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• Taehyung PoV •
Ich fühlte mich wie diese Menschen in den emotionalen Filmen, wenn sie an einem regnerischen Tag am Fenster saßen und hinausblickten. Nachdenklich rieb ich meine Hände aneinander, bevor ich mir den warmen Tee schnappte und paar Schlücke zu mir nahm. Meine glasigen Augen blickten mal auf die Regentropfen auf meinem Fenster und mal auf die Straße, in der ich wohnte.

Meine Augen waren glasig, da ich erst seit paar Tagen wieder richtig sehen konnte. Vor zwei Wochen erwachte ich aus einer tiefen, giftigen Ohnmacht, die Schäden hinterließ. Meine Sichtweise wurde schlechter, ich wurde blasser und verlor an körperlicher Stärke. Nun waren 16 Tage vergangen, und ich regenerierte. Ich konnte nicht sagen, wie dankbar ich dafür war, wieder gesund zu sein.

Das einzige Problem war nur noch meine starke Kurzsichtigkeit, aber auch dies würde bald verschwinden. Während der Zeit trug ich eine Brille, die ich mir auch gerade wieder aufsetzte, als mich die Kopfschmerzen überkamen. 80% meiner Zeit verbrachte ich zuhause, da mir Bettruhe verschrieben wurde, nachdem ich tagelang ohne Bewusstsein stationär im Krankenhaus aufgenommen wurde.

Große Schuldgefühle überkamen mich, als ich mich an den Stuhlrücken anlehnte und meine Augen für einen Moment schloss. Direkt, wie bei einem Flashback, überkamen mich die Ereignisse Schlag auf Schlag.

Der Tee, das Gespräch, das Grinsen und das wiederholte verbotene Küssen. So richtig konnte ich mich nur an kleine Details erinnern. Dennoch hatte ich seinen eiskalten Blick noch wie gebranntmarkt in meinem Kopf, als er mir die Hand achtlos zu Boden schlug.

Man könnte jetzt meinen, es sei komplett meine Schuld, denn ich hätte eine komische Herangehensweise. Man könnte mir die Schuld geben, weil ich gegen die Regeln verstoßen habe. Man könnte sagen „Dein Pech, wenn du so naiv bist!".

Trotzdem vertraute ich an meinen Arbeitsweisen. Klar, die körperliche Nähe verzieh ich mir natürlich nicht! Aber die vernünftige Konversation an jedem Tag mit Jeon war für mich bereits ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Irgendwas in mir wollte einfach nicht glauben, dass er der Bösartige war, den er allen vorspielte.

Kopfschmerzend rieb ich mir seufzend die Stirn bei all den belastenden Gedanken, die mich auf einen Schlag überkamen. Ich atmete tief durch, legte mir meine warme Hand auf die bedeckte Brust und versuchte mich etwas zu beruhigen.

Keine Ahnung, was für ein Zeug er mir eingetrichtert hatte. Dies interessierte mich tatsächlich auch weniger. Ich wollte nur wissen, wann und wie wir Jeon endlich wieder fassen konnten, denn er war wirklich entkommen!!

Während meines Aussetzens im Beruf waren all meine Kollegen tätig in dem Fall. Namjoon kam mich desöfteren besuchen und hielt mich immer am Laufenden. Momentan war es nun so, dass Jeon viel Chaos in der Stadt anrichtete. Zum Beispiel durch sinnlose Einbrüche in Geschäfte, Geiselnahme von irgendwelchen Menschen oder das simple Stehlen von teurer Ware.

Wie konnte so ein junger Kerl, so viel anrichten??
Was musste ihm wiederfahren sein, dass er heute nun der war, für den er sich hielt?

Ich wollte ihm helfen. Der Drang war da. Ich wollte all den Sträflingen helfen. Egal, was für eine Geschichte sie mit sich trugen. Als Polizist war es meine Aufgabe für Gerechtigkeit und Ordnung zu sorgen, und dies würde ich auch machen!

Durch meinen kleinen Motivationsschub fing ich tatsächlich an, etwas zu lächeln, sodass sich meine Mundwinkel etwas anhoben und ich wieder ruhig aus dem Fenster schauen konnte. Meine Hände umschlossen die kleine Decke, die meine Beine warmhielt und meine Gedanken schwebten wieder frei um mich her.

Forbidden Soulmates • TaeKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt