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• Taehyung PoV •
Nervös begann meine Schicht direkt mit einer kurzen Kontrolle bei Jeon, die ich leider übernehmen musste. Ich musste nur schauen, ob alles okay war und dann konnte ich direkt wieder verschwinden. Dies redete ich mir auf den ganzen Weg zu ihm ein, während ich den Schlüssel in meiner rechten Hand immer fester zu drückte.

Ich war mir einfach total unsicher, denn das was letztesmal geschehen war, schoss mich richtig in Verlegenheit. Vorallem, weil Jeon ungelogen ziemlich attraktiv mit seiner lockeren Präsenz war. Etwas in mir sagte durchgehend, dass mir so ein Patzer nicht nocheinmal geschehen würde und das ich mir das letzte Mal verzieh. Aber ein kleiner Teil in mir würde ihn tatsächlich nochmal küssen, was halt eben das war, was mich ziemlich anspannte.

Selbstbeherrschung. Kontrolle. Was war das schon?

Dass ich überhaupt darüber nachdachte, war absurd, als ich die Gänge entlang spazierte und zum Boden blickte. Stumm beobachtete ich jeden einzelnen Schritt, den ich betätigte, wobei ich einen tiefen Atemzug nahm, um mich zu beruhigen und schön entspannt zu bleiben. Meine dunkelbraunen Haarsträhnen fielen mir vor die Stirn, meine Brust hob sich unregelmäßig an, was sich bereits schmerzhaft anfühlte und der kalte Schweiß zierte meine Stirn fast schon.

Angekommen an der verfluchten Zelle sah ich Jeon auch bereits, wie er in einem Handstand Push Ups machte. Etwas fragend, schloss ich die Zelle wieder auf, um nach ihm zu schauen und das Tablet mit dem Essen nebenbei schonmal abzustellen. Als er meine Anwesenheit bemerkte, stellte er sich direkt wieder auf die Beine und blickte mit gehobener Augenbraue zu mir.

Natürlich war ich wieder derjenige, der das Gespräch ergriff und ihn ruhig fragte:„Wie geht es dir?" Mehr ging von mir aus nicht aufgrund dem Fakt, dass er sein Oberteil für seine Sportübungen ausgezogen hatte und ich wie ein verlorenes Huhn auf den Boden starrte.

„Eh, ganz ok.",erwiderte er monoton, als er langsam wieder auf mich zu kam.
Er packte mich problemlos an den Haaren und zerrte meinen Kopf an, sodass ich nicht mehr auf den Boden blicken konnte. Reflexartig legte ich ihm meine Hand um den Hals und zog ihn näher an mich ran, denn ich dachte, er würde mir etwas antun wollen.

Erneut blickte ich in die grauwirkenden Augen seinerseits, wobei wir für einen Moment so verharrten und mein Blick schweratmend über ihn entlang fuhr. Seine Haare waren ungekämmt, was sie extrem wuschelig und weich durch seine Locken aussehen ließen. Und dennoch stand ihm dieser Look.

Wieder fing er an etwas zu grinsen, sobald er mein Gesicht auffällig abcheckte und ich erneut bemerkte, wie nahe er mir war. Man, war ich ein dämliches Wrack...
Langsam löste ich den Griff um seinen Hals, damit er sich von mir entfernen konnte, was er aber leider nicht tat.

Provokant und herausfordernd, dieser Kerl.

„Erzähle mir über deine Herkunft.",platzte es unkontrolliert schnell aus mir heraus, als er sich immernoch nicht entfernen wollte und er anfing meinen Körper abzuchecken. Dabei war er derjenige, der halbnackt vor mir stand. Seine hellen Augen fuhren mit einem haargenauen Blick über mich, was mich noch nervöser machte.

„Dich hat der Kuss vom letzten Mal ziemlich aufgewühlt, oder? Was ein Unschuldslamm.",wich mir Jeon schmunzelnd aus, während er seine Hände in die Hosentaschen steckte. Empört schaute ich ihn über seine Aussage an und antwortete direkt wieder:„Das stimmt doch gar nicht! Pff, ein Kuss. Als ob das irgendwas bedeutet."

„Also würde es dir nichts ausmachen, wenn ich unsere Lippen erneut zu einem süßen Spiel miteinander verbinde?",konterte er wieder grinsend zurück, nachdem seine Hände flink auf meine Oberarme wanderten und diese langsam zugriffen. In leichter Panik schaute ich erstmal an meinen Armen runter und anschließend zu ihm, als ich ihn dann von mich drückte.

„Doch! Dies ist unerhört. Du kannst mich nicht einfach küssen, wann du willst. W-Warum willst du mich überhaupt küssen?!",stieß ich die Worte sichtlich überfordert aus mir hinaus, wobei ich paar Schritte zurück trat, die er aber durch sein Aufmichzukommen grinsend ergänzte.

Ich wollte ihm doch nur sein Essen in die Zelle stellen, oh man...

„Wie könnte man deine so kirschroten Lippen nicht küssen wollen?",beantwortete er mir meine Frage mit einer weiteren Frage, was mich nur erröten ließ. Trotz der übertriebenen Art, wie er Dinge beschrieb, bewirkten sie letztendlich doch vieles in mir.

„Du hast volle, ebene und weiche Lippen, die so süß schmecken wie das Schmelzen zarter Schokolade.~"
Als er wieder direkt vor mir stand und wir uns beide anschauten, -ich eher wie in Schockstarre und er voller Freude an der Sache- griff er nach meinen Händen, die er ohne zu zögern festhielt.

„Sag sowas nicht. Wir kennen uns nicht. Du hast kein Recht solche Dinge zu sagen.",flüsterte ich ihm sichtlich gereizt entgegen, was er mit einem gierigaussehenden Lecken über seine Unterlippe quittierte und mir gegen die Lippen flüsterte:„Lass mich dich doch kennenlernen, Kim Taehyung. Ich bin doch auch nur ein Mensch. Nach diesem Prinzip gehst du doch."

„Du redest Schwachsinn. Wir stehen in einem komplett anderem Verhältnis zueinander. Polizist und Straftäter und nicht Partner und Partner. Woher willst du überhaupt wissen, dass ich Interesse an so einen Quatsch hätte oder ich gar schwu-"

Forbidden Soulmates • TaeKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt