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• Taehyung PoV •
Meine Schritte langsam. Sie wurden immer schneller. So auch meine Atemzüge. Der Blick zielstrebig nach vorne gerichtet, die Hände in den Taschen der Herbstjacke verfrachtet. Meine Fingerspitzen, die kühl waren und das Wetter, welches immer herbstlicher wurde. Woche über Woche wurde es immer kühler in Seoul. Vom Sommer war schon lange keine Spur mehr zu sehen.

Ich sah Menschen. Familien um mich herum. Paare. Freunde. Verwandten. Sie schienen alle ein Ziel vor Augen zu haben. Während die einen in das Café hin steuerten, liefen die andere in die Einkaufsmeile. Dicke Jacken in herbstlichen Braun - sowie Orangetönen. Schals in olivgrün, grau, Aztekengold oder Amber.

Jeder schien sein eigenes Leben zu führen. Wir alle waren unabhängig voneinander. Fremde. Und am Ende des immer später dunkler werdenden Tages würden sie alle weiterhin dasselbe Ziel verfolgen.

Undzwar zuhause gesund anzukommen.

Das Klackern der Schlüssel wahrnehmen, die Türschwelle übertreten und die angenehme Wärme von dem eigenen Zuhause auf sich wirken lassen. Dinge, worauf man sich normalerweise am Ende eines Tages freute. Egal, woher man kam.

Doch so richtig freuen auf mein Zuhause konnte ich mich selten noch. Seit Wochen ging es mir bereits so.

Ich verlor meinen Job, was für mich nicht wirklich schlimm war. Denn ich beichtete mein Verhältnis zu Jungkook, wurde verdutzt angeschaut und ließ es über mich ergehen. Verständlich.
Eigentlich sollte mich meine Kündigung fertigmachen, psychisch belasten. Jedoch fühlte ich mich eher frei sowie beruhigt. Der Gedanke, dass Jungkook und Ich legal miteinander was Festes haben konnten, freute mich ziemlich.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen auf, sobald ich mir durch das dunkelbraune Haar strich und die Polizeiwache solangsam wieder betrat.

Zu wissen, dass die Belastungen, die man als Polizist mit auf sich trug, nicht mehr die meine waren, war völlig befreiend für einen 23-Jährigen, wie mich. Jemand, der gedanklich doch eher ruhiger und verträumter war. Umso mehr freute ich mich darauf, mir einen neuen Job zu suchen. Einen Job zu finden, der zu mir passte.

Aber für das Erste war ich froh, dass nun alles geregelt wurde. Jimin wurde auch gekündigt aufgrund seiner unnötigen Attacke auf Jungkook. Er wurde sogar ins Gefängnis gebracht, was mich erstmal schlucken ließ. Nichtsdestotrotz hatte ich mit diesem Menschen nichts mehr zutun, weshalb ich versuchte mit ihm abzuschließen.

„Taehyung...",ertönte die ruhige Stimme Jungkooks, als ich die Fluren in Begleitung von Namjoon entlang ging. Besucherzeiten waren heute nicht, aber Joon ließ mich ausnahmsweise unter Beaufsichtigung zu Jungkook. Ich freute mich ihn endlich wieder zusehen. Ich sah ihn nur alle 14 Tage, was wirklich nicht so einfach für mich war.

„Hey.",gab ich tief am Durchatmen von mir, als ich vor den Gittern stehen blieb und dem Jungen wieder in die Augen schaute, für den ich alles tun würde. Meine Finger umschlossen das kühle Metall der Stäbe, die mich von ihm trennten. Es war das einzige Anschauen, was uns beiden übrig blieb. Eine andere Wahl hatten wir nicht.

„Du bist hier.",wisperte Jungkook leise, als er sich dicht ans Gitter stellte und seine Hände um meine legte. Ich spürte, wie er diese feste zu drückte und sich ein erleichtertes Lächeln auf seinen Lippen schlich. So, als hätte ich ihn von der qualvollen Einsamkeit gerettet, vor der er sich unfassbar fürchtete, wie er mir erzählte.

„Ich wollte nicht mehr warten.",antwortete ich genauso ruhig, da Namjoon immernoch am Rande stand und er nicht unbedingt alles mithören sollte, was wir beide besprachen. Doch gerade konnte ich allein nur Augen für den Jungen vor mir haben, der mich mit seinen ekstatisch wirkenden Augen förmlich anstarrte.

Seine Locken lagen ihm wie immer unordentlich auf den Kopf verteilt. Einzelne Haarsträhnen hingen ihm vor den Augen, während seine Lippen gespaltet waren und sein Kiefer sich lockerte. Die Sehnsucht in seinen tiefschwarzen Pupillen wirkte fast schon erdolchend, so, als würde sein Inneres förmlich nach Erlösung schreien. Seine Augen, die seine Gefühle seit Anfang an schon immer repräsentierten.

„Wie geht es dir? Wir haben diesmal umso weniger Zeit miteinander.",sprach ich wieder ruhiger, als ich sein Lächeln sanft erwiderte und meine Stirn an das kalte Gitter lehnte. Er kam mir näher, so wie es ihm nun möglich war. Vorsichtig griff ich nach seinen Fingern, um diese feste drücken zu können. Er seufzte.

„Ich will hier raus. Dich zu sehen, beruhigt mich.",war das Einzige, was er mir von seiner inneren Gefühlswelt verriet, während er unser verzweifelten Versuch des Händchenhaltens beobachtete. Langsam löste er sich aus meinen Griffen, wobei er mir vertieft in die Augen schaute und sich über die Lippen leckte.

„Wenn du rauskommst, verspreche ich dir, dass alles wieder gut wird. Es wartet so vieles auf dich. Denk dran, du wirst nach dieser Prozedur nicht alleine im Leben stehen. Ich bin bei dir.",sprach ich ihm zuversichtlich zu, wobei ich positiv eingestellt anfing zu lächeln. Grinsend strich er sich die störrischen Locken aus seinem Sichtfeld und lehnte sich dabei entspannter als zuvor an das Gitter.

„Ich verdiene dich nicht, Tae.",entkam es ihm in einem traurigen Funken in seiner zarten Stimme, während er den Kopf bedrückt senkte, als sein Grinsen verschwand. Ich sah, wie er mit seinem Inneren zu kämpfen hatte. Mitleidig schaute ich ihm dabei zu und beobachtete, wie Namjoon sich breiter aufstellte, als er von Jungkooks Gefühlschaos mitbekam.

Ich konnte mir vorstellen, dass sie Jungkook desöfteren mit Gewalt zur Ruhe bringen mussten, wenn er wieder aggressiver wurde. Aggressiv wurde er jedoch nur, wenn seine Gefühle ihn überforderten.

Währenddessen stellte ich mich vor dem Jüngeren hin, sobald ich mich zu Namjoon drehte und ihn warnend anschaute.
„Lass ihn in Ruhe. Erhebe deine Hände gegenüber Jungkook in meiner Anwesenheit, und du wirst sehen, was für Konsequenzen das mit sich tragen wird. Er wird mir nichts antun.",raunte ich eher wütender, was mein bester Freund direkt bemerkte. Namjoon wirkte so, als würde er etwas erwidern wollen. Jedoch ließ er es. Somit wandte ich mich meinem Gespräch mit Jungkook wieder zu.

„Es geht nicht ums Verdienen, Jungkook. Man kann eine Person nicht verdienen. Eine Person wird dir vom Schicksal zugeteilt. Diese eine Person gehört zu dir, so wurde es bestimmt! Diese Person bin ich in deinem Leben, und ich liebe es bei dir zu sein. Eines Tages wirst du wieder ehrlich lachen können, ohne emotional so sehr leiden zu müssen. Ich verspreche es dir. Auf diesem Weg bist du nicht alleine. Habe keine Angst, ich bin bei dir.",sagte ich geduldig aber eindringlich zugleich, während Jungkook seinen Kopf langsam wieder anhob und mich schweratmend anblickte.

Mit zitternden Händen ließ er seine schlanke Hand durch das Gitter zu mir führen, die ich ohne zu zögern ergriff und zu meinen Lippen führte. Ich küsste ihm seine innere Handfläche mehrmals, als ich Namjoon neben mir räuspern hörte.

„Ich liebe dich, Jungkook. Bald wird alles wieder gut.",waren meine letzten Worte zu ihm, bis ich von meinem besten Freund dankbar aus der Polizeiwache geführt wurde und meinem Alltag wie üblich nachging.

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Sorry, dass solange nichts kam. Die Schule begann wieder, sodass ich echt viel zutun hatte. Wiidiwjsiai (´・_・')

Wie geht es dir denn zurzeit? Alles gut?
(=^・^=)
-Eure Eleja ♡

Forbidden Soulmates • TaeKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt