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• Taehyung PoV •
„Wie konnte ich das zulassen?",murmelte ich bedrückt, sobald ich die Finger meiner Schwester durch meine Haare streichen spürte. Ich schloss meine Augen und hatte den Kopf auf den Esstisch abgelegt, um meinen Selbstscham zu unterdrücken.

„Ach, Tae. Du bist zu hart zu dir selber. Du hast ihn fast gehabt. Ich kann verstehen, dass es dich ärgert ihn so knapp entwischt zu sein, jedoch bin ich mir sicher, dass du es nächstes Mal umso einfacher hast ihn zu schnappen, jetzt, wo du ihn mal persönlich getroffen hast.",sprach meine ältere Schwester, Sulli, fürsorglich zu mir. Aus ihrer sanften Stimme konnte ich ihr tröstendes Lächeln heraushören, was mich tatsächlich etwas stärkte, sodass ich mich wieder aufrecht hinsetzte.

Es war hart zu akzeptieren, dass ich den Täter entkommen lassen habe. Mit solchen Momenten musste ich aber desöfteren bereits umgehen können. Das war in dem Job eben so.  Dennoch störte es mich einfach, dass es so knapp war.

Mit einem sanften Lächeln stellte meine ältere Schwester uns das gut duftende Essen auf den Tisch, woraufhin ich aufgeregt anfing zu lächeln. Sie war heute bei mir in der Wohnung zu Besuch, da sie erstens in der Nähe wohnte und zweitens wir ein gutes Verhältnis zueinander hatten. Sie war eben immer für mich da, auch, wenn sie manchmal zickig war.

Unsere optimistische, offene und fröhliche Art hatten wir von unserer Mutter, da sie uns stets beibrachte immer ein Lächeln auf den Lippen zu tragen. Dementsprechend stellte ich ihr mein Hunger in Form eines gierigen und breiten Lächelns dar, woraufhin sie anfing zu lachen, sobald sie sich auch setzte.

„Wie war denn dein Tag, Sulli?",fragte ich sie interessiert, als wir gemeinsam nun aßen und sie mich förmlich anstrahlte.
„Mein Tag war schön. Ich war mit Haesoo auf dem Spielplatz, wo Eomma uns damals immer hingebracht hat. Es ist ein schönes Gefühl frischgebackene Mutter zu sein!",erzählte sie mir das wundervolle Erlebnis mit ihrem Sohn. Es war ein einzigartigwirkender Tag, als mein Neffe zur Welt kam und ich ihn in meinen Armen halten durfte. Ebenso genoss Sulli ihre Mutterschaft und erzählte mir desöfteren vieles davon oder schickte mir gerne tausende Bilder von dem Kleinen.

„Das freut mich so sehr. Ich hoffe, ich sehe Haesoo demnächst auch wieder. Er ist wirklich ein kleiner Engel.",gab ich lachend von mir, wo sie direkt mit einstimmte. Mit einem liebevollen Blick strich sie mir eine meiner welligen Haarsträhnen von der Stirn und antwortete ausgeglichen:„Darauf freue ich mich auch. Dann können wir gemeinsam etwas unternehmen!"

Seitdem unser Vater tot war, war unser Geschwisterband immer enger geworden. Wir hatten zwar noch unsere Mama, die wir überalles liebten, dennoch war dies ein großer Verlust für uns. An solchen Momenten, wie die erste Geburt von Sullis Sohn, dachten wir direkt automatisch wieder an ihn, da er ja persönlich nicht dabei sein konnte. Es fehlte immer etwas, aber wir blieben dennoch eine glückliche Familie mit einer guten Lebensgeschichte.

Menschen durchlebten alle im Leben einmal einen Verlust, genauso wie wir eben, aber das war auch ok. Nur so lernten wir, wie wir in solchen Momenten des Lebens, wo es eben mal schwerer wurde, durchhalten konnten. Ich hatte die Malerei damals für mich entdeckt und zeichnete ganz viel. Dies konnte man gut an den Wänden meiner Wohnung sehen, da diese voll bemalt und skizziert waren. Von Body-Ästhetik bis zu Fantasiegestalten. Alles war irgendwie dabei.

Auf einer Wand zu malen, war halt ganz anders, als auf ein Stück Papier!

Sulli entdeckte damals die Musik für sich und erlernte das Spielen der Geige, was sie bis ans Ende ihrer Jugend durchgezogen hatte. Aufgrunddessen stürzten wir -Gott sei Dank- nie in Depressionen oder ähnlichen Verhaltensweisen.

Durch den Tod meines Vaters wurde ich psychisch eher stärker als schwächer, da ich schnell lernte, dies nicht als einen Verlust anzunehmen sondern als eine Lebenserfahrung. Etwas, was nun mal geschehen würde. Dinge passieren, Hauptsache man erkennt sie an.

Forbidden Soulmates • TaeKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt