Kapitel 6

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" Ich hab früher immer alles über mich ergehen lassen müssen um ja nicht in die Schlagzeilen zu kommen, aber was genug ist, ist genug!" brüllte Paddy in einer Lautstärke los, so dass Tia und Andy zusammen zuckten. "Wie kann es sein, dass ihr beiden Knallköpfe nicht mit bekommen habt das was nicht in Ordnung ist!? Ihr sollt euren verdammten Job machen und mich vor solchen extremen Fans schützen. Wisst ihr wie das ist überall angetatscht zu werden? Das einem die Sachen zerrissen werden oder man kurz davor ist von solchen Weibern geknutscht zu werden? WIESO HAT ES SO LANGE GEDAUERT?!" er steigerte sich so in Rage. Andy kannte zwar schon seine Ausbrüche, die ab und an mal zum Vorschein kamen, aber so hatte er seinen Chef noch nie erlebt. Paddy machte mit seiner Schimpftirade weiter bis er mit bekam wie Tia anfing ihr lachen zu unterdrücken. "DAS IST NICHT ZUM LACHEN!" brüllte er. Pino der vor der Tür stand schaute erst mal entsetzt, grinste aber dann. Die Bandmitglieder bekamen den Ausbruch auch mit, mussten aber auch grinsen, denn sie wussten das es mal raus musste. Andy und Tia schauten sich und fingen plötzlich beide an zu lachen. Das war ein großer Fehler, denn die Schimpftirade ging in die nächste Runde. Die junge Frau unterbrach ihn grinsend "Na endlich. Das musste mal raus, was? Hast dich ja auf der Bühne noch gut geschlagen.  Aber lass uns erklären wieso weshalb warum es so gelaufen ist und dann darfst du uns Knallköpfe wieder anschreien wenn du es willst." Der Musiker schaute sie sprachlos an, gab ihr aber ein Zeichen das sie reden sollte. Im Großen und Ganzen war es schnell erklärt und er nickte nur. "Pat, ich oder vielmehr wir verstehen deine Wut sehr gut, auch das du auf uns sauer bist. Und ja, wir wissen nicht wie es ist angetatscht zu werden. Jedenfalls ist es mir noch nicht passiert, wie es bei Tia ist, weiß ich nicht. Es tut uns leid, dass wir nicht schneller reagiert haben. Kommt nicht wieder vor." sagte Andy. Paddy tat es mit einer Handbewegung ab und wies beide aus der Garderobe. Er war fix und fertig, auch tat es ihm leid das er so rumgebrüllt hatte, sie hatten doch letztendlich ihren Job gemacht und es war gar nicht mal deren Fehler gewesen, sondern der mangelnde Respekt der Frauen. 

Andy und Tia brauchten frische Luft und gingen wieder zu der Seitentür. Die Frauen, die den Musiker begrapscht hatten, ihm die Kleidung zerrissen hatten, standen immer noch da. "Hi. Wir wollen zu Paddy." sagte die eine Frau plötzlich zu den beiden Personenschützern. Tia konnte nicht mehr an sich halten und es war ihr egal das sie nicht mehr professionell blieb. "Ihr wollt was? Ihr habt doch nicht mehr alle Latten am Zaun! Ihr zerrt und reißt an einen Mann, zerstört seine Kleidung, wolltet ihn küssen und was weiß ich noch alles, und jetzt wollt ihr zu Herrn Kelly? Was stimmt mit euch nicht?!" sagte sie zischend zu den Frauen."Er gehört uns, Mädchen. Sei mal schön ruhig, du bist nur so eine kleine Security Bitch die nichts im Leben auf die Reihe bekommen hat. Du kleiner fetter hässlicher Zwerg. Und jetzt hol Paddy hier hin. Jemand wie Paddy will definitiv nichts von dir. Der steht nicht auf kleine fette Weiber. Und wenn du den nicht holst klatsch ich dir eine." zickte die eine rum und drohte Tia, Niemand wusste das Paddy in der Nähe stand und alles mit angehört hatte. 

"Punkt 1: Paddy gehört niemanden, sondern nur sich selbst. Er ist kein Gegenstand sondern ein Mensch. Punkt 2: er ist auch nur ein Mensch mit Ecken und Kanten. Egal ob er berühmt ist oder nicht, trotzdem immer noch Mensch. Und zu dem Thema 'er steht nicht auf jemanden wie dich' : Wir wollen beide nichts von einander, und wenn es so wäre, hätte es euch nicht zu interessieren. Klar so weit? Und jetzt seht zu das ihr hier verschwindet, und das ein bisschen plötzlich." sagte sie jetzt etwas lauter. Doch die Frauen machten keine Anstalten zu gehen. Eine von denen baute sich vor der jungen Frau auf und bevor man schauen konnte hörte man nur ein klatschen. Auf Tias Wange war direkt ein roter Handabdruck sichtbar. Sie hatte gar nicht so schnell reagieren und reagierte jetzt auch nicht. Tia wollte die Frau zurück schlagen aber sie war zu geschockt über so viel Hass in dem Gesicht der Frau. Andy stellte sich unvermittelt zwischen die beiden Frauen und Pino rief die Polizei, die kurz darauf an der Halle war. Paddy erstattete Anzeige  und Tia musste überredet werden, da sie es nicht wollte. 

Die Frauen wurde vom Platz verwiesen. Während diese los gingen, drehten sie sich noch mal um und schauten die Gruppe hasserfüllt an. Dann sahen sie Paddy mit da stehen. "Du gehörst uns und wir kriegen dich. Und du Mädchen, pass auf was du machst, denn dich kriegen wir auch noch. Dreh dich besser mal öfters um." riefen die Frauen. Alle Anwesenden schauten sich schockiert an. Der junge Mann war sprachlos und entsetzt, dass solche Personen seine Fans sein sollten. Etwas unsicher schaute er zu Tia, die sich die Wange rieb. Sie beachtete ihn nicht, drehte sich um und ging wortlos ins Foyer um nach Eis zu fragen. Ihr Schädel brummte auch noch und sie musste in ihrer Tasche schauen, ob sie noch Schmerzmittel hätte. Sie hatte zum Glück noch was da und nahm direkt zwei Tabletten. Tia hatte keine Lust zu den anderen zurück zu gehen, denn die besorgten Blicke konnte und wollte sie nicht sehen, deswegen zog sie sich mit einem Kühlpad, welches sie bekommen hatte, in die leere Konzerthalle zurück und setzte sich auf die Ränge. Das Funkgerät hatte sie mittlerweile auch ausgeschaltet. Die Frauen hatten ihren wunden Punkt getroffen und den Trigger ausgelöst nicht gut genug zu sein. Sie fühlte sich nutz- und wertlos. Insgeheim stimmte sie diesen Frauen zu, dass sie hässlich und fett sei und nicht wert sei von irgendjemanden geliebt zu werden. Stille Tränen liefen ihrem Gesicht hinunter und sie fühlte wie sie in die tiefe der Dunkelheit gezogen wurde. Diese Dunkelheit hatte sie schon mal besiegt aber jetzt überkam es sie wie eine dunkle Wolke. Tia wollte nichts mehr fühlen, wollte nur noch weg, aber es war nicht möglich. Sie war wie gelähmt, der Körper zitterte wie kurz vor einer Panik Attacke und es war niemand da. Wahrscheinlich würde man sie eh wieder nicht verstehen und es als lächerlich abtun. Tia kam gegen die Welle nicht an und hoffte das es bald vorbei gehen würde.


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