Forbidden Soulmates • TaeKook

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• Taehyung PoV •
Wie viele Tage vergingen nun? Die Hälfte einer Woche vielleicht? Ich befand mich in meinem Zimmer, wo ich den Boden komplett leer räumte und ein rieses Stück Zeichenpapier unter mich gelegt hatte, um mich hinzusetzen und zu malen. Mit konzentrierten und lockeren Bewegungen führte ich den Pinsel in einer geraden, blauen Linie über das weiße Nichts und verlieh dem bevorstehenden Werk seine ersten Merkmale sowie Schönheiten.

Gedanklich war ich bei diesem Jungen, mal wieder. Es war ein erdrückendes Gefühl zu wissen, dass das ganze Team, welches täglich so hart an den Fällen arbeitete, nur wegen mir scheiterte. Wir waren dem Ziel diesesmal umso näher gewesen, weshalb ich mich abgrundtief für mein unprofessionelles Verhalten schämte. Klar, sie machten mir keine Vorwürfe, da ich schlussendlich derjenige war, der ihnen auf der Polizeiwache genaue Details über dessen Aussehen geben konnte und wir unser Ziel somit doch ein Stück näher gekommen waren.

Ich war nun der einzige, der ihn schonmal gesehen hatte. Also so richtig. Unkontrollierbar schweiften meine Gedanken immerwieder zu ihm ab. Diese hellen Augen, von denen ich einfach nicht sagen konnte, was für eine Farbe sie hatten. Blau, grau, grün oder türkis? Oder alles in einem?

Fakt war jedenfalls, dass ich ehrlich gesagt seinem Aussehen im ersten Augenblick verfallen war. Seine in dem Moment grauwirkenden Augen passten so perfekt zu den schmalen und rosa Lippen, die er hatte. Den kleinen Muttermal auf seiner rechten Wange, der wie ein perfektes Mal dort platziert war und das wuschelig, ungeordnete, braune Haar. Seine Nase sah so zum knautschen und kneifen einladend aus.

Was wäre, wenn ich ihm unter anderen Umständen begegnet wäre? Wenn er kein Krimineller wär und wir uns ganz einfach wie im kleinen Geschäft kennengelernt hätten. Ich würde ihn auf gar keinen Fall gehen lassen. Nicht ohne meine Nummer...

„Mist, konzentriere dich doch mal!! Siehst du nicht, dass du dir das Berufsleben gerade selber kapput machst?",sprach ich verärgert zu mir selber, während ich den Pinsel für einen Moment zur Seite legte und empört über meine Gedanken die Augen schloss, um wieder zur Vernunft zu kommen.

Meine Aufgabe war es, Menschen die Unrecht taten hinter Gittern zu bringen und sie wieder auf den richtigen Weg zu führen und nicht Interesse an ihnen zu entwickeln!! Das wäre absurd...

Mittlerweile tapste Yeontan ins Schlafzimmer, da er anscheinend wieder nach meiner Aufmerksamkeit suchte, die ich ihm als liebeschenkender Mensch gerne gab. Lächelnd und direkt wieder etwas besser gelaunt nahm ich den Kleinen in meine Arme und knuddelte ihn für eine gute Weile durch, weil ich dies gerade wohl genauso sehr brauchte, wie er auch.

„Was soll ich bloß tun, Tannie?",murmelte ich schmollend, während ich solangsam wieder aufstand, um ihm sein Abendessen geben zu können. Ich dachte vertieft nach.
Wie konnte ich ihn wohl am besten fangen?
Am besten ohne die anderen. So würde ich ungestört mit ihm in direkten Kontakt treten können.

Aber wo würde ich ihn auffinden können? Jetzt, wo wir paar Daten über den immernoch unbekannten Jungen hatten, würde ich wohl auch seinen Standort herausfinden können. Anschließend würde ich mit dem Polizeiauto alleine auf Patrollie gehen, ihn aufsuchen und mit auf die Wache nehmen.

Ich hatte zwar nur Informationen über sein Aussehen weitergeben können an meinen Kollegen, aber sie recherchierten konzentriert und vertieft über diesen unbekannten Straftäter und fanden somit immer mehr über ihn raus.

Wie ich das alles nun anstellen würde?
Keine Ahnung.
Ich ließ es auf den Moment ankommen.
Am Ende käme sowieso immer etwas raus.