Kapitel 38

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Sie saßen im Auto und bevor Tia los fahren wollte, musste sie mit Paddy noch was klären. "Ich möchte dich nicht zwingen, aber ich hab in der Klinik angerufen und man wartet da auf mich. Auch wenn du es nicht möchtest, ist es aber das beste für dich. Ich hab Angst das du zu den Depressionen noch Magersüchtig wirst. Du bekommst da die nötige Hilfe und es die Chance gesund zu werden, denn ich möchte nicht, dass Anouk dich so kennen lernt und sieht. Wenn du möchtest können Anouk und ich hier in München bleiben. Habe dir ja versprochen für dich da zu sein." Paddy schaute vor sich hin und grübelte. Tia hatte ja mit allem Recht. "Ok, ich mach mit" sagte er leise. Die junge Frau schaute in sein blasses Gesicht und strich ihm sanft über die Wange um eine verirrte Träne weg zu wischen. Relativ schnell waren sie an der Klinik angekommen. Der junge Mann zog sich seine Käppi tiefer ins Gesicht und senkte seinen Kopf. Tia hatte an alles gedacht, sie hatte eine Tasche gepackt, seine Geldbörse mit den wichtigen Dokumenten mit eingesteckt und folgte ihm. Ohne großes Aufsehen gelangten sie in den vierten Stock des Krankenhauses. "Ich möchte hier nicht sein Tia. Gibt es nicht noch eine andere Klinik? Vielleicht in der Nähe von Köln oder so? Weil.....ich hätte gerne meine Geschwister in der Nähe." seufzte er. Die junge Frau schaute ihn an, überlegte kurz. "Hör zu. Hier machen wir erstmal die akute Aufnahme und wenn ich bei dem Gespräch gleich dabei bleiben soll, können wir oder du das ansprechen. Ich kenne mich damit nicht wirklich aus. Lass dir hier erstmal helfen." mit den Worten klingelte sie und kurz darauf kam eine Schwester um sie hinein zu lassen. Paddy folgte etwas widerwillig. Er  wurde in ein Besprechungszimmer geschoben und Tia musste davor warten. Sie setzte sich auf einen der Stühle, welche auf dem Flur standen und wartete.Plötzlich hörte sie laute Stimmen aus dem Zimmer und der Arzt kam mit hochroten Kopf raus und holte sie dazu. "Ok, gut Herr Kelly. Ihre Partnerin soll dabei sein, aber so geht das nicht. Dann reden wir jetzt aber hier bitte unterschreiben wegen der Schweigepflicht das ihre Partnerin alles wissen darf und besuche auch gestattet sind." Tia fand den Arzt sehr unsympathisch und um diese Situation etwas zu deeskalieren musste sie die Frage stellen, da Paddy scheinbar gerade nicht in der Lage dazu war. "Danke Herr Doktor. Aber ich muss jetzt mal dazwischen gehen. Es kann nicht sein das sie meinen Partner so angehen. Er hatte den Wunsch geäußert in eine Klinik zu kommen in der Nähe seiner Geschwister, die im Köln Bonner Raum leben. Gibt es da eine private Klinik, denn ich bin ehrlich. Ich lasse Patrick nicht hier. Denn hier wird er höchstwahrscheinlich mit Tabletten ruhig gestellt. Aber er ist ruhig und er weiß was er fast getan hätte. " Der Arzt hörte zu, kniff seine Lippen zusammen und sein Blick sprach deutlich nach dem Motto "Niemand muss mir erzählen wie ich meinen Job zu machen habe. Hab hier täglich mit solchen Psychos zu tun." aber zum Glück sprach er es nicht laut aus. "Gut von mir aus. Dann sind Sie für ihn ganz allein verantwortlich wenn er wieder so was machen will. Es gibt die My Way Psychiatrische Klinik in Reichshof. Es ist eine private Klinik. Die nehmen so ein Klientel eher auf." Den letzten Satz spie er förmlich aus, als ob Paddy ein schlechter Mensch war und ach ja ein Promi. Tia schüttelte nur den Kopf, bedankte sich und zog den jungen Mann aus dem Zimmer. Die junge Frau wollte nicht den Fahrstuhl nehmen und lief mit schnellen Schritten zum Treppenhaus. Still folgte Paddy ihr, er traute sich nicht was zu sagen, denn er merkte wie es in der jungen Frau arbeitete und sie wohl Sorgen hatte wegen ihrer kleinen Tochter. Würde sie ihm jetzt Vorwürfe machen? Davor hatte er Angst. Er wollte ja eine Therapie machen und sich helfen lassen, aber dieser Arzt war echt ein Arschloch gewesen, der hatte schon einen dummen Spruch gebracht als er hörte wer er war. Unten angekommen gingen sie zum Auto, setzten sich rein aber sie fuhr noch nicht los. Tia wusste nicht wie sie reagieren sollte, also nahm sie ihr Handy, suchte die Adresse und Telefonnummer raus, wählte die Nummer und gab Paddy stumm das Telefon. Jetzt musste er ihr beweisen das er es ernst meinte. "Hallo,mein Name ist Michael Patrick Kelly und ich brauche Psychologische Hilfe. Ich hatte einen Suizidversuch und dank meiner Freundin kam es nicht zur Vollendung.  Aber ich kann einfach nicht mehr. Ist es möglich bei Ihnen einen Platz zu bekommen? Aber bitte unter einem anderen Namen.......Ich lasse mich bringen. Morgen ist ok, denn heute wird es eher schwierig. Komme aus München.....ja vielen Dank. Darf meine Freundin mich denn begleiten bei der Aufnahme? Das wäre mir wirklich wichtig....Super vielen Dank.Bis morgen." und legte auf. Paddy hatte den Lautsprecher auf laut gemacht damit Tia zuhören konnte. Sie nickte, nahm ihm das Telefon wieder ab und fuhr dann los. Die junge Frau parkte das Auto vor Paddys Haus, hielt ihn fest und schaute ihn eindringlich an. "Punkt 1, du wirst was essen. Punkt 2 und das ist das schwierigste für dich und für mich...du lässt dir nichts vor Anouk anmerken, keine Bemerkung über den Suizidversuch. Sei normal zu ihr. Versuch es bitte jedenfalls." Paddy verstand ihre Sorgen, denn sie hatte sich eigentlich ein treffen zwischen ihrer Tochter und ihm anders vorgestellt. Lilo hatte das Auto gehört und eilte aus dem Haus. "Patrick alles ok? Warum bist du nicht..." weiter kam sie nicht. "Lilo bitte, nicht über das Thema reden, vor allem nicht wenn Anouk in der Nähe ist. Wir fahren morgen wieder und ich nehme Paddy mit. Was ist mit Balu? Mitnehmen und Hope auch?" fragte Tia an Paddy gewandt. Paddy überlegte kurz und fand es gut wenn die beiden Tiere mit kommen würden. Lilo war nicht so begeistert aber es war schließlich sein Hund und seine Katze. Dann zog sie die beiden jungen Menschen in ihr Haus, das essen war auch schon fertig. "Ach meine Liebe, ich hab das Glas weg geräumt von dem Tisch."  der junge Mann schaute fragend auf. Tia grinste plötzlich frech "Och, ich hab nur dein Wohnzimmer etwas umdekoriert. Also der Glastisch ist weg,nachdem meine Hand ausgerutscht war." seine Augen wurden immer größer und jetzt erst sah er den Verband um die linke Hand. 

Plötzlich verlor Paddy fast den Halt als ein kleiner Wirbelwind auf ihn zu rannte. "Papaaaaaa!" und schon sprang sie ihm in den Arm. Sprachlos schaute er seine Tochter an und sie legte ihre Arme um seinen Hals und gab ihm einen Kuss. "Es wird alles wieder gut Papa." Tränen sammelten sich in seinen Augen, es waren Freudentränen aber auch Trauer, da er sie wieder verlassen musste. Aber vielleicht durfte sie ihn in der Klinik besuchen. 

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*So ihr Lieben, das Drama ist vorerst wieder vorbei. Sie sind vereint. Wünsche euch frohe Pfingsten.

LG Mary*

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