Kapitel 47

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Tia stand wie angewurzelt da, so geschockt war sie von der Reaktion ihrer Tochter. "Verfluchte Scheisse!" rief sie und rannte schnell ins Haus. Sie musste das mit ihrer Tochter gerade biegen. Die junge Frau suchte das ganze Haus ab, aber fand Anouk nicht. Sie spitzte die Ohren und hörte ein leises Geräusch im Zimmer ihrer Tochter. Die Kleine hatte sich in ihrer Höhle versteckt. Tia setzte sich vor die Tür, ließ diese ein Stück offen und redete beruhigend auf sie ein und erklärte ihr war passiert ist. "Schatz, ich weiß das du Angst hast....vor mir, und es tut mir leid. Aber weißt du, bevor es dich gab bzw dein Papa und ich zusammen gekommen sind, gab es bei seiner Arbeit mit diesen Frauen sehr viel Stress und Ärger. Die haben mich damals schon geschlagen und heute im Kindergarten tauchte eine dieser Frauen wieder auf. Dann kamst du mit der Aussage das du jemanden gesehen hattest, die dich beobachtete. Ich hab einfach Angst um dich gehabt und als du vorhin laut am schreien warst, da sind mir alle Sicherungen durch gebrannt. Ich hatte eine scheiß Angst das sie dich entführen würden um mich und deinen Papa unter Druck zu setzen. Ich wollte dich doch nur beschützen. Dafür ist eine Mutter da. Ja, ich bin zu weit gegangen und so was wird nie wieder passieren. Du weißt doch das ich nicht böse bin, aber böse werden kann wenn es um meine Familie geht. Bitte komm aus deiner Höhle, ich verspreche dir, dass so was nicht mehr vorkommen wird und ich dich immer beschützen werde, weil ich dich so sehr liebe" den letzten Satz schluchzte sie nur noch. Tia schlug ihre Hände vors Gesicht und die Tränen rannen nur noch ihrem Gesicht runter. Es schüttelte sie und sie bekam das Gefühl wieder eine Panikattacke zu bekommen. Es war lange her, dass es ihr so ging. "Mami, bitte nicht weinen. Es tut mir leid das ich dich angeschrien habe. Du bist doch meine Mami." Die kleine hockte sich vor ihrer Mutter hin und versuchte die Hände vom Gesicht zu ziehen, aber sie schaffte es nicht. Nun brachen auch bei ihr alle Dämme und sie warf sich in den Schoss ihrer Mutter. Schließlich schaffte es Tia sich langsam zu beruhigen und wiegte ihre Tochter auf dem Schoß. Sie hielt sie ganz fest. Niemand wird jemals wieder ihre Tochter anfassen, dass schwor sie sich. Übermüdet vom weinen war Anouk in den Armen ihrer Mutter eingeschlafen. Sanft hob sie sie auf und legte sie in ihr Bett. Noch lange blieb sie am Bett sitzen und schaute ihrer kleinen Tochter beim schlafen zu. 

"Paddy? Anouk und ich werden morgen vorerst in ein Hotel ziehen. Ich kann da gerade nicht mit dir drüber sprechen was heute noch passiert ist. Aber du musst mir vetrauen. Bitte mach deine Thearpie. Alles andere schaffe ich schon." Paddy ließ sich fast nicht beruhigen und er wollte den Klinikaufenthalt abbrechen, aber Tia redete ihm ins Gewissen und er wusste das sie recht hatte. 

Tia schlief gar nicht in dieser Nacht. Sie hatte schon die Koffer gepackt und alles vorbereitet. Sie schaute nach einem Hotel in der Nähe von Paddy und fand eines. Sie hatte Glück und konnte eine Suite für circa vier Wochen buchen. Dann weckte sie Anouk. "Schatz wir machen jetzt etwas Urlaub in der Nähe von Papa. Pack noch Spielzeug ein oder was immer du mit nehmen möchtest." Ihre Tochter verstand es nicht, fragte aber auch nicht nach. Schnell packte sie ihre Puppe, Spielzeug und ihren Beschützer ein. Ihr Beschützer war die Fledermaus aus der Sendung The masked Singer und ihr absolutes Lieblingsstofftier. Ohne ihn verreiste sie nie. 

Eine halbe Stunde später saßen sie im Auto. Das Hotel war wunderschön und eigentlich auch sehr teuer, aber das war Tia egal. Sie wollte Sicherheit. Zum Glück konnte sie über ihre Firma diverse Sicherheitsleistungen buchen, da man sich kannte. Das Haus war auf jedenfall gesichert und einer ihrer Kollegen, der auch die Codes hatte, wollte sich um die beiden Tiere kümmern. Das war mit die größte Sorge.

 Die junge Frau checkte mit ihrer Tochter ein und gingen auf ihre Suite. Anouk bekam große Augen. Im Badezimmer bekam allerdings Tia große Augen. Eine riesen Badewanne, plus Whirlpool und eine Regenwald Dusche. Richtig Luxuriös. Vom Hotel zur Klinik waren es auch nur noch knapp zehn Minuten fahrt. Da die beiden noch nicht gefrühstückt hatten, bestellten sie den Zimmerservice und ließen es sich schmecken.  An ihrem ersten Tag im Hotel machten sie nicht viel. Sie spielten zusammen, Tia las ihrer Tochter Geschichten vor und ausnahmsweise durfte Anouk auch mal fernsehen. Die Hoffnung in diesem Hotel sicher zu sein war enorm groß, aber waren sie es denn auch wirklich? Das fragte sich die junge Frau wirklich. 

Als Anouk abends wieder im Bett lag, rief sie Paddy an und sie redeten stundenlang und schliefen wieder gemeinsam am Telefon ein.

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Dieses Kapitel ist etwas kürzer geworden. 

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