ich oder auch wir alle können es nicht mehr mit ansehen. Sie brauchen Hilfe, proffessionelle Hilfe, welche Gott Ihnen nicht geben kann. Bitte denken Sie darüber nach zurück in die normale Welt zu gehen. Sie wissen, dass Sie hier immer willkommen sind, aber Ihre Gesundheit ist das wichtigste. " Paddy war entsetzt und geschockt, dass sein Zustand tatsächlich für alle offensichtlich war. Ohne Worte verließ er das Büro, ging in seine Zelle und warf sich weinend auf sein Bett. Einer der Brüder klopfte und betrat den Raum. Paddy hockte mit angezogenen Knien in einer Ecke und schaute stumpf ins Leere.
Schnell wurde beschloßen seine paar Sachen zu packen und einen Krankenwagen zu ordern, denn sein Zustand war bedenklich. Ohne Gegenwehr ließ er sich kurz darauf von Sanitätern ins Krankenhaus mit nehmen. Dort kam er erstmal auf die Überwachungsstation, bekam ein Mittel gespritzt, dass ihn beruhigen sollte. Der junge Mann lag blaß in dem Krankenbett und schlief. Er hatte das Gefühl, dass seine Seele aus seinem Körper glitt und auf eine Reise ging. Durch das Medikament konnte er sich eh nicht rühren und ließ die Seelenwanderung geschehen.
Tia
Nach dem essen mit Pino, Andy und ihrer Tochter unterhielten sie sich noch etwas. Anouk ging in die Küche um den Nachtisch zu holen. "Hör mal, er kann dir nicht egal sein. Ihm geht es verdammt schlecht. Wir haben gestern auch nur eine Information bekommen, dass er im Krankenhaus ist. Verdammt Tia! Er braucht dich." Der jungen Frau klappte der Mund auf und sofort spürte sie die Welle der Wut in sich aufsteigen. "Wo war er denn als ich ihn gebraucht hatte? Wo war er als Anouk geboren wurde?! Wo war er als die Verhandlung mit seiner Ex war und die mich vor Gericht noch so fertig gemacht hat?! Wo war er als diese Psycho Fans mir hier in Bonn plötzlich aufgelauert haben?! Ihr erinnert euch doch noch an die Psychos aus Münster, oder?! Ja, die waren hier in der Ecke, haben mir aufgelauert wo ich hoch schwanger war und wisst ihr was die gemacht haben? Versucht mir in den Bauch zu treten und zu schlagen und es blieb nicht bei einem Versuch, die haben es auch geschafft." Ihre Stimme wurde immer lauter und wütender. Anouk zuckte zusammen, denn so wütend hatte sie ihre Mutter noch nie erlebt. Pino und Andy wurden blaß, schauten sich entsetzt an, denn sie hatten keine Ahnung. Jetzt verstanden sie auch ihre Wut auf den jungen Mann. "Es.....es tut uns leid. Wir wussten nicht, ich meine woher auch. Der Kontakt war plötzlich weg" stammelte Andy. Tia wischte es mit einer Handbewegung weg und murmelte nur etwas. Niemand hatte mehr Hunger auf den Nachtisch und man stand auf. "Könnt ihr auf meine Tochter aufpassen? Bitte?Für zwei Stunden oder so? Ich muss mal raus." fragte sie aufgewühlt. Die beiden Männer versprachen gut auf Anouk aufzupassen, aber Anouk stand die Angst im Gesicht. Tia beugte sich zu ihr hinunter. "Keine Sorge Engel, ich komme wieder und verlasse dich nicht, aber Mami muss eine Weile für sich sein. Ich komme ja wieder.Bitte sei lieb. Und ich liebe dich sehr. " gab ihr einen Kuss und verließ das Haus. Anouk war richtig verunsichert, aber die Mami hatte es ja versprochen und bis jetzt hatte sie alle Versprechen gehalten.
Tia nahm das Auto und fuhr Richtung Drachenfels. Sie lief den ganzen Weg hoch zur Burg, ließ sich irgendwo nieder und schaute über den Rhein. Ihre Gedanken rasten aber nach und nach wurde es in ihr ruhiger. Der Wind der durch die Blätter strich, die Vögel die am trällern waren beruhigten ihren Geist. Sie schloss die Augen und ließ sich gedanklich treiben. "Tia es tut mir leid. Bitte verzeih mir. Ich brauche dich. Ich liebe dich." vor ihren Augen sah sie Paddy mit verzweifelten und leeren Blick, auch hörte sie seine Stimme klar und deutlich. Aber was ganz komisch war, war so eine glitzerndes Band welches sie beide verband. "Ich liebe dich auch." flüsterten ihre Gedanken.
Paddy
Er sah sie vor sich. Sie saß irgendwo mit Blick auf den Rhein. Ihr Schatten stand vor ihm mit traurigen Blick. "Ich liebe dich auch." hörte er ihre Stimme sagen. Moment, nein es war kein Schatten, es wie bei ihm, ihre Seele hatte sich gelöst und war auf die Suche nach ihrem Gegenstück gegangen und man hatte sich gefunden. Jedenfalls in der Astralebene.
Langsam kam Paddy wieder zu sich. Er starrte an die Decke und wusste nicht was da passiert war.
Tia
Tia kam auch langsam wieder zu sich, fühlte sich aber schlapp und müde. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie langsam zurück nach Hause musste. Drei verpasste Anrufe. "Mist!" rief sie. Schnell rief sie zurück und sagte das sie sich auf den Weg zurück machen würde. Runter laufen würde zu lange dauern, deswegen beschloss sie die Seilbahn zu nehmen, die auch gerade ankam. Als sie wieder am Auto war, stieg sie schnell ein und fuhr nach Hause. "Anouk? Ich bin wieder da." rief sie und ein leicht aufgelöste Tochter kam auf sie zu gerannt. Sie schloss ihre kleine Tochter in die Arme und beruhigte sie. Es war Abend geworden ohne das sie es mitbekommen hatte. Die junge Frau entschuldigte sich mehrfach bei ihrer Tochter und ihren beiden Freunden. "Ach wir hatten Spass, waren im Pool schwimmen und die Prinzessin hat sich hinterher auch selber abgetrocknet und so weiter. Abendbrot ist auch vorbereitet." erleichtert atmete sie auf.
Später am Abend waren Andy und Pino gegangen, Anouk lag im Bett und schlief tief und fest.Tias Blick ging zur Schublade im Wohnzimmer, wo sie den anderen Umschlag rein gelegt hatte. Wie unter einem Zwang holte sie es raus, öffnete ihn und in der Hand hatte sie eine DVD. Langsam schob sie die DVD in ihren LapTop und drückte auf START.
_______________________________________________________________________________
*So, für heute reicht es. Morgen geht es weiter. Vielen Dank für all die tollen Likes und Reviews. Freue mich total da drüber.
LG eure Mary*
DU LIEST GERADE
Love is your security
Fiksi PenggemarTia arbeitet im Sicherheitsdienst und bekommt die Chance für einen Tag im Bereich des Personenschutzes zu arbeiten. Was alles auf sie zukommen würde, wusste sie noch nicht. ____________________________________ Mal schauen wohin uns die Reise führt...