• Jungkook PoV •
Nun stand ich hier vor den Türen der endgültigen Freiheit. Nicht wissend, wohin mit mir und was jetzt zutun sei. Ich blickte an meiner mittlerweile eher zierlicheren Körperfigur runter zu meinen schwarzen Boots, wobei ich schwer tief durchatmete. Ungewohntes Gefühl gewesen, sich selber in den eigentlichen Alltagsklamotten wieder zu sehen. Und trotz meines Gewichtsverlusts stand mir der dunklere Look immernoch.Ich mochte mich über die drei Monaten optisch etwas geändert haben, aber das nur, weil ich meinen Fokus stark auf das psychische Gesundsein richtete. Ich war zweimal in der Woche bei einem Psychologen, wo ich über meine Belastungen, Verluste und auch positive Aspekte sprach, wie zum Beispiel neue Bezugspersonen, neue Ziele und Wünsche auf denen ich nun hinaufarbeiten wollte.
Jetzt hätte ich auch endlich die Chance dazu. Mir war bewusst das aller Anfang schwer war. Dennoch war etwas in mir, was mir sagte, dass ich mein Leben doch noch wie ein normaler, junger Mensch leben konnte. Nach meinen Vorstellungen, nach strukturierten Regeln aber trotzallem zufrieden und erfüllt.
Mit neu erschöpfter Kraft hob ich meinen Kopf wieder an, um mich in meiner Umgebung umzuschauen. Straßen, Autos sowie die ganzen Menschen, die von einem Ort zu dem anderen gingen. Der Himmel schien mithilfe der prächtigen Sonne in einen angenehmen zarten Rosaton, welches mir gleichzeitig auch verriet, dass der Abend vor der Tür stand. Somit machte ich meine ersten Schritten in die Freiheit als eine neue Person. Als jemand, der sich an etwas Neuen rantraute.
„Wohin soll es denn gehen, junger Mann?",ertönte eine mir bekannte tiefe Stimme, die an Männlichkeit und Präsenz nicht mangelte. Sie streifte meinem Ohr wie eine weiche Feder, die sich meiner Haut anschmiegte. Genauso spürte ich zwei Arme um meine Taille, die mich an den heimischen Duft der Person ranzog. Es war der Duft, den ich als "Zuhause" definierte.
Stumm drehte ich mich langsam um, bis ich dem Mann in seinen nächtlich dunklen Augen blicken konnte und direkt anfing etwas zulächeln. Für einen unbestimmten Moment schaute ich ihn an, nachdem uns Monate trennten.
Monate, in denen ich ihm nicht mehr so nahe wie jetzt sein konnte. Umso aufgeregter schien ich gewesen zu sein, denn reflexartig schlang ich meine Arme um seinen großen Körper und drückte meine jetzig einzige Wärmequelle endlich wieder an mich.
„Ist es das, was die Menschen als ihr Zuhause beschreiben?",fragte ich Taehyung behutsam, als ich spürte, wie mir seine wärmespendenden Hände über den schmalen Rücken strichen und meinen sonst so kühlen Körper wohlig schützten. Ich hörte, wie er langsam durchatmete und sich seine maskuline Brust dadurch eben anhob und genauso ruhig wieder senkte. Mein Kopf seitlich angelehnt.
„Was ist es, was du als "Zuhause" beschreibst, mein Lieber?",wisperte er mir nachdenklich entgegen, wobei er mittlerweile nach meiner Hand griff und diese für sich festhielt. Ich vernahm konzentriert die erschaudernde Zuneigung seiner Gesten, während ich die Augen vernarrt in den aufkommenden Gefühlen schloss.
„Das, was Éric Besnard als "Birnenkuchen mit Lavendel" beschreibt und in Louise und Pierre wieder erwecken lässt. Wenn du nach Jahren, in denen du dich als Person verloren hast wieder an Hoffnung und Liebe gewinnst, ohne danach zu suchen. Und dies durch einen Mensch, der dir durch den Zufall geschenkt wurde, Taehyung.",erzählte ich ihm frei meine Gedanken, was mir ebenso viele Therapiestunden kostete, mir aber letztendlich dabei half meine Gefühle in Worten leichter zusammenzufassen.
„Du hast das Buch also gelesen, was ich dir zu den Besucherzeiten vor zwei Wochen mitgebracht habe.",war das erste, was er ruhig anmerkte. Durch seinen erfreuten Ton konnte ich sein breites Lächeln heraushören und mir dies gedanklich vor die Augen führen.
„Dann lass mich dich nun in dein zweites Zuhause bringen. Denn es wartet bereits schon sehnsüchtig auf dich, auf uns."
Ich wusste nicht, worauf mein Braunschopf hinaus wollte, aber egal was es nun war, ich wäre mitgekommen. Hauptsache er wäre bei mir, und wir würden von nun an gemeinsam durch das Leben starten. So, wie er es mir damals versprach. Worte, die mir Sicherheit und Geborgenheit schenkten.
Ohne noch etwas zu erwidern, folgte ich ihm durch die städtlichen Straßen Seouls entlang. Er hielt meine Hand dabei führend in die seine, bis wir nach einem 20-minütigen Spaziergang durch die immer leerer werdenden Wege vor einem kleinen Haus stehen blieben.
Das Haus war wirklich klein, sah aber optisch hochwertig aus. Es war in dunkelbraunen Backsteinen gebaut worden, während aus dem Schornsteig der Rauch entwich. Der Vorgarten zierte einzelne kleine Gänseblümchen und war umrandet von einem weißen Holzzaun. Vor der beigen Haustür blieben wir beide nun stehen, bis er sich mit einem Schlüssel zu mir drehte.
„Willkommen zuhause, Jungkook.",sagte Taehyung behutsam, als er mich zudem noch ermutigend anlächelte und meine Hand dabei losließ. Solangsam spürte ich die kalten Schlüssel in meiner von Taehyung aufgewärmten Hand liegen und schaute ihn verwirrt an.
Mein Zuhause? Ich hatte doch noch kein richtiges Zuhause. Ich verstand nicht, was er meinte.
„Ich verstehe nicht so ganz..."
Ein leises Schmunzeln entwich seinen vollen Lippen, die ein charmantes Lächeln umspielten.
„Das ist deine Überraschung, die ich nie ankündigte. Denn ich habe gewartet bis zu dem Moment, in dem du entlassen wirst. In den drei Monaten nutzte ich meine Zeit dir ein richtiges Zuhause bauen zu können. Das hier ist das alte Haus meiner älteren Schwester Sulli. Sie lebt nun woanders und überreichte mir dieses Haus. Nun ja, ich stellte neue Möbel auf, strich die Wände und dekorierte das Gebäude. Und jetzt stelle ich es dir als dein erstes, richtiges, warmes Zuhause vor, in dem du dich hoffentlich wohlfühlen wirst.",erzählte mir der Ältere von seinem Handeln über die Zeit, wo ich nicht da war.
Mit geweiteten Augen schaute ich ihn sichtlich geschockt über diese übergroße Überraschung an, sodass ich letztlich kein Wort mehr rausbrachte.
Der Gedanke meine eigenen vier Wände haben zu können und einen sicheren Ort voller heimischen Dinge zu haben, war einfach nur traumhaft.Lippenbeißend senkte ich meinen gerührten Blick zu den Schlüsseln, die auf meiner Handfläche lagen, und ich wagte es meine neue Haustür aufzuschließen. Gefolgt von Taehyung betrat ich meinen Flur, der in einem hellbraunen Ton gestrichen war. Weiße Möbel, wie z.B. einen Regal, eine Schuhablage oder einen Jackenständer sowie einen Wandspiegel fielen mir ins Auge, wodurch ich unbewusst anfing, zu lächeln.
Es war das allererste, was ich von meinem Zuhause zu sehen bekam, und es war gleichzeitig auch so wunderschön. Nicht nur, weil mir alles so qualitativ und ästhetisch erschien, sondern weil die Person, die mir dies ermöglichte nun neben mir stand und meine ehrliche Reaktion hoffentlich miterleben konnte.
„I-Ich bin so sprachlos. Egal, was ich sage, nichts könnte meine Dankbarkeit in Worte fassen. D-Deswegen sage ich vom tiefsten Herzen: Dankeschön. Danke, Tae."
Ich umarmte ihn schlagartig, überwältigt von meinen Gefühlen und drückte mein Gesicht feste an seiner Brust, um meine aufkommenden Tränen zu verstecken.Liebevoll fuhren mir seine langen Fingern durch das Haar, bis er anfing mir meinen Kopf zu kraulen und leise sagte:„Ich spüre deine Reaktionen, dafür bräuchte ich keine Worte. Nun lass uns gemeinsam so richtig durch das Leben starten und dies erstmal mit bestellten Essen feiern."
Schmunzelnd schaute ich zu ihm hoch, wobei er mir mit dem Daumen die Tränen wegwischte und mich sanft anlächelte. Erfreut nickte ich über die bisher positiv geschehenen Sachen und ließ meine ehrliche Freude nun mal komplett auf mich wirken.
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H-Hi, ich melde mich mal nach langem wieder. (*>.<*) Die Schule macht mich momentan übelst fertig, sodass ich so gar nicht zum Schreiben kam. :((Erst gestern habe ich einen Oneshot veröffentlicht und heute dieses Kapitel rausgebracht, was euch beides hoffentlich gefällt! ≧▽≦y
Mich würde es interessieren, was ihr denn zurzeit so macht? Schule, Ausbildung, FSJ?
Und bitte verzeiht mir meine Inaktivität-
〒▽〒
-Eure Eleja (≡^∇^≡)
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Forbidden Soulmates • TaeKook
Fanfiction„Jungkook & Taehyung verband das Band der Liebe, des Vertrauens und der Leidenschaft. Ein Band, welches sie gegen ihren Willen aneinander kettete." Es begann mit purer Lust und endete mit unendlicher Liebe... •enjoy the little adventure :) •written...