Ach du scheiße, dachte Tia. Diese Frau gehörte zu den Verrückten Fans die in Münster bei dem Konzert so ausfällig geworden waren. "Frau Rainer. Ich hatte Sie vor Wochen schon gefragt ob ein Platz frei ist und Sie sagten Nein. Wie sieht es denn jetzt aus? Ich meine, Sie müssen ja einen Platz frei haben, sonst würden sie ja nicht das Kind eines Superstars aufnehmen. Oder wurden sie geschmiert?" fragte sie ganz frech. Tia war entsetzt über die Art und Weise wie diese Frau mit der Kitaleiterin sprach. Aber sie blieb sachlich und sagte das immer noch kein Platz frei wäre und das die Kinder, die jetzt kommen, schon ewig auf der Warteliste stehen würden. "Suchen Sie sich bitte einen anderen Kindergarten. Wir sind voll. Auf Wiedersehen." und schob die Frau mit diesen Worten zur Tür. Tia konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. Die Frau drehte sich um, schaute die junge Frau böse an und murmelte noch was vor sich hin, was sich wie eine Drohung anhörte. "Frau Jacobs, ich weiß nicht was da zwischen Ihnen beiden gewesen ist, aber ich kann Sie verstehen, wenn Sie Anouk wieder mit nehmen wollen." Tia überlegte. "Nein, ich lasse meine Tochter erstmal hier und bleibe ja auch in der Nähe. Ich muss mit meinem Partner über das von gerade sprechen. Es geht in erster Linie um die Sicherheit unserer Tochter und um die ihres Vaters." Tia drehte sich um, ging nach draußen vor die Tür und zog ihr Handy aus der Tasche. Immer wieder blickte sich die junge Frau um, aber niemand war zu sehen, und doch fühlte sie sich beobachtet. Sie wählte die Nummer der Privatklinik wo Paddy war und hoffte ihn irgendwie erreichen zu können,denn sein Handy war aus. Tia wartete als man sie weiter leitete. "Ist was passiert?" rief Paddy in den Hörer. "Es tut mir leid das ich dich bei der Therapie stören muss, aber ja es ist was passiert. Erinnerst du dich an die krassen Weiber vom Münster Konzert, die dich beim Stage Diving runter gezogen und an dir gezerrt hatten und nach dem Konzert noch Terror gemacht haben?" fragte sie Atemlos. "Ja ich erinnere mich an diese Frauen. Was ist genau passiert?!" , Gott, wie er es hasste, wenn man nicht auf den Punkt kam. "Ähm, ich hab Anouk heute in die Kita gebracht zum Eingewöhnen. Dann sprach ich noch mit der Leiterin und plötzlich stand eines dieser Weiber hinter mir. Machte dann eine Szene und beschuldigte uns die Kita geschmiert zu haben, weil unsere Tochter ja einen Platz bekommen hätte usw, Und dann hatte sie noch was leise gedroht. Nein keine Sorge, die Leiterin hat ihr ausdrücklich gesagt, dass kein Platz vorhanden ist und sie sich einen anderen Kindergarten suchen sollte. Soll ich Anouk wieder raus nehmen oder soll sie trotzdem da hin." Paddy hatte sie immer wieder kurz unterbrochen. " Schatz, ich weiß nicht was das Beste ist. Ich war nie in einem Kindergarten oder Schule. Aber ich glaube das du dir die Frage stellst ob es für sie sicher ist?" antwortete er und er traf den Nagel auf den Kopf. Die beiden redeten noch kurz und waren sich dann einig ihre Tochter in der Kita zu lassen. Paddy wollte am Abend noch mal anrufen.Tia ging zurück und teilte ihren Entschluss mit. "Mama? Ich möchte nach Hause." Anouk stand hinter ihr und zupfte an Tias Pullover. Überrascht schaute sie ihre Tochter an. Frau Rainer meinte das es in Ordnung wäre, da es ihr erster Tag sei und ja eh die Eingewöhnungsphase. Anouk zog ihre Schuhe und Jacke an. Sie schien etwas verstört zu sein und die junge Frau wusste nicht warum. Tia nahm ihre Tochter auf den Arm und verließen den Kindergarten. "Sollen wir ein Eis essen gehen, Schatz?" fragte sie und zog ihr die Kapuze über den Kopf. Anouk wusste nicht warum und wehrte sich, aber Tia war unnachgiebig und die Kleine nahm es dann einfach hin. Die junge Frau hatte immer noch die Sätze vom Konzert im in etwa im Kopf :"Wir kriegen dich. Dreh dich öfters mal um." und tatsächlich tat die junge Frau das. Das Gefühl beobachtet zu werden machte sie wahnsinnig. Sie wollte nur ihre Tochter schützen. Endlich waren sie am Auto, Anouk wurde angeschnallt und die junge Frau fuhr los. Kreuz und quer durch die Stadt in der Hoffnung nicht verfolgt zu werden. Anouk merkte, dass ihre Mutter ganz komisch war,so aufgewühlt. "Schatz, sollen wir das Eis hier essen oder zu Hause?" fragte Tia. Anouk wollte in der Eisdiele ihr Spaghetti Eis essen. Sie setzten sich in die hinterste Ecke der Eisdiele, verdeckt von Pflanzen und bestellten. "Mama? Du guckst immer hin und her? Warum?" fragte die Kleine. Doch Tia wollte nicht darauf eingehen und stellte eine Gegenfrage. "Warum wolltest du nicht mehr im Kindergarten bleiben?" Langsam schleckte das kleine Mädchen den Löffel mit Eis ab, schaute ihre Mutter aber nicht an. "Ich hab Angst bekommen, weil jemand draussen an dem Fenster stand und mich beobachtet hat. Der oder die hatte eine Maske auf. Rina hatte es nicht gesehen weil es so schnell ging." Tia spürte Wut in sich auf keinem. Diese Biester waren allesamt hier in Bonn. Warum erst jetzt? Weil Paddy vielleicht in dieser Region war? Hatte jemand aus der Klinik geplaudert? "Ich hab vorhin mit Papa gesprochen, aber heute Abend reden wir noch mal mit ihm. Denn ich weiß nicht ob es so gut ist, wenn du da wieder hin gehst, Schatz. Es gibt leider nicht nur nette Menschen sondern auch böse." Versuchte sie zu erklären. Anouk war mit ihren drei Jahren schon sehr clever und frühreif und verstand die Sorge ihrer Mutter. Als sie mit dem Eis fertig waren, fuhren sie nach Hause. Tia war froh über ihre Alarmanlage und der Videoüberwachung. Es waren sämtliche Kameras versteckt auf dem Grundstück installiert worden, auch die Haustür hatte eine Kameraüberwachung. Die junge Frau nahm das Tablet, wo sie das Programm für die Anlage drauf hatte und fing an die Kameras scharf zu schalten. Anouk hatte es sich im Wohnzimmer bequem gemacht, schaute auf und sah jemanden auf der Terrasse und schrie ganz laut. Tia sah es auf dem Bildschirm,rannte ins Wohnzimmer und es ertönte ein lauter Knall. Die Scheibe zerbarst in tausend Stücke. Die junge Frau hörte ihre Tochter laut schreien und sie rannte hinterher. Schnell war die Person erreicht, die versuchte Anouk zu entführen. Tia riss die Person um und schlug feste zu. Niemand würde ihrer Tochter was tun. Ihre Tochter konnte sich los reissen und stellte sich hinter ihrer Mutter. Die junge Frau riss der Person die Maske vom Gesicht und sah in das hämische grinsen von eines der Frauen die man ja bereits kannte. Tia schaffte es die Frau am Boden zu halten und rief die Polizei an. Doch plötzlich fing die Frau an sich zu wehren und Tia konnte nicht mehr an sich halten. Sie schlug der Frau noch einmal ins Gesicht. "Das wird dir noch leid tun. Wie versprochen haben wir dich gefunden und wir werden dir so das Leben zur Hölle machen. Glaub es mir." zischte die am Boden liegende Frau. Endlich kam die Polizei, Tia erklärte was passiert war,nannte im Grunde alle Straftaten. Der Polizist nahm die Anzeige auf, nahm die Frau fest und fuhr mit ihr davon. Anouk zitterte wie Espenlaub und zuckte zurück als ihre Mama sie an die Hand nehmen wollte. Sie hatte vor ihrer eigenen Mama Angst bekommen. Aber Mama war doch sonst immer so lieb, warum war sie so böse geworden? In ihrem kleinen Kopf ratterte es nur noch. Und wieder wich sie vor ihrer Mama zurück. "Geh weg!" rief sie aufgelöst und rannte ins Haus.
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Vielen Dank das ihr immer noch dabei und fleißig am lesen seid.Eigentlich wollte ich ja kein Drama mehr, aber irgendwie musste es trotzdem sein, Ich kann nicht anders *g* Wünsche euch einen schönen Sonntag.
LG Mary
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Love is your security
ספרות חובביםTia arbeitet im Sicherheitsdienst und bekommt die Chance für einen Tag im Bereich des Personenschutzes zu arbeiten. Was alles auf sie zukommen würde, wusste sie noch nicht. ____________________________________ Mal schauen wohin uns die Reise führt...