*WARNUNG! Dieses Kapitel kann triggern. Wer psychisch Probleme hat in Bezug auf Suizid oder ähnliche Gedanken sollte erst wieder ab der Mitte lesen.Ich verspreche aber, dass das Drama bald ein mögliches Ende hat. *
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Tia fuhr die ganze Nacht durch, ohne eine Pause. Anouk wusste gar nicht was los war, aber war dennoch sehr relaxt und schlief die ganze Fahrt über. Die junge Frau fuhr zu Paddys Adresse, stellte ihren Wagen ab, nahm Anouk auf den Arm und klingelte. Aber es machte niemand auf. "Mami, ich muss mal." flüsterte ihre kleine Tochter. Tia sah bei Lilo und Harald Licht und es war ja auch schon fast sieben Uhr. Sie ging zu deren Haus und klingelte. Lilo stand im Schlafanzug vor ihr, musterte sie kurz und schrie auf. "Dich schickt der Himmel! Komm rein, komm rein. Kaffee ist fertig. Oh mein Gott, Anouk ist ja groß geworden." mit diesen Worten schob sie Tia und ihre Tochter ins Haus. "Mami ich muss immer noch." Die ältere Frau hörte es und zeigte auf das Gästeklo. Anouk ließ sich von ihrer Mutter absetzen und stürmte zu der Tür. "Kind, du siehst müde aus. Ist was passiert?" Tia erklärte in kurzen und knappen Worten worum es ging .Das Gespräch wurde von Anouks rufen unterbrochen. Die junge Frau ging zu ihrer Tochter, half ihr schnell und dann gingen sie zu den älteren Leuten die am Frühstückstisch auf sie warteten. Tia entschuldigte sich noch einmal für ihr ruppiges Verhalten von vor ein paar Jahren. Das Ehepaar war nicht nachtragend, also war alles gut. "Habt ihr noch den Ersatzschlüssel zu Patricks Haus? Ich mache mir riesige Sorgen nachdem ich gestern Abend seine Videonachricht gesehen und den Brief gelesen habe." Lilo bejahte und gab ihr den Schlüssel, da man sich kannte und vertraute. Das ältere Ehepaar wollte so lange auf ihre Tochter aufpassen. Tia schloss die Haustür zu Paddys Haus auf, betrat mit einem mulmigen Gefühl den Flur und ging dann weiter ins Haus rein. Sie rief nach ihm, aber er war nicht da, es kam keine Antwort. Dann sah sie einen Zettel auf dem Couchtisch, daneben eine Flasche Vodka. Mit einem flauen Gefühl nahm sie den Zettel und las. "Wer auch immer diese Zeilen zu lesen bekommt, ich werde dann nicht mehr da sein. Das Leben hat keinen Sinn mehr. Ist es Sünde und komm ich in die Hölle? Bestimmt, mir steht Gottes Paradies nicht mehr zur Verfügung wegen meiner Sünden. Aber ich bete das er mich annimmt. Ihr werdet mich nicht finden.Lebt wohl. Leb wohl meine große Liebe." Tias Beine gaben nach, sie ballte ihre Faust in dem der Abschiedsbrief lag und schlug vor Wut auf den Glastisch. Das war ein großer Fehler, das Glas zersprang in tausend Stücke und natürlich, wie sollte es anders sein, verletzte sie sich auch noch. "Scheisse!" brüllte sie, schaute sich mit wütenden Blick um und dann auf ihre Hand die am bluten war. "Scheiss drauf. Ich muss den Idioten finden." schnell ging sie zurück zu den Nachbarn. Lilo sah die blutende Hand und leistete erste Hilfe. "Glastisch oder Spiegel?" fragte sie leicht grinsend. Es war eigentlich nicht zum lachen, aber es half der jungen Frau wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Sie fragte das Ehepaar ob sie auf Anouk aufpassen könnten und ob sie wüssten wo Paddy hin gegangen sein könnte. Harald holte die Karte der Umgebung raus und zeigte auf das große Waldgebiet. "Anouk Schatz? Bitte sei lieb, ich muss was dringendes erledigen und weiß nicht wie lange es dauern wird. Es gibt da jemanden der meine Hilfe braucht und ich muss schnell weg. Harald und Lilo sind wirklich tolle und nette Menschen. Ich kenne sie und sie kennen dich seit du ein paar Monate alt warst. Ich liebe dich mein Schatz. Bitte sei brav." sagte sie zu ihrer kleinen Tochter. Anouk schaute sie ernst an und nickte dann. "Hab dich auch lieb Mama. Hilf Papa bitte. Er kennt mich doch noch nicht." Tia bekam Tränen in die Augen und umarmte ihre Tochter. Sie holten noch ihre Sachen aus dem Auto und Tia fuhr los in Richtung des Waldes. "Beeil dich. Die Zeit spielt gegen dich." hörte sie eine sanfte Stimme im Kopf. Keine zehn Minuten später war sie am Wald, nahm ihr Handy und schaltete das GPS an um den richtigen Weg zu finden. "Schnell! Hier lang. Ich zeig dir den Weg." hörte sie. Die junge Frau schaute sich um und sah wie eine Art weißer Schleier vor ihr hinweg lief. Mit mulmigen Gefühl folgte sie dem Unbekannten. "Beeil dich. Die Zeit wird knapp." hörte sie wieder. Ihre Beine trugen sie immer schneller über den Waldboden und sie fing an zu rennen. Irgendwas zog sie zu sich. Dann war sie da. "Tu es nicht! Ich bin hier. Hörst du? Ich bin hier. Spring nicht!" rief sie panisch und eilte zu der Brücke. Paddy war schon über die Brüstung geklettert, bereit den Sprung zu wagen.
Nur noch ein Schritt, ein Sprung und es ist vorbei. Aber wollte er das wirklich? Plötzlich hörte er jemanden rufen und die Stimme erkannte er.Er würde diese Stimme aus tausenden immer heraus hören. "Ich bin hier. Verdammt mach keinen Scheiß. Komm zurück." hörte er ihre Stimme sagen, doch er war unfähig sich zu rühren. Tia war auf der Brücke angekommen und sprach mit ruhiger Stimme zu ihm. Paddy verstand nicht was sie sagte, aber er wusste das sie da war. Er stand mit dem Rücken zu ihr, die Füsse auf dem schmalen Rand. Wenn er los lassen würden, würde er fallen. Auf einmal spürte der junge Mann einen sanften aber festen Griff an seiner Hand. "Komm zurück Paddy. Du wirst gebraucht und du wirst geliebt." hörte er eine Stimme in seinem Kopf. Er kannte das Gefühl, es war als würde eine andere Seele mit ihm kommunizieren. "Paddy bitte, steig zurück auf die Brücke. Ich flehe dich an." mit diesen Worten griff Tia richtig fest zu und versuchte den jungen Mann zurück zu ziehen. Nun realisierte Paddy, dass Tia wirklich da war und sie nicht wollte das er ging. "Warte." sagte er leise und drehte sich vorsichtig um. In der Zeit hielt die junge Frau ihn beim drehen fest, in der Hoffnung das er nicht ausrutscht und dann doch fällt, aber es ging alles gut. Der junge Mann hatte kaum noch Kraft aber Tia um so mehr. Das Adrenalin schoß ihr in den Kopf und sie zog ihn über die Brüstung. Dann sackte er in sich zusammen. Tia kniete sich vor ihm hin und nahm ihn in den Arm. Niemand sagte ein Wort.Er war so froh das sie da war, das sie ihn gefunden hatte. Plötzlich war er wieder voll da,schaute die junge Frau fast feindselig an. "Du hast ja dein Glück ohne mich gefunden. Mann und Kind? Und Haus?!" sagte er fast verächtlich. Das schlug dem Fass den Boden raus und Tia konnte nicht anders als ihm eine Ohrfeige zu geben. Erschrocken schauten sich beide jungen Menschen an. "Punkt 1: mein Glück ist meine,unsere Tochter. Ja ich hab ein Haus und nein ich habe keinen Mann. Du warst und bist der einzige den ich je geliebt habe. Punkt 2: Hast du eigentlich noch alle Tassen im Schrank? Erst verlässt du mich, dann deine kryptische Video Botschaft und die beiden Briefe. Du warst weg als ich dich brauchte. Und ganz genau, du weißt nicht was ich durch gemacht habe während du im Kloster warst. Himmelherrgott noch eins. Aber ich werfe es dir nicht mal vor. Warum auch. Es ist Jahre her. Punkt 3: Ach das habe ich in Punkt 1 schon gesagt. Verdammt Michael Patrick Kelly, du braucht Hilfe und ich verspreche dir, dass ich für dich da bin, aber du musst in die Klinik. Es tut mir leid, aber nur da kann man dir wirklich helfen. Du bist nur noch Haut und Knochen und das gefällt mir nicht. Du musst wieder gesund werden um für deine Tochter da zu sein. Sie will dich kennen lernen. Also komm jetzt und nein,ich will nichts mehr hören. Keine Ausrede, keine Entschuldigung oder sonst was." sagte die junge Frau ganz deutlich. Paddy schaute sie verunsichert an. Er und Vater? Als hätte Tia die stumme Frage gehört, holte sie ihr Handy raus und zeigte ihm Fotos von Anouk. Langsam kam wieder Leben in seine Augen. "Sie ist wunderschön. Ja, sie ist meine Tochter. So viel Ähnlichkeit. Danke das du gekommen bist und ja du hast Recht. Aber, ich werde auf die geschlossene kommen, da darf ich keinen Besuch bekommen." beim letzten Satz war seine Stimme nicht mehr wie ein flüstern. Tia nahm ihn noch mal in den Arm "Wir schaffen das und wir finden eine Lösung. Du musst nur mit machen. Und jetzt komm." mit dem Satz zog sie ihn hoch. Tia hielt ihm ihre Hand hin und er ergriff sie dankbar. Hoffnung keimte wieder in ihm auf.
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*Puuuuuh. Also dieses Kapitel hatte es in sich. Hoffe euch geht es gut soweit. Ab jetzt wird es wieder aufwärts gehen, allerdings kommen noch kleinere Rückschritte. Aber lasst euch überraschen. Vielen Dank noch mal für die Sterne. Und was ich ganz toll finde und da bedanke ich mich auch noch mal, dass ihr Leser so geduldig seid, oder auch nicht ganz so geduldig, lol, und weiter mit meinen Figuren mit fiebert. *
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Love is your security
FanficTia arbeitet im Sicherheitsdienst und bekommt die Chance für einen Tag im Bereich des Personenschutzes zu arbeiten. Was alles auf sie zukommen würde, wusste sie noch nicht. ____________________________________ Mal schauen wohin uns die Reise führt...